Nahezu Vollbeschäftigung  

erstellt am
01. 07. 08

 Marek: Positiver Trend am Arbeitsmarkt setzt sich ungebremst fort
Juni bringt erneut erfreulichen Rückgang der Frauen- und Jugendarbeitslosigkeit
Wien (bmwa) - "Die Weichenstellungen und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahre waren richtig und zeigen Wirkung. Seit nunmehr 28 Monaten in Folge sinken die Arbeitslosenzahlen", so Wirtschafts- und Arbeitsstaatssekretärin Christine Marek am 01.07. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein und AMS-Vorstand Dr. Johannes Kopf. "Sowohl bei der Frauen- als auch der Jugendarbeitslosigkeit verzeichnen wir im Juni erneut einen erfreulichen Rückgang."

Im Rahmen der Präsentation der aktuellen Arbeitsmarktdaten wies Marek darauf hin, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei Frauen 5,9 Prozent betrage. Im europäischen Vergleich liege Österreich mit einer Frauenarbeitslosenquote von 4,6 Prozent nach EUROSTAT (letztverfügbarer Monatswert Mai 2008, Anm.) auf dem hervorragenden 5. Platz.

Marek wies in ihrem Statement auch darauf hin, dass die Nachfrage von Frauen nach Teilzeit bei den aktuellen Zahlen ungebrochen hoch und fast 5-mal höher als das Teilzeitangebot sei. Während 5.409 offene Teilzeitstellen von der Wirtschaft angeboten werden, seien 26.431 Frauen mit dem expliziten Wunsch nach Teilzeit arbeitsuchend gemeldet. "Das Argument, man wolle Frauen in Teilzeit drängen, lasse ich daher nicht gelten."

Bei den Jugendarbeitslosenzahlen beträgt der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls 5,9 Prozent. In diesem Zusammenhang verwies Marek auf erfolgreiche Arbeitsmarktmaßnahmen wie das 2004 gestartete Programm "Jobs4You(th)", den 2005 eingeführten Blum-Bonus, sowie das 2006 initiierte Programm "Unternehmen Arbeitsplatz" mit dem Schwerpunkt Jugendbeschäftigung. "Auch das bereits in Kraft getretene Jugendbeschäftigungspaket wird diesen positiven Trend unterstützen."

Als "sehr positiv" und einen "tollen Erfolg" bezeichnet die Staatssekretärin auch die Entwicklung am Lehrstellenmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lehrstellenlücke von 842 um 6,4 Prozent auf 788 im Juni 2008 verkleinert. Seit der Einführung des Blum Bonus im Jahr 2005 hat sie sich somit von 2.052 im Juni 2005 um fast zwei Drittel (61,6 Prozent) reduziert. Marek wies in ihren Ausführungen auch darauf hin, dass es in vier Bundesländern - Salzburg, Tirol, Oberösterreich und Kärnten - derzeit mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende, also eine Lehrlingslücke gäbe.

Abschließend hob Staatssekretärin Marek hervor, dass Österreich im europäischen Vergleich im Spitzenfeld zu finden sei. "Mit einer Jugendarbeitslosenquote von 8,4 Prozent nach EUROSTAT (letztverfügbarer Monatswert Mai 2008, Anm.) liegen wir hinter den Niederlanden, Dänemark und Estland auf dem hervorragenden 4. Platz und nehmen somit eine Vorreiterrolle in Europa ein."

 

 Csörgits: "Gute Regierungsarbeit zahlt sich für die ArbeitnehmerInnen aus"
Gegen schrankenlose Öffnung des Arbeitsmarkts - SPÖ fordert von Bartenstein Arbeitsmarktpaket für Ältere und Programm gegen Sozialdumping ein
Wien (sk) - "Österreich hat heute die niedrigste Arbeitslosenzahl seit sieben Jahren und den höchsten Beschäftigtenstand seiner Geschichte", so SPÖ-Sozialsprecherin Renate Csörgits in einer ersten Reaktion auf die neuen Arbeitsmarktzahlen. "Nach der Rekordarbeitslosigkeit der Schüssel-Jahre gibt es jetzt mehr Jobchancen für Arbeitssuchende und Rekordbeschäftigung. Gute Regierungsarbeit zahlt sich für die ArbeitnehmerInnen aus", betont die SPÖ-Sozialsprecherin.

Trotz der guten Entwicklung dürfe man aber bei den arbeitsmarktpolitischen Anstrengungen nicht nachlassen, so Csörgits am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Insbesondere brauche man jetzt rasch die Umsetzung des geplanten Arbeitsmarktpakets für Ältere; über 50-Jährige sind die einzige Gruppe, wo die Arbeitslosigkeit nicht gesunken ist.

Überdies müsse angesichts der schwächer werdenden Konjunktur weiter und verstärkt in Qualifikation investiert werden. Hier hat die SPÖ-Sozialsprecherin kein Verständnis für Bartenstein und seinen Wunsch nach einer schrankenlosen Öffnung des österreichischen Arbeitsmarkts. In dem Zusammenhang fordert sie vom Arbeitsminister das vereinbarte Programm gegen Sozialdumping.

"Bartensteins einziges Rezept ist leider, die Grenzen aufzumachen, um möglichst viele und möglichst billige Arbeitskräfte ins Land zu holen", kritisiert Csörgits. "Wo sind die Vorschläge für gesetzliche Regelungen gegen Lohndumping? Wo ist das notwendige Personal, um für die ArbeitnehmerInnen sicherzustellen, dass das Lohnniveau eingehalten wird?", so Csörgits an die Adresse von Bartenstein, dem sie Säumigkeit vorwirft.

 

 Vana: "Tatsächliche Arbeitslosigkeit in der Stadt ist viel höher"
Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm für Frauen notwendig
Wien (grüne) - "Tatsächlich ist die Arbeitslosigkeit in Wien viel höher als die vom AMS kolportierten 60.387", kritisiert Monika Vana, Stadträtin und arbeitsmarktpolische Sprecherin der Grünen Wien, die neuesten Arbeitslosenzahlen. "Wie viele Menschen in Wien wirklich erwerbsarbeitslos sind, bleibt im Dunkeln. Arbeitslosigkeit wird verschleiert, indem Menschen in Kurse gesteckt werden oder weil Menschen, die keinen Leistungsanspruch haben - wie etwa Schul- und StudienabgängerInnen oder Atypische Beschäftigte - sich erst gar nicht beim AMS melden."

Für Vana ist daher eine langfristige Entspannung am Wiener Arbeitsmarkt nicht in Sicht. Vana: "Mc Jobs, wie sie während der EURO geschaffen wurden, bringen kein nachhaltiges Beschäftigungswachstum. Vielmehr setzt sich der Trend, Vollzeitarbeitsplätze abzubauen fort. Existenzsichernde Arbeitsplätzen für Frauen sind weiterhin Mangelware." Vana fordert daher für Frauen ein umfassendes Arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm für Wien und eine Erhöhung des Budgets für den waff - Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds.

 

 Kickl: Arbeitslosigkeit scheint einzementiert
Aus- und Weiterbildung muss endlich forciert werden - Perspektivenlosigkeit bei Schulungsteilnehmern wurde bisher kaum diskutiert
Wien (fpd) - "Die Situation bei den Arbeitslosenzahlen kann trotz eines leichten Rückgangs leider alles andere als rosig bezeichnet werden", erklärte FPÖ-Arbeitnehmersprecher NAbg. Herbert Kickl zu den aktuellen Zahlen zum Arbeitsmarkt. Einer leichten Entspannung stünde noch immer die enorme Zahl von Schulungsteilnehmern mit genau 46.459 Personen gegenüber. "Dazu kommt noch die leichtfertige schrittweise und verfrühte Öffnung des Arbeitsmarktes für die EU-Oststaaten bei immer mehr Berufsgruppen, die den leichten Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen bald neuerlich zunichte machen könnte", warnte der freiheitliche Arbeitnehmersprecher.

Alarmierend sei vor allem auch der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei älteren Mitbürgern, so Kickl. Hier zeige sich einmal mehr, dass vernünftige Aus- und Weiterbildungskonzepte das Um und Auf einer anständigen Arbeitsmarktpolitik seien. Aber auch in diesem Punkt herrsche wie bei praktisch allen wichtigen Themen seit dem Antritt dieser rot-schwarzen Koalition völliger Stillstand. "Ich vermisse nach wie vor ein Gesamtkonzept, wie SPÖ und ÖVP die Vollbeschäftigung in Österreich erreichen wollen. Derzeit sind die Verantwortlichen wie etwa der 'unermüdliche' ÖVP-Arbeitslosenverwaltungsminister Bartenstein von diesem Ziel wohl meilenweit entfernt", so Kickl abschließend.

 

 Scheuch: Zahl der Arbeitslosen auch im Juni gesunken!
LR Scheuch: Lehrlingshotline des Landes Kärnten beantwortet alle Fragen rund ums Thema Lehre!
Klagenfurt (bzö) - Auch im Juni sind die Arbeitslosenzahlen in Kärnten durchwegs positiv und sind um 0,8% gesunken. Besonders erfreulich ist die Arbeitsmarktlage für die Jugendlichen, die gerade eine Lehrstelle suchen. "Derzeit stehen in Kärnten 403 offene Lehrstellen 312 Lehrstellensuchenden gegenüber", so Lehrlingsreferent Uwe Scheuch, der jedem Jugendlichen rät, sich rechtzeitig über seinen gewünschten Lehrberuf und auch die neue Ausbildungsmöglichkeit "Lehre mit Maura" zu informieren.

Alle Jugendlichen, die noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, oder Fragen rund ums Thema Lehre haben, können sich jederzeit an die Lehrlingskoordinationsstelle des Landes Kärnten, entweder persönlich oder unter der Hotline 05 0536 30000, wenden. "Hier werden alle Anfragen von unseren kompetenten Mitarbeitern beantwortet und Netzwerke geknüpft. Die Lehrlingskoordinationsstelle steht den Jugendlichen mit Tipps und Tricks beratend zur Seite und ist behilflich bei der Suche nach einer passenden Lehrstelle", erklärt Lehrlingsreferent Uwe Scheuch.

 

 Tumpel: Zahl der Arbeitssuchenden noch immer auf unbefriedigend hohem Niveau
Die Zeit muss genutzt werden, um für den Konjunkturabschwung gewappnet zu sein
Wien (ak) - "Noch hält die Konjunktur, die Unternehmen beschäftigen deswegen mehr Menschen und die Arbeitslosigkeit sinkt erfreulicherweise weiter. Aber, wir müssen uns auf einen deutlichen Rückgang des Wirtschaftswachstums vorbereiten - das sagen uns die Wirtschaftsforscher", kommentiert AK-Präsident Herbert Tumpel die aktuellen Zahlen zum österreichischen Arbeitsmarkt. Die Inflation und massiv steigende Energiepreise werden ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen, wenn die Regierung nicht rasch handelt. Der AK-Präsident verlangt, dass die Vorschläge der Sozialpartner für den Arbeitsmarkt und der Aktionsplan zugunsten der älteren ArbeitnehmerInnen vom Wirtschaftsminister rasch und konsequent umgesetzt werden. "Das Wichtigste aber ist eine deutliche Entlastung der Arbeitnehmer mit kleinen und mittleren Einkommen bei der nächsten Steuerreform. Denn die Wirtschaftsentwicklung muss durch mehr Kaufkraft im Inland abgesichert werden", so Tumpel. Und: Angesichts des für das nächste Jahr prognostizierten Wiederanstiegs der Arbeitslosigkeit darf der heimische Arbeitsmarkt nur sehr behutsam für neue Arbeitskräfte geöffnet wird.

172.658 registrierte Arbeitslose und 46.459 Personen in Arbeitmarktmaßnahmen des AMS bedeuten insgesamt einen Rückgang der Zahl der Arbeit Suchenden um 14.900 oder 6,4% gegenüber dem Juni des Vorjahres. Nicht profitieren von der aktuellen Arbeitsmarktentwicklung kann die Gruppe der über 50-jährigen Arbeitssuchenden. Das zeigt der Anstieg der registrierten Arbeitslosigkeit um 2,3%.

Zur Absicherung der guten aktuellen Arbeitsmarktentwicklung über mögliche konjunkturelle Probleme hinaus verlangt die AK daher: + Eine deutliche Entlastung der ArbeitnehmerInnen bei der kommenden Steuerreform - vor allem jener mit kleinen und mittleren Einkommen, einem ausgebauten Steuerbonus für die Kleinstverdiener und einer Erhöhung und Ökologisierung der Pendlerpauschale. + Eine vollständige Arbeitsmarktöffnung erst im Jahr 2011 + Die rasche Realisierung der Sozialpartner-Vorschläge für eine Offensive zur Fachkräfteausbildung im AMS und zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen älterer ArbeitnehmerInnen.

 

 Kaske: Ältere ArbeitnehmerInnen am Abstellgleis?
Zahl der Arbeitslosen über 50 gestiegen - Kritik an Untätigkeit Bartensteins
Wien (vida/ögb) - Erfreut über den Rückgang der Arbeitslosigkeit im Juni zeigt sich vida-Vorsitzender und ÖGB-Arbeitsmarktsprecher Rudolf Kaske. "Sorge bereitet mir allerdings, dass die Zahl der Arbeitslosen über 50, wie schon im April und Mai, auch im Juni weiter angestiegen ist. Arbeitsminister Bartenstein darf hier nicht länger untätig bleiben", verlangt Kaske. Im Juni waren um sechs Prozent weniger Menschen auf Arbeitssuche als im Juni des Vorjahres. Inklusive SchulungsteilnehmerInnen hat das AMS im Juni 219.117 Personen als arbeitslos registriert.

Bereits im April haben die Sozialpartner ein Maßnahmenpaket für ältere ArbeitnehmerInnen vorgelegt. Es beinhaltet eine Reform der Altersteilzeit ebenso wie die Stärkung der Prävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung in den Betrieben. Auch Maßnahmen zur Verbesserung der Weiterbildungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ein "Qualifizierungsstipendium" für ältere ArbeitnehmerInnen, sind in dem Paket enthalten. "Minister Bartenstein darf hier nicht länger blockieren, die Maßnahmen für Ältere müssen zügig umgesetzt werden", verlangt Kaske.

Nicht der ÖVP sei es zu verdanken, dass die Zahl der Beschäftigten in Österreich weiter gestiegen ist, widersprach Kaske in diesem Zusammenhang auch ÖVP- Wirtschaftssprecher Mitterlehner. Dies sei in erster Linie den Beschäftigten, den Betrieben und dem AMS zu verdanken. "Offenbar versucht sich die ÖVP schon verzweifelt in holpriger Wahlkampfrhetorik zu üben", kritisierte Kaske.

Unverständnis äußert Kaske darüber, dass die ÖVP die Verlängerung der Hacklerregelung mit der so genannten Pensionsautomatik junktimiert. "Viele Menschen, die jetzt eine Altersteilzeitvereinbarung abschließen wollen und dazu ihren Pensionsstichtag brauchen, wissen nicht, woran sie sind", bringt Kaske die Unsicherheit vieler Menschen auf den Punkt. Zur besseren Vorbereitung auf die schrittweise Öffnung des Arbeitsmarktes für Personen aus den neuen EU-Staaten verlangt Kaske zudem verstärkt Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping.

Angesichts des sich abzeichnenden Konjunkturabschwungs und der hohen Teuerung tritt die Gewerkschaft für eine rasche Entlastung der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen ein. "Das stärkt den privaten Konsum und sichert damit auch Arbeitsplätze", sagt Kaske. Konkret fordert der Gewerkschafter eine Lohnsteuersenkung im Ausmaß von 3,5 Milliarden Euro, die vor allem Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen entlasten soll.
     
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