Studierende der Uni Graz entwickeln ein Konzept für die ideale Arztpraxis
Graz (universität) - Ein Arztbesuch ist für die meisten Menschen eher eine unangenehme
Notwendigkeit. Das soll in Zukunft anders werden: Zwanzig Studierende der Wirtschaftspädagogik an der Karl-Franzens-Universität
Graz haben ein innovatives Geschäftsmodell zur Weiterentwicklung von Arztpraxen und Apotheken erarbeitet.
Unter der Leitung von Ao.Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock und Dr. Thomas Angerer betrieben die Studierenden im Rahmen
der Lehrveranstaltung „Business Lab“, in der die Entwicklung innovativer Konzepte sowie der Diskurs zwischen Theorie
und Praxis im Mittelpunkt steht, intensive Marktrecherchen und Umfeldanalysen. Die Ergebnisse sind nun in einem
Handbuch nachzulesen.
Die Leiterin des Projekts, Michaela Stock, zeigt sich von den Leistungen der TeilnehmerInnen begeistert: „Unsere
Studierende verfügen über hohe Potenziale, um innovative Ideen zu entwickeln. Business Lab schafft einen
hervorragenden Rahmen für die Freisetzung dieser Fähigkeiten und wir hoffen mit unserem Projekt, Arztpraxen
und Apotheken mögliche Impulse für die Weiterentwicklung bestehender Konzepte liefern zu können“.
Der pädagogische Entwurf, der für Arztpraxen zusammengestellt wurde, gliedert sich in mehrere Teile.
Besonders wichtig ist den Studierenden der Bereich der Prävention. Frei nach dem Motto „Vorsorgen ist besser
als Heilen“ sollen Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen vermehrt in das Bewusstsein der ÄrztInnen und
KundInnen gerückt werden. Weiters schlagen die Studierenden neben den persönlichen Gesprächen in
der Praxis die Möglichkeit der virtuellen Beratung im Internet vor. Auch komplementärmedizinische Methoden,
die vielen PatientInnen immer wichtiger werden, könnten zusätzlich zu den herkömmlichen Verfahren
in einem ganzheitlichen Gesundheitsverständis in die Behandlung einbezogen werden.
Für die Apotheken ist die Erschließung neuer Zugänge zu KundInnen essentiell. Das Handbuch der
Studierenden beschreibt mehrere solcher „unorthodoxer“ Möglichkeiten, wie zum Beispiel die „Drive-In“ -Apotheke
oder „Apothekenparties“. Nicht zuletzt sollen Arztpraxen und Apotheken durch maßgeschneiderte Kommunikationskonzepte
und Ansätze der KundInnenpflege zu gerne besuchten Orten des Wohlfühlens und Lernens werden. |