Burgstaller: Universitäre Lehre und Forschung unterstreichen Besonderheit Salzburgs als Universitäts-Standort
Salzburg (lk) - "Für den Wissenschaftsstandort Salzburg ist die PMU neben den beiden anderen
Universitäten ein wichtiger Bestandteil und nicht mehr aus der Forschungslandschaft wegzudenken. Um sich in
Zukunft als Salzburgs Medizinische Universität gut sichtbar zu positionieren, werden vor allem drei Aspekte
im Vordergrund stehen müssen: Ausbau der Forschung, enge Vernetzung am Standort und international sowie für
Salzburg glaubwürdige Themen und Schwerpunkte." Das betonte Gesundheitsreferentin Landeshauptfrau Mag.
Gabi Burgstaller am 11.07. bei einem Informationsgespräch der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
zum Fünf-Jahres-Jubiläum der PMU in Salzburg und anlässlich der Promotion der ersten 38 Absolventinnen
und Absolventen der PMU.
"Forschung ist der Schlüssel, um als Universität international wahrgenommen zu werden", so
Burgstaller weiter. Der PMU werde aus dem Wissenschaftsressort eine Stiftungsprofessur für Molekulare Regenerationsmedizin
des Landes finanziert. Damit werde ein neuer interdisziplinärer Forschungsbereich, der sich mit der Implantation
natürlicher oder künstlicher Gewebe beziehungsweise der Beeinflussung der körpereigenen Mechanismen
der Zellregeneration beschäftigt, aufgebaut. Das sei analog zur Stiftungsprofessur für die Paris-Lodron-Universität
in der Billrothstraße ebenfalls eine international ausgeschriebene hochkarätige Professur. Über
die internationale Vernetzung der PMU profitieren die Studierenden beispielsweise von der Kooperation mit der Mayo-Klinik.
Im vierten Jahrgang haben sie die Möglichkeit, an die Partneruniversität Mayo Medical School, eine der
renommiertesten medizinischen Universitäten in Minnesota (USA), zu gehen.
Die PMU sei keine Eliteuniversität, sondern eine Universität mit anspruchsvoller Ausbildung für
zukünftige Mediziner/innen, die Ärztinnen und Ärzte mit hohem Engagement und einem an den Bedürfnissen
der Patienten orientierten Bewusstsein mit dem Willen zu lebensbegleitendem Lernen hervorbringe. Mit den Stipendien
der PMU für die Studiengebühren sei gewährleistet, dass Studierenden unabhängig von ihren finanziellen
Möglichkeiten die Chance zum Studium an der PMU ermöglicht werde, so Landeshauptfrau Burgstaller. Das
allgemeine staatliche Stipendium, das sich ebenso an der sozialen Bedürftigkeit orientiert, erhalten an der
PMU mehr Studenten als an den staatlichen Medizinischen Universitäten.
Gelungene Ergänzung des universitären Spektrums
Dass Salzburg wieder Standort für universitäre Lehre in der Medizin sei, unterstreiche die Besonderheit
Salzburgs als Universitäts-Standort, sagte Burgstaller. Die PMU sei österreichweit die erste und in Europa
die zweite medizinische Universität in privater Trägerschaft und ergänze auf gelungene Weise das
universitäre Spektrum in Salzburg.
Zwischen der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und den Salzburger Landeskliniken hat sich seit 2003
eine sehr erfolgreiche Kooperation in Forschung und Lehre entwickelt. Diese enge Verbindung sei Grundvoraussetzung
und Erfolgsgeheimnis für den künftigen Weg der PMU sowie stetige Aufwertung der hohen Qualität der
Landeskliniken, so Burgstaller. Neben der gelungenen Verbindung von Praxis und Theorie, von Forschung und Lehre,
von Kliniken und Universität trage auch der Standort Salzburg seinen Teil zur Erfolgsgeschichte der PMU bei.
Forschende, Lehrende und Studierende finden in Salzburg geradezu ideale Voraussetzungen vor. Dazu zählen Führungspersönlichkeiten
von internationalem Ruf, aber auch die hohe Lebensqualität in Salzburg mit ihrem reichhaltigen Freizeit- und
Kulturangebot. Hervorragend ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner seien ein wesentlicher Eckpfeiler des Gesundheitssystems.
Seit 2003 leiste die PMU Salzburg dazu einen wichtigen Beitrag.
Vollausbau der PMU erreicht
Der Vollausbau der PMU ist mit derzeit 206 Humanmedizin-Studierenden erreicht, davon 148 aus Österreich, 52
aus Deutschland (davon 23 aus Bayern), vier aus Italien, einem Studenten aus Polen und einem aus Finnland. Am 25.
August beginnt der neue Jahrgang – wie jedes Jahr – wieder mit 42 Studierenden. Die Studiendauer beträgt fünf
Jahre. Das erste, zweite und dritte Jahr umfasst jeweils 40 Wochen, das vierte Jahr 51 Wochen inklusive Forschungstrimester
und das fünfte Jahr 48 Wochen (36 Wochen davon klinische Famulatur, also Praktikum). Der Studienplan ist in
sechs Einheiten aufgebaut: Die Zelle; das Organ; der Patient, der Arzt und die Gesellschaft; die wissenschaftliche
Basis der medizinischen Praxis; klinische Erfahrung; Forschungstrimester.
Das Lehrprogramm der Universität wird erbracht durch die Lehrenden an den Salzburger Universitätskliniken
mit mehr als 50 Universitätsprofessoren und -dozenten, an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität
Salzburg, in allgemeinmedizinischen Lehrpraxen, in Lehrkrankenhäusern, durch externe Lehrende und durch die
Lehrenden der vier universitätseigenen Institute. Derzeit unterrichten rund 360 Lehrende. Internationale Kooperationen
bestehen außer mit der Mayo Medical School noch mit der Karls-Universität in Prag, mit dem Unfallklinikum
Murnau in Bayern, mit mehreren bayerischen Krankenanstalten, mit den Universitäten von Yale, Duke und Mailand,
mit dem Institut für Pflegewissenschaft an der Glasgow Caledonian University und der University of North Florida.
Die Forschungsschwerpunkte liegen bei Stoffwechselkrankheiten und Atherosklerose, immunologischen, allergischen,
muskuloskelettalen, neurologischen, psychiatrischen und onkologischen Krankheiten sowie in der Biomechanik und
Sportmedizin. Die PMU bietet das Doktoratsstudium der medizinischen Wissenschaft sowie den Studiengang für
Molekulare Medizin (Ph.D.) als postgraduelle Studiengänge an. Zudem hat die PMU das Studium der Pflegewissenschaft
im Angebot. An der Paracelsus Universität wurden seit dem Start 2003 bis heute mehr als 130 wissenschaftliche
Veröffentlichungen hervorgebracht. In Zusammenarbeit mit den Landeskliniken wurden insgesamt 798 Publikationen
veröffentlicht. Es haben bereits 29 Ärztinnen und Ärzte an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
habilitiert.
Das Budget der PMU besteht zum überwiegenden Teil aus privaten Geldern. Auf Gelder des Bundes hat die Universität
keinen Anspruch. Die Gesamtkosten für die ersten fünf Jahre betrugen rund 26,8 Millionen Euro. Die Betriebskosten
belaufen sich im Vollbetrieb bei 210 Studierenden auf 7,8 Millionen Euro. Der Landesbeitrag zum laufenden Betrieb
der PMU beträgt 1,6 Millionen Euro jährlich. Darüber hinaus hat das Land noch für den Umbau
und die Adaptierung des PMU-Gebäudes in der Strubergasse 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Wissenschaftsressort
finanzierte bisher auch Forschungsaktivitäten der PMU mit mehr als 400.000 Euro. Weiters wird das Land die
Stiftungsprofessur finanzieren. |