Wien (statistik austria) - Rund die Hälfte aller österreichischen Unternehmen (50,6%) bezeichnete
sich in den Jahren 2004-2006 als "innovationsaktiv": Diese Unternehmen haben entweder neue oder merklich
verbesserte Produkte auf den Markt gebracht, neue oder merklich verbesserte Verfahren in ihrem Unternehmen eingeführt
oder hatten zum Jahresende 2006 noch laufende Innovationstätigkeiten. Dies zeigt eine Erhebung der Statistik
Austria unter 3.500 Unternehmen ab 10 Beschäftigten in den wichtigsten Wirtschaftszweigen.
Unternehmen der Sachgütererzeugung sind "innovativer" als jene in der Dienstleistungsbranche: 53,5%
innovationsaktiven Unternehmen in den erstgenannten Wirtschaftszweigen stehen 48,6% Unternehmen mit Innovationstätigkeiten
im Dienstleistungssektor gegenüber. Großunternehmen sind innovationsaktiver als kleinere Unternehmen:
Während von den Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten weniger als die Hälfte (44,0%) innovationsaktiv
war, waren es bei den Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten über vier Fünftel (82,2%). Von
den mittelgroßen Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl zwischen 50 und 249 haben in den Jahren 2004-2006
71,1% Innovationsaktivitäten gesetzt.
Mehr Prozess- als Produktinnovatoren
Während 35,8% der Unternehmen in den Jahren 2004-2006 neue oder merklich verbesserte Produkte auf den Markt
brachten, waren 39,0% Prozessinnovatoren. Neu oder merklich verbessert wurden bei 22,4% der Unternehmen die Methoden
zur Herstellung von Waren oder Dienstleistungen, bei 15,4% die logistischen Verfahren, Liefer- oder Vertriebsmethoden
und bei 28,3% die unterstützenden Aktivitäten, die sie für ihre Prozesse und Verfahren implementierten.
Die wichtigsten Arten von Innovationsaktivitäten, die von den Unternehmen im betreffenden Zeitraum gesetzt
wurden, waren Weiterbildungsmaßnahmen für Innovationen und der Erwerb von Maschinen und Sachmitteln
für Innovationen (jeweils 64% aller innovationsaktiven Unternehmen).
Österreichs Unternehmen erzielten im Jahr 2006 13,6% ihres Umsatzes mit Produktinnovationen, also mit Waren
und Dienstleistungen, die in den Jahren 2004-2006 neu eingeführt oder wesentlich verbessert wurden. 6,6% des
Gesamtumsatzes 2006 entfiel dabei auf Marktneuheiten, das sind neue Produkte oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen
als erster Anbieter auf seinem Markt eingeführt hat. Der Umsatzanteil mit innovativen Produkten ist bei Unternehmen
der Sachgütererzeugung mit 18,0% höher als bei den Dienstleistungsunternehmen (11,0%).
Eigenes Unternehmen als wichtigste Informationsquelle für Innovationen
Obwohl 38,9% der innovationsaktiven Unternehmen an Innovationskooperationen beteiligt waren, lagen die wichtigsten
Informationsquellen für Innovationen innerhalb des Unternehmens oder der eigenen Unternehmensgruppe: 60,1%
der innovationsaktiven Unternehmen gaben an, auf diese Art ihre Informationen bezogen zu haben. 47,6% der Unternehmen
nannten ihre Auftraggeber und Kunden als Informationsquelle zur Einführung von Innovationen, 28,0% führten
ihre Zulieferer und 20,2% ihre Mitbewerber an.
Jedes zweite Unternehmen hat organisatorische Neuerungen eingeführt
50,3% aller Unternehmen gaben an, zwischen 2004 und 2006 organisatorische Neuerungen, das sind neue oder
merklich verbesserte Unternehmensstrukturen oder Managementmethoden, eingeführt zu haben. Jedes vierte Unternehmen
(25,2%) hat Neuerungen im Marketing eingeführt. 56,0% aller Unternehmen haben zumindest eine dieser beiden
Neuerungen eingeführt.
Anteil der innovationsaktiven Unternehmen leicht zurückgegangen
Im Vergleich zur vorangegangenen Innovationserhebung (CIS 4) über die Jahre 2002-2004 ist der Anteil der innovationsaktiven
Unternehmen von 52,5% auf 50,6% leicht zurückgegangen, ebenso der Anteil der Produktinnovatoren (von 37,8%
auf 35,8%) und der Anteil der Prozessinnovatoren (von 40,4% auf 39,0%). Angestiegen ist allerdings der Anteil von
innovativen Produkten am Gesamtumsatz, und zwar von 10,6% auf 13,6%. Die "erweiterte Innovatorenquote"
(bei Einschluss der organisatorischen Neuerungen und der Marketingneuerungen) liegt in beiden Erhebungen konstant
bei 67%. |