Erweiterter Kindergartenbildungs- und –erziehungsplan vorgestellt
Bregenz (vlk) - Die Vorarlberger Landesregierung und der Gemeindeverband haben gemeinsam ein ambitioniertes
Maßnahmenpaket geschnürt, das die Voraussetzungen zur Öffnung des Kindergartens für Dreijährige
und zur Senkung der Kinderhöchstzahl je Gruppe schafft und höhere Gemeindeförderungen sowie eine
Elterntarifharmonisierung beinhaltet. Komplettiert werden diese Bemühungen durch den erweiterten Kindergartenbildungs-
und -erziehungsplan, den Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Landesrat Siegi Stemer am 08.07. im Pressefoyer
vorstellten.
Primäres Ziel ist es, dass Kinderbetreuung für Vorarlbergs Familien leistbar ist und dass die Eltern
selbst entscheiden können, wie sie ihre Kinder betreuen oder betreut haben wollen, sagte LH Sausgruber. Wesentliche
Grundlagen dafür wurden mit dem im Juni beschlossenen Kindergartengesetz geschaffen.
Der erweiterte Kindergartenbildungs- und -erziehungsplan stellt nun insbesondere sicher, dass bei Gruppen mit hohen
Anteilen an Dreijährigen und Kindern mit Sprachförderbedarf mehr Personal zur Verfügung steht, betonte
Landesrat Stemer. Für Kindergartengruppen, in denen mehr als ein Drittel der Kinder Dreijährige sind
bzw. Sprachförderung brauchen, sind zusätzliche Stundenko ntingente vorgesehen - mindestens 640 Stunden
in Gruppen mit einer Kindergartenpädagogin (9 bis 16 Kinder) und mindestens 320 Stunden in Gruppen mit zwei
Pädagoginnen (bis 23 Kinder).
Die Gemeinden werden für den bedarfsgerechten Ausbau ihrer Kinderbetreuungsangebote vom Land kräftig
gefördert. Sie erhalten je nach Größe und Finanzkraft einen großen Teil der anfallenden Personalkosten
ersetzt – jedenfalls 60 Prozent, in den meisten Fällen gut 70 Prozent, bei einigen bis zu 90 Prozent. Die
Investitionen des Landes dafür werden von derzeit 16 Millionen auf über 20 Millionen Euro steigen. Weiters
wurde m it einer Tarifharmonisierung Vorsorge getroffen, dass die Eltern für eine Spielgruppe oder Kinderbetreuungseinrichtung
künftig nicht mehr bezahlen müssen als für einen Kindergartenplatz.
Laut Stemer wurde Wert darauf gelegt, "alle Etappen, einschließlich des neuen Kindergartenbildungsplanes,
noch vor der Sommerpause zu bewältigen, damit die Kindergärten im Herbst einen möglichst reibungslosen
Start unter den neuen Rahmenbedingungen hinlegen können." |