Halbjahresbilanz des Finanzministeriums zeigt auch Erfolge bei Bekämpfung der organisierten
Kriminalität
Wien (bmf) - "Betrugsbekämpfung bedeutet Schutz der Bevölkerung und der redlichen
Wirtschaft - und somit von heimischen Arbeitsplätzen. Deshalb ist Betrugsbekämpfung eine Priorität
für die Einsatzkräfte der österreichischen Steuer- und Zollverwaltung", zeigt sich Vizekanzler
Finanzminister Wilhelm Molterer erfreut über die positive Bilanz des Bundesministeriums für Finanzen
im ersten Halbjahr 2008.
Immer bedeutender wird der Bereich Schmuggel von Textilien - etwa aus China. Die Waren werden in Containern über
Österreich in das Gebiet der Europäischen Union eingeführt. Der bei der Zollabfertigung angegebene
Wert der Ware entspricht dabei nicht dem wirklichen Wert. Vielfach beträgt der fakturierte Wert nur ein Zehntel
des wirklichen Wertes. Dementsprechend wurden auch Zoll und Umsatzsteuer in zu geringem Ausmaß vorgeschrieben.
"Allein im größten bislang aufgedeckten Fall beträgt die Schadenssumme über 100 Millionen
Euro", so Molterer.
Ein Schwerpunkt bei der Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbeschäftigung (KIAB) ist die neue gesetzliche Verpflichtung
zur Anmeldung zur Sozialversicherung vor Arbeitsbeginn. Insgesamt wurden fast 15.000 Betriebe in den ersten sechs
Monaten 2008 kontrolliert. 13% der kontrollierten Personen waren nicht zur Sozialversicherung angemeldet. "Diese
neue Regelung war ein wichtiger Schritt für effizientere Kontrollmöglichkeiten in dem Bereich - und damit
auch eine Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer", so Molterer.
Bei der Einfuhr illegaler Zigaretten gab es im ersten Halbjahr 2008 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres
einen leichten Rückgang. "Das ist vor allem auf die Abschreckungswirkung der effizienten Arbeit der Zollbehörden
zurückzuführen. Wir wirken Schmuggel und der Verbreitung gefälschter Produkte erfolgreich entgegen.
Besonders die Produktsicherheit muss im Sinne der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund stehen. Ausserdem
geht der Steuerentgang durch den internationalen Betrug zu Lasten aller", betonte der Vizekanzler. Der größte
Fund gelang bei der Durchsuchung einer Lagerhalle in Niederösterreich - über 9 Millionen Stück gefälschte
Zigaretten aus China konnten aus dem Verkehr gezogen werden. Insgesamt wurden 2008 bis Juni fast 19 Millionen Stück
illegal eingeführte Zigaretten aufgegriffen.
Im Bereich des internationalen Suchtgiftschmuggels gelang der größte Aufgriff in Kärnten. Bei der
Kontrolle eines Pkw konnten 13 kg Heroin beschlagnahmt werden. Am Flughafen Wien erschnupperte Diensthund Berro
ausserdem 7 kg Cannabisharz im doppelten Boden zweier Trolleys. Der Täter konnte noch vor seiner Weiterreise
nach Dänemark in Gewahrsam genommen werden.
"Europäische Zusammenarbeit wirkt"
"Nur durch erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb Europas können grenzüberschreitende Betrugsfälle
rechtzeitig und effizient bekämpft werden. Diese länderübergreifenden Kooperationen wirken",
ist Molterer überzeugt. Wirksam zur Bekämpfung organisierter Kriminalität sei vor allem die Durchführung
multilateraler Kontrollen, bei denen Prüfungshandlungen in mehreren Staaten zeitlich aufeinander abgestimmt
werden.
So konnten etwa verstärkt Erfolge im Zusammenhang mit grenzüberschreitendem Handel mit gebrauchten Fahrzeugen
sowie mit Computerteilen und Mobiltelefonen erzielt werden. |