Nach Frust über große Koalition steigt die Lust auf interessante "Newcomer"
in Kleinparteien
Klagenfurt (humaninstitut) - Die verstärkte Politikverdrossenheit durch die missglückte
politische Performance der großen Koalition, hat eine interessante demokratiepolitische Wende in der österreichischen
Bevölkerung bewirkt. Nicht nur wegen des rasanten Schwunds des Stammwählerpotentials in den Lagern der
etablierten Parteien und dem immer größer werdenden Wechselwähleranteil, kommt es zu Interesse
und Offenheit für neue politischen Strömungen und Bewerber. Parteien sind out, Persönlichkeiten
in einer Medien orientierten Gesellschaft absolut in.
Nix ist fix, alles ist möglich und demoskopische Prognosen gehen gerade deshalb immer mehr in die Hose.
Wahlwerbende Kandidaten/innen ohne Charisma sind weitgehend chancenlos. Charisma bedeutet, mit unverwechselbarer
Identität ausgestattet auch vom Wähler/in identifiziert und damit auch gewählt zu werden. Die Zeiten,
wo farblose, hochgediente, brave Parteisoldaten und Funktionäre akzeptiert wurden sind vorbei. Wählermobilität
und die Motivation überhaupt wählen zu gehen ist kein abstraktes abfragbares Vorhaben, sondern eine zielgerichtete
personenzentrierte Handlung. Leitmotive, die eine oder die andere Partei zu wählen, hängen einzig und
allein von den Leitpersonen ab, die für die Werte -und Wahlziele dieser Gruppierung stehen.
Die klassischen Wahlkampagnen mit affichierten großflächigen Wahlplakaten, mit Übergeben von
Programmfoldern und mit dem Austeilen von einfallslosen Werbegeschenken bringt kein mehr an Wählerstimmen.
Die Art der Kommunikation und die Wahl der Kommunikationsmittel bestimmen den Weg und die Akzeptanz beim Wähler/in.
Gerade der Einsatz der neuen Medien und insbesondere das Internet ermöglichen in kürzester Zeit Bekanntheit
und ein politisches Branding beim Bürger(in). Diese neue vernetzbare Infrastruktur des Internets ist auch
die des Mediums, welches die Person zur politischen Botschaft machen kann.
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