Neu entwickelte Methode zur Magnesiumgewinnung aus Abfallstoffen   

erstellt am
16. 07. 08

Team des LKR Ranshofen entwickelte Methode zur Magnesiumgewinnung aus Abfallstoffen - Statt Einschmelzen: Verdampfung im Vakuum
Ranshofen (arcs) - Einem Forscherteam im Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR), einem Unternehmen der Austrian Research Centers, ist es gelungen, aus Rest- und Abfallstoffen der Magnesiumverarbeitung mittels Verdampfung und Kondensation wieder reines Magnesium zu gewinnen. Dieses wird für Hightech-Anwendungen im Leichtbau und medizinische Implantate gebraucht.

"Normalerweise werden metallische Reststoffe, die in verschiedenen Produktionsschritten anfallen, zur Weiterverwendung eingeschmolzen und dann wieder in den Produktionskreislauf gebracht. Dabei geht aber eine hohe Menge Metall verloren", erklärt DI Richard Kretz vom LKR in Ranshofen. "Wir haben nun eine Möglichkeit gefunden, reines Magnesium zum Beispiel aus Abfallspänen oder anderen Stoffmischungen zu separieren - und zwar durch Destillation."

In einem Vakuum-Gefäß werden metallische Reststoffe bei einer Bodentemperatur von ca. 700 Grad Celsius unter Vakuum gesetzt, dabei verdampft das Magnesium bereits bevor es schmilzt und kann dann über einen Kondensator wieder entnommen werden.

Die Erkenntnisse der Verdampfungsversuche am LKR Ranshofen müssen nun in ein Konzept für eine industriell einsetzbare Anlage überführt werden - dies in enger Zusammenarbeit mit den Industriepartners des LKR. Die oberösterreichischen Forscher haben errechnet, dass auf diese Weise allein in Europa jährlich rund 8.000 bis 9.000 Tonnen Magnesium gewonnen werden könnten. Das LKR Ranshofen hat die Forschungsergebnisse bereits für mehrere Innovationspreise eingereicht.

Über das LKR

Das Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR) wurde 1994 als Standort der Österreichischen Forschungszentrum Seibersdorf GmbH (jetzt Austrian Research Centers GmbH - ARC) in Ranshofen gegründet und ist seit dem Jahr 2000 als 100%ige Tochter der ARC in den Geschäftsbereich Materials Technologies eingegliedert.

Mit ungefähr 40 Mitarbeitern konzentriert sich das LKR auf seine Kernkompetenz im Bereich der Leichtmetalle Aluminium, Magnesium und Verbundwerkstoffe. Forschungsinhalte sind neue Materialien, innovative Verarbeitungsprozesse sowie neue Anwendungsfelder der Leichtmetalle im Transportwesen. Ziel ist es, durch die Weiterentwicklung von Leichtmetallen zum Klima- und Umweltschutz, insbesondere zur Reduzierung der CO2-Emission im Verkehr, beizutragen.

Hohe wissenschaftliche Kompetenz, langjährige Erfahrung in der Leitung von Großprojekten sowie ein erfahrenes Team an Wissenschaftlern tragen zum Erfolg der Arbeit bei. Die Referenzliste umfasst Namen wie Amag, BMW, Biotronik, Daimler Chrysler, FACC, Fronius, Georg Fischer, Linde, Magna Steyr, Neuman Aluminium, SAG, Synthes, Rübig, Teich u.a.

Informationen: http://www.lkr.at/
 
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