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Mindestsicherung |
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erstellt am
28. 07. 08
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Buchinger:
Mindestsicherung in der Zielgeraden
15a Vereinbarung unterschriftsreif - Ministerratsvortrag im August
Wien (bmsk) - Die Arbeiten zur Umsetzung der bedarfsorientierten Mindestsicherung sind in der Zielgeraden.
"8 Bundesländer haben diesem entscheidenden Projekt zur Armutsbekämpfung zugestimmt. Von Kärnten
erwarte ich noch in dieser Woche eine positive Rückmeldung", gibt Sozialminister Erwin Buchinger bekannt.
Buchinger will die 15a Vereinbarung mit den Ländern bereits im Sommerministerrat am 12.August einbringen.
"Das soziale Leitprojekt der Bundesregierung wird trotz Neuwahlen umgesetzt. Die bedarfsorientierte Mindestsicherung
ist ein entscheidender Beitrag zur Bekämpfung der Armut in Österreich. Sie sichert den Lebensunterhalt
von Menschen, die über keine eigenen Mittel verfügen und schafft über gezielte Förder- und
Aktivierungsmaßnahmen die Basis für die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt", so der Sozialminister.
Mit der bedarfsorientierten Mindestsicherung werden die bislang von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen
Sozialhilfeleistungen auf einen österreichweit einheitlichen Standard gebracht. Die Höhe der Leistung
aus der bedarfsorientierten Mindestsicherung orientiert sich am Ausgleichszulagenrichtsatz für Alleinstehende.
Im heurigen Jahr wären das 747 Euro brutto 14 Mal im Jahr.
Die bedarfsorientierte Mindestsicherung basiert - wie bisher bereits die Sozialhilfe der Länder - auf dem
Prinzip der Subsidiarität. Das bedeutet, dass sie ausschließlich Personen zukommt, die über keine
angemessenen eigenen Mittel verfügen und auch durch Leistungsansprüche gegenüber Dritten (z.B. sozialversicherungsrechtliche
Leistungen) den eigenen Bedarf bzw. den ihrer Angehörigen nicht ausreichend decken können. Voraussetzung
für den Bezug einer Leistung aus der bedarfsorientierten Mindestsicherung stellt ebenso der Einsatz der eigenen
Arbeitskraft von arbeitsfähigen Personen dar.
"Die bedarfsorientierte Mindestsicherung kommt jenen Menschen zugute, die Unterstützung durch die Gemeinschaft
wirklich brauchen. Wir lassen diese Menschen nicht im Stich. Es ist mir aber besonders wichtig, dass es den BezieherInnen
durch gezielte Maßnahmen ermöglicht wird, wieder auf eigenen finanziellen Beinen zu stehen und selbstständig
durch Arbeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen", erläutert Buchinger.
Inkrafttreten soll die bedarfsorientierte Mindestsicherung mit 1. Juli 2009, spätestens jedoch mit 1.Jänner
2010. |
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Amon: Am Abend wird der Faule fleißig
Wahlkampf löst bei SPÖ ungewöhnlichen Arbeitseifer aus - unglaubwürdige
Scheinaktivitäten von Faymann, Buchinger, Häupl und Co.
Wien (övp-pk) - "Am Abend wird der Faule fleißig", so ÖVP-Sozialsprecher
Werner Amon zur Ankündigung des Sozialministers, wonach sich die Mindestsicherung in der Zielgeraden befinde.
"Der Wahlkampf löst in der SPÖ einen ungewöhnlichen Arbeitseifer aus - der vermeintliche wahltaktische
Nutzen scheint nun auch Buchinger angesteckt zu haben", sagt Amon. "Die Mindestsicherung könnte
schon längst umgesetzt sein, hätte Buchinger die letzten Monate nicht geschlafen", betont der ÖVP-
Sozialsprecher. Auch betreffend Pflege erwache Buchinger langsam - "er reibt sich zumindest schon die Augen.
Bis er wirklich aktiv wird, dürfte es aber noch ein wenig dauern."
Buchingers plötzliche Scheinaktivität ist aus Sicht des ÖVP- Sozialsprechers aber "genauso
unglaubwürdig wie Faymanns populistischen Hüftschüsse in Sachen Teuerung oder das letzte Wahlkampfmanöver
seines politischen Ziehvaters Häupl". Der Wiener Bürgermeister kündigte gestern an, die Mieterhöhungen
für Wiener Gemeindewohnungen bis nach der Wahl auszusetzen. "Das ist ein schwacher Trost für die
Wienerinnen und Wiener, werden sie doch zugleich von einer roten Gebührenlawine überrollt", kritisiert
Amon. Die bevorstehenden Gebührenerhöhungen in Wien kosten eine durchschnittliche Wiener Familie 239
Euro. "Wenn Faymann wirklich etwas gegen die Teuerung unternehmen will, soll er seinen Parteikollegen von
diesem neuen Gebühren-Wahnsinn abbringen", fordert Amon abschließend. |
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Schatz: Hohe Zahl an Teilzeitbeschäftigungen nicht zufriedenstellend
Die Einführung der Mehrstundenzuschläge war nur ein Tropfen auf den heißen
Stein
Wien (grüne) - "Auch diese Regierung hat es nicht geschafft, Frauen die Möglichkeit zu
geben existenzsichernde Jobs anzunehmen. Mit einer schlecht bezahlten Teilzeitbeschäftigung verschwinden Frauen
zwar aus der Arbeitslosenstatistik, aber sowohl die finanzielle Abhängigkeit vom Partner als auch die Doppelbelastung
bleiben", kommentiert Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen die von der Statistik Austria
veröffentlichten Zahlen zur wachsenden Teilzeitbeschäftigung in Österreich. "Zahlreiche Frauen
würden gerne länger arbeiten, aber vielen Unternehmen erspart die Anstellung von Teilzeitbeschäftigten
nach wie vor Personalkosten. Denn 25-prozentige Mehrstundenzuschläge für Teilzeitkräfte kommen billiger
als 50-prozentige Überstundenzuschläge bei Vollzeitbeschäftigten. Die Einführung der Mehrstundenzuschläge
war also nur ein Tropfen auf den heißen Stein und wird leider an der ungerechten Verteilung von Arbeitszeit
nicht viel ändern", bedauert Schatz die Zaghaftigkeit der Regierung.
"Auf der einen Seite nimmt die Zahl der meist von Männern geleisteten Überstunden kontinuierlich
zu, auf der anderen Seite arbeiten Frauen ungewollt nur Teilzeit. Hier besteht dringender Handlungsbedarf",
so Schatz. Flächendeckende Gratis-Kinderbetreuung und ein dichtes, kostengünstiges Angebot an öffentlichen
Verkehrmitteln würde für viele Frauen eine wichtige Unterstützung darstellen. Doch auch die ArbeitgeberInnen
müssen in die Pflicht genommen werden. Schatz: "Extreme Ansprüche an die Flexibilität der ArbeitnehmerInnen
erschweren es vielen Frauen, Vollzeitarbeit anzunehmen. Es muss darauf geachtet werden, dass die Arbeitzeitgesetzgebung
nicht nur wie jetzt den Interessen der ArbeitgeberInnen - zum Beispiel Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten
- sondern den Möglichkeiten und Lebensbedingungen der ArbeitnehmerInnen entspricht. Hier hat diese Regierung,
aber auch die Sozialpartnerschaft im Hintergrund, völlig versagt". |
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Kickl: Mindestsicherung ist in ihrer derzeitigen Form Rohrkrepierer
Mehr Aus- und Weiterbildung sowie finanzielle Entlastung statt undifferenzierte Gießkannenmethode
Wien (fpd) - "Die Mindestsicherung wird das letzte Projekt von Minister Buchinger sein, das
katastrophal Schiffbruch erleiden wird", erklärte FPÖ-Generalsekretär und Sozialsprecher NAbg.
Herbert Kickl zu den Aussagen des SPÖ-Sozialministers, wonach sich die Mindestsicherung in der Zielgeraden
befinde. Offenbar sei das Pflegechaos oder das Versagen angesichts der derzeitigen Teuerungswelle für den
selbsternannten Sozialrevolutionär noch nicht genug. "Die SPÖ wird auch mit diesem Vorhaben, sich
noch einmal als Sozialpartei ins Spiel bringen zu wollen, kläglich scheitern", so Kickl weiter.
Es sei nämlich letztendlich ein Trugschluss zu glauben, dass die Mindestsicherung ein wirksames Mittel zur
Armutsbekämpfung sein werde. Es gehe schließlich nicht darum, noch mehr Menschen in die finanzielle
Abhängigkeit von staatlichen Institutionen zu treiben. Vielmehr müsse es für viele Österreicherinnen
und Österreicher endlich vernünftige berufliche Perspektiven und weniger Belastungen geben, damit diese
der Armutsfalle entrinnen könnten.
Zwei Bespiele bezüglich Erfahrungen mit dem Hartz-IV-System in Deutschland würden dies klar belegen.
Erstens würden durch das System einer sogenannten "Grundsicherung" die Chancen des Arbeitsmarktes
vor allem für Langzeitarbeitslose immer weniger genutzt. Während die Leistungsausgaben für das Arbeitslosengeld
II am Jahresende regelmäßig explodiert seien, habe es dagegen Einsparungen bei den Maßnahmen zur
Eingliederung der Arbeitslosen gegeben. Andererseits sei auch die Zahl armer Kinder in Deutschland seit der Einführung
der Hartz-Gesetze gestiegen. Deutsche Armutsforscher würden Hartz IV bereits als "Rutsche in die Armut"
bezeichnen. Ein ähnliches Szenario könne nun bei der Einführung einer Grundsicherung auch in Österreich
drohen. Zudem stehe zu befürchten, dass erneut Zuwanderer, von denen ohnehin schon viel zu viele den Sozialstaat
belasten würden, die Hauptprofiteure einer Mindestsicherung sein würden. "Armutsbekämpfung
kann nicht nach dem Gießkannenprinzip erfolgen, sondern muss den Menschen vor allem vernünftige Perspektiven
eröffnen", schloss Kickl. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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