Treffen für Stabilität in Südosteuropa im 21. Jahrhundert in Salzburg
Salzburg (bpd) - "Österreich versteht sich als wichtiger Partner der Länder Südosteuropas.
Wir vertreten die Interessen dieser Region in der Europäischen Union (EU) und stehen sowohl in wirtschaftlicher
als auch in politischer Hinsicht für unsere Freunde aus Südosteuropa als Ansprechpartner zur Verfügung",
so Bundeskanzler Gusenbauer am 27.07. nach dem Treffen für Stabilität in Südosteuropa im 21. Jahrhundert
in Salzburg.
"Österreich sieht seine Aufgabe als historische Mission. Wir sind jetzt in der dritten Phase der Entwicklung
der Europäischen Union: nach der Schaffung des Friedensprojekts Europa nach dem Zweiten Weltkrieg und der
friedlichen Einigung nach dem Kalten Krieg arbeiten wir jetzt an der Überwindung der Folgen des Jugoslawienkrieges,
durch den die ganze Region in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nicht zuletzt aus einem historischen Verständnis
heraus spielt Österreich eine wichtige Rolle für diese Region und unterstützt die europäische
Perspektive der Länder des Westbalkans", so Gusenbauer.
Der Bundeskanzler verwies auf die äußerst positive Entwicklung der Länder Südosteuropas, die
in den vergangen Jahren wirtschaftliche Fortschritte erzielen konnten und deren politische Systeme sich zunehmend
stabilisiert hätten. Besonders erfreut zeigte er sich von der pro-europäischen Ausrichtung der neuen
serbischen Regierung und der Verhaftung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Radovan Karadzic. "Das sind
nur zwei Beispiele, die sehr vielversprechend sind. Ich meine daher, dass die Europäische Union positiv darauf
reagieren muss. Sie muss klar zeigen, dass der Annäherungsprozess fortgesetzt werden muss, auch wenn der Lissabon-Vertrag
noch nicht von allen Ländern der EU ratifiziert wurde", so der Bundeskanzler.
Der Beitritt Kroatiens zur Europäischen Union würde die politische Stabilität nicht nur der Region,
sondern auch der Europäischen Union selbst stärken. Ein derartiger Schritt würde sich positiv auf
die Entwicklung Südosteuropas auswirken und eine Stabilität schaffen, von der auch die EU profitieren
könnte. "Österreich wird sich gemeinsam mit anderen Staaten dafür einsetzen, dass der Beitrittsprozess
fortgesetzt wird", so Gusenbauer.
Auf Einladung von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer nahmen die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten
Mirko Cvetkovic (Serbien), Nikola Spiric (Bosnien und Herzegowina), Nikola Gruevski (Mazedonien), Milo Ðukanovic
(Montenegro), Sali Berisha (Albanien) und Zinaida Greceanii (Moldau) an diesem Treffen teil. Mit Hido Biscevic
war auch der Regionale Kooperationsrat vertreten. Im Mittelpunkt des Treffens standen gemeinsame regionale Herausforderungen
wie die Transportwirtschaft, die Bekämpfung des Klimawandels, die Energiepolitik sowie Investitionen in Südosteuropa. |