EURO 2008 Monat Juni: Nächtigungstourismus insgesamt rückläufig, nur die Austragungsstätten
profitierten
Wien (statistik austria) - Im Juni 2008 wurden laut Statistik Austria rund 8,46 Mio. Übernachtungen
und 2,56 Mio. Ankünfte gemeldet, was im Vergleich zum Vorjahresmonat bei den Nächtigungen einem Minus
von 4,1%, bei den Ankünften einem Rückgang von 4,3% entspricht. Für das rückläufige Ergebnis
ausschlaggebend war auch die Verschiebung von Fronleichnam diesjährig in den Mai, welcher 2007 im Juni lag;
zudem fanden 2007 in einigen deutschen Bundesländern die Pfingstferien bis in den Juni hinein statt, während
diese diesjährig zur Gänze in den Mai fielen.
Das negative Nächtigungsergebnis ist auf das Ausbleiben der ausländischen (–3,5%) wie der inländischen
Gäste (–5,4%) zurückzuführen. Das Nächtigungsaufkommen in Hotelbetrieben (inkl. gewerbliche
Ferienwohnungen) nahm in allen Kategorien ab (insgesamt –4,2%), und auch in Privatquartieren (–11,3%) sowie in
privaten Ferienhäusern/-wohnungen (–5,5%) war die Nächtigungsbilanz negativ.
Die Zahl der inländischen Gäste (Ankünfte) nahm um insgesamt 9,2% ab, jene der ausländischen
Gästeankünfte um 1,2%.
Wie zu erwarten, waren im Juni 2008 während der EURO 2008 die Austragungsstätten im Nächtigungsplus,
wobei hier die relativen Zuwächse in Klagenfurt mit 55,3% (auf rd. 48.200 Nächtigungen) am höchsten
ausfielen, gefolgt von Innsbruck mit 15,6% (auf rd. 128.900 Nächtigungen), Salzburg mit 2,5% (auf rd. 200.300
Nächtigungen) und Wien mit 1,2% (auf 864.700 Nächtigungen).
Analysiert man die Nächtigungsentwicklung nach Herkunftsländern, und hier insbesondere auch jene an der
EURO 2008 teilnehmenden Nationen, so wurde für das wichtigste Herkunftsland Deutschland eine Abnahme gemeldet
(–12,2% oder –436.400 Nächtigungen). Auch Gäste aus Österreich nächtigten weniger als im Juni
des Vorjahres (–5,4% oder –159.900 Nächtigungen), ebenso jene aus Holland (–5,6%). Die höchsten relativen
Nächtigungszuwächse, wie bereits in den vergangenen Monaten für einige Länder feststellbar,
erreichten Gäste aus Russland (+341,2%), Kroatien (+234,1%), Schweden (+206,3%), Griechenland (+195,3%) und
Polen (+103,4%). Da der Nächtigungsanteil der an der EURO 2008 teilnehmenden Länder mit einer positiven
Nächtigungsentwicklung gemessen an den Gesamtnächtigungen im Juni noch verhältnismäßig
gering war (8%), konnte insbesondere das negative Ergebnis der deutschen Gäste nicht kompensiert werden (Anteil:
37%).
Eine Analyse nach Bundesländern zeigt, dass – mit Ausnahme von Wien (+1,2%) – in allen Bundesländern
(auch in jenen mit EURO 2008 Austragungsstätten) die Nächtigungsbilanz negativ ausfiel, wobei die Rückgänge
zwischen 2,5% in Tirol und 10,4% in Vorarlberg lagen.
In der bisherigen Sommersaison 2008 (Mai bis Juni 2008) zeigt die Nächtigungsentwicklung eine zunehmende Tendenz
(+4,3% auf 15,57 Mio. Nächtigungen), die insbesondere auf das positive Mai-Ergebnis (+16,4%) zurückzuführen
ist. Ausländische Gäste nächtigten in diesem Zeitraum um 6,0% häufiger und erreichten somit
insgesamt 10,11 Mio. Nächtigungen; Gäste aus Österreich wiesen 5,46 Mio. Nächtigungen (+1,2%)
auf. 73,6% aller Nächtigungen entfielen auf Hotels- und ähnliche Betriebe, wobei 5-/4-Stern Hotels bevorzugt
genutzt wurden (5,81 Mio. Nächtigungen) und gegenüber der Vorjahresperiode um 5,1% zulegen konnten.
Die Zahl der Gästeankünfte nahm um 4,6% auf 4,99 Mio. zu; jene der inländischen Gäste um 0,5%
auf 1,89 Mio., jene der ausländischen Gäste um 7,3% auf 3,1 Mio.
Die Übernachtungen der Gäste aus dem wichtigsten Herkunftsland Deutschland nahmen um 2,2% auf 5,74 Mio.
Nächtigungen zu, was gegenüber derselben Vorjahresperiode einem absoluten Nächtigungsplus von 123.500
entspricht. Auch Gäste aus dem zweitwichtigsten Herkunftsmarkt Holland nächtigten um 1,1% häufiger
als noch im Vorjahr. Erheblich überdurchschnittliche Zuwachsraten waren für Gäste aus Russland (+164,3%),
aus Polen (+40,6%) oder aus Tschechien (+38,8%) festzustellen.
In allen Bundesländern war die Nächtigungsentwicklung in der bisherigen Sommersaison 2008 positiv, mit
Ausnahme von Oberösterreich (–1,0%), wobei sich die relativen Zuwächse zwischen 1,6% in Kärnten
und 8,2% im Burgenland bewegten. Das nächtigungsmäßig wichtigste Bundesland Tirol (rd. 25% der
Gesamtnächtigungen in Österreich) erreichte mit 3,90 Mio. Nächtigungen ein Plus von 6,0%, das zweitwichtigsten
Bundesland Salzburg (Anteil:15,4%) mit 2,41 Mio. Nächtigungen eine Zunahme von 4,4%. Bei den Gästeankünften
lag Wien mit einem Wachstum von 8,8% an der Spitze, gefolgt vom Burgenland mit 6,8%; Vorarlberg verzeichnete mit
2,6% den geringsten Zuwachs.
Im ersten Halbjahr 2008 (Jänner bis Juni) wurden insgesamt 65,90 Mio. Übernachtungen gemeldet, das entspricht
gegenüber derselben Vorjahresperiode einem Plus von 5,5%. Sowohl inländische (+2,0%) als auch ausländische
Gäste (+6,7%) nächtigten häufiger in Österreich. Das Nächtigungsaufkommen in Hotels der
gehobenen Kategorie (5-/4-Stern) nahm weiter zu (+5,7%). Deutsche Gäste nächtigten um 5,1% häufiger
als im Zeitraum Jänner bis Juni 2007. Bei den Gästeankünften ist ein Zuwachs von 6,2% auf 16,16
Mio. festzustellen, wobei jener bei den ausländischen Gästen (+7,9%) deutlich höher als bei den
inländischen Gästen (+2,8%) ausfällt. |