Bozen (lpa) - Eine Zufriedenheit wie sie Südtirol bei den Wintergästen
erreiche, gäbe es in anderen Ländern im Alpenraum nicht, unterstrich Tourismuslandesrat Thomas Widmann
am 23.07. bei der Vorstellung der Studien der Eurac und des Astat zur Preiszufriedenheit von Urlaubsgästen
und zu deren Ausgaben.
Fast 80 Prozent der Wintergäste sind mit ihrem Südtirolurlaub im Allgemeinen sehr zufrieden. Auch mit
den mit den Preisen sind sie durchwegs zufrieden, wie eine vom Land in Auftrag gegebene Studie der Europäischen
Akademie (Eurac) zeigt. „Die Preiszufriedenheit hat einen signifikanten Anteil an der Gesamtzufriedenheit am Urlaub“,
unterstrich Professor Harald Pechlaner von der Eurac. Die Gäste würden weiterhin auf niedrige Preise
achten. Deutlich verbessert hat sich im Vergleich zu 2004/2005 die Zufriedenheit mit der Preistransparenz und dem
Preis-Leistungsverhältnis bei den Beherbergungsbetrieben. Die Privatzimmervermieter schließen bei der
Preiszufriedenheit insgesamt am Besten ab. Dass der Preis dem Image des Beherbergungsbetriebs entspräche,
habe den größten Einfluss auf die Preiszufriedenheit, unterstrich Pechlaner. Im Bereich Gastronomie
ist die Preiszufriedenheit der Gäste nicht ganz so hoch wie im Beherbergungssektor, obwohl sich auch hier
Verbesserungen im Vergleich zum Winter 2004/2005 zeigen. Am geringsten sei die Preiszufriedenheit bei den Alm-
und Schutzhütten, so Pechlander.
In keinem anderen Land im Alpenraum gäbe es insgesamt eine so hohe Zufriedenheit der Wintergäste wie
in Südtirol, freute sich Tourismuslandesrat Widmann, der unterstrich, dass Südtirol immer nur über
die Qualität nie allein über den Preis mit anderen Urlaubsdestinationen konkurrieren könne.
Bei den Nächtigungen habe es zwar im Winter 2007/2008 einen Zuwachs gegeben, dennoch gelte es nun vor allem
neue Märkte und neue Zielgruppen zu erschließen, betonte der Tourismuslandesrat. „Bedeutend ist in erster
Linie die Wertschöpfung, die der Tourismus für unser Land bringt, nicht die bloße Zahl der Nächtigungen“,
sagte Widmann. Die Aufenthaltsdauer geht weiterhin zurück und liegt derzeit bei 5,3 Tage. Die Gäste sollen
also laut Widmann dazu gebracht werden, mehr auszugeben. Schließlich profitieren nicht nur der Tourismussektor
von den Urlaubern, sondern auch alle anderen Wirtschaftssektoren. „Von den 145,38 Euro, die die Wintertouristen
im Schnitt täglich ausgegeben haben, wurden 28,59 für den Kauf von Gütern, 9,61 für Dienstleistungen
und 16,12 für die Beförderung ausgegeben“, erklärte Alfred Aberer vom Landesstatistikinstitut ASTAT.
Das ASTAT hat in seiner Studie zu den Ausgaben der Urlaubsgäste 2007/2008 die Ausgaben von 660 Urlaubern unter
die Lupe genommen (genaue Daten siehe Pressemitteilung Nr. 4031). Nicht nur die Ausgaben für die Unterkunft
haben zugenommen, auch jene in anderen Bereichen, wie etwa dem Kauf von Gütern. Insgesamt haben die Pro-Kopf-Ausgaben
der Touristen im Vergleich zu 2004/2005 um 22 Prozent zugenommen. Ohne die Inflation von acht Prozent würde
der Zuwachs 14 Prozent ausmachen. „Die Deutschen geben weniger aus als die Italiener und die Gäste aus anderen
Ländern“, sagte Aberer.
Die ASTAT-Daten würden auch zeigen, dass die Entscheidung, Südtirol verstärkt in Polen als Tourismusdestination
zu bewerben, richtig gewesen sei, unterstrich Widmann. Im Winter habe es 234.834 Übernachtungen von polnischen
Urlaubsgästen gegeben und somit ein Plus von 37, 1 Prozent. Zudem würden die Polen mehr Geld ausgeben
als andere Urlaubsgäste, so Widmann. |