Wien (statistik austria) - 1,427 Mio. Menschen in Österreich haben einen Migrationshintergrund, d.
h. der Geburtsort ihrer Eltern lag im Ausland. In drei von vier Fällen (1,075 Mio.) sind die Personen selbst
irgendwann nach Österreich zugezogen (Zuwanderer der 1. Generation). Bei 0,352 Mio. Personen sind beide Elternteile
aus dem Ausland zugewandert, sie selbst sind aber in Österreich zur Welt gekommen (Migrantinnen und Migranten
der 2. Generation). Nahezu die Hälfte der Personen mit Migrationshintergrund (46% bzw. 0,653 Mio. Personen)
besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft. Diese Zahlen beziehen sich auf das 1. Quartal 2008
und stammen aus der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria.
Zuwanderer der 1. und der 2. Generation
Die Zuwanderer der 1. Generation (Definition: eigener Geburtsort und Geburtsort beider Elternteile im Ausland)
kommen mehrheitlich aus Ländern außerhalb der EU (0,702 Mio.; 65%). Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien
bilden dabei die größte Gruppe (0,349 Mio.), gefolgt von Personen aus der Türkei (0,162 Mio.).
Aus dem EU-Raum zugewanderte Personen (0,373 Mio.) kommen vorwiegend aus Deutschland (0,126 Mio.) und aus Polen
(0,056 Mio.). Bei den Zuwanderern der 2. Generation (Definition: eigener Geburtsort in Österreich und Geburtsort
beider Elternteile im Ausland) zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Eltern dieser Personengruppe stammen mehrheitlich
aus dem ehemaligen Jugoslawien (0,134 Mio.) oder der Türkei (0,089 Mio.).
Nahezu die Hälfte der Personen mit Migrationshintergrund (46% bzw. 0,653 Mio. Personen) besitzt die österreichische
Staatsbürgerschaft, 18% haben jene eines EU-Landes, und 36% haben den Pass eines Landes außerhalb der
Europäischen Union. 20% der Menschen mit Migrationshintergrund sind Bürgerinnen und Bürger eines
Staates des ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien), und 7% sind türkische Staatbürgerinnen und Staatsbürger.
Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Männern und Frauen unterscheidet sich bei Personen mit
bzw. ohne Migrationshintergrund kaum. Was das Alter betrifft, sind die in Österreich lebenden Personen mit
Migrationshintergrund im Durchschnitt um nahezu fünf Jahre jünger als Menschen ohne Migrationshintergrund
(36,8 bzw. 41,5 Jahre).
Zuwanderer der ersten Generation sind zu einem Drittel (33%) im mittleren Erwerbsalter zwischen 30 und 44 Jahren.
Jeweils knapp ein Viertel ist zwischen 15 und 29 Jahren (22%) und zwischen 45 und 59 Jahren (24%). Die Mehrzahl
der zweiten Generation, also von in Österreich geborenen Nachkommen zugewanderter Personen, sind Kinder unter
15 Jahren (54%). Weitere 22% sind derzeit zwischen 15 und 29 Jahre alt.
Jahr der Zuwanderung der im Ausland geborenen Personen (1. Generation)
Grafik 1 zeigt die Zuwanderer der 1. Generation nach dem Jahr des Zuzugs und damit die Aufenthaltsdauer dieser
Personen in Österreich. In den Zahlen spiegelt sich die Entwicklung der Zuwanderung nach Österreich seit
dem Ende des 2. Weltkriegs (Flucht und Vertreibungen nach dem Ende des Weltkriegs; Ungarnkrise des Jahres 1956;
Zuzug ausländischer Arbeitskräfte ("Gastarbeiter"), insbesondere in den frühen 1970er
Jahren und dessen (temporäres) Ende als Folge des Ölpreisschocks 1974; Zuwanderungsboom der späten
1980er und frühen 1990er Jahre und anschließender Rückgang; erneut steigendes Ausmaß der
Zuwanderung nach 2001 und Rückgang ab 2006). Insgesamt kam damit knapp ein Drittel der Zuwanderer seit dem
Jahr 2000 nach Österreich (31,4%), ein weiteres Drittel in den 1990er Jahren (33,2%), und etwas mehr als ein
Drittel wanderte bereits vor 1990 zu (35,4%).
Alter der Personen mit im Ausland geborenen Eltern (2. Generation)
Von den insgesamt 0,352 Mio. Personen der 2. Zuwandergeneration sind 0,191 Mio. (54,2%) Kinder unter 15 Jahren.
Weitere 27% (0,095 Mio.) sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 34 Jahre. 35 Jahre oder
älter und damit Kinder von Personen, die schon vor sehr langer Zeit nach Österreich zugewandert sein
müssen, sind insgesamt 0,066 Mio. Angehörige der 2. Generation.
Bundesländer
Die absolut und relativ meisten Menschen mit Migrationshintergrund leben in Wien. Etwas mehr als ein Drittel
der Wienerinnen und Wiener zählen zu dieser Gruppe (36%). An zweiter Stelle liegt Vorarlberg mit etwa einem
Fünftel an Bewohnerinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund (21%). Jeweils zwischen 18% und 12% liegen
die Anteile in Salzburg (18%), Tirol (16%), Oberösterreich (14%) und Niederösterreich (12%). Am niedrigsten
ist der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund im Burgenland (8%), und ebenfalls sehr niedrig ist der Wert
in der Steiermark und in Kärnten mit jeweils 9%.
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