Leitl ortet weiter massiven Handlungsbedarf für mehr Wettbewerb in Österreichs Energiewirtschaft   

erstellt am
22. 07. 08

Neues Energy Globe Portal ist Drehscheibe zwischen Privaten und Betrieben zwecks Verbesserung der Energieeffizienz
Wien (pwk) - „Energie, die nicht verbraucht wird, muss auch nicht erzeugt werden“, waren sich Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Wolfgang Neumann, Präsident der Energy Globe Foundation, am 21.07. bei der Präsentation des neuen Energy Globe Portals für Energieeffizienz einig. „Es ist niemandem geholfen, wenn mit täglich neuen Horrormeldungen Alarmstimmung erzeugt wird. Vielmehr müssen die Leute dazu motiviert werden, den nachhaltigen und effizienten Einsatz von Energie in den eigenen vier Wänden zu leben“, sagte Leitl. Neumann wies darauf hin, dass es in Österreich rund 1,5 Millionen sanierunbedürftige Gebäude gibt, bei denen im Durchschnitt mehr als 50 Prozent Energie eingespart werden kann.

Zuwächse beim Energieverbrauch eindämmen

Für die Wirtschaftskammer hat das Thema Energieeffizienz ganz klar Vorrang bei der Eindämmung der Zuwächse beim Energieverbrauch. „Der Energieverbrauch in Österreich steigt jährlich um knapp 2 Prozent. Nur etwa ein Viertel dieses Zuwachses kann – trotz massiver Förderungen – durch den Ausbau erneuerbarer Energien bewältigt werden. Drei Viertel müssen durch Energiesparen und damit Energieeffizienz kompensiert werden“, so der WKÖ-Präsident.

Vor diesem Hintergrund erneuerte die Wirtschaftskammer in Richtung der nächsten Bundesregierung die Forderung nach der Forcierung der thermischen Gebäudesanierung, etwa durch die Festlegung einer Sanierungsquote von 5 statt wie bisher 1 Prozent und die Erhöhung und Zweckbindung der Wohnbauförderung. Zudem seien dringend steuerliche Anreize für Betriebe notwendig, die die eigene Energieeffizienz steigern.

Leitl fordert mehr Wettbewerb in der Energiewirtschaft

Zugleich sprach sich Leitl mit aller Vehemenz für Maßnahmen gegen die inflationstreibende Wirkung des rasanten Anstiegs der Energiepreise aus. „Unsere Forderung nach mehr Wettbewerb in der Energiewirtschaft bleibt aufrecht“, so Leitl. Es sei höchst an der Zeit, die Kompetenzen des Regulators auszuweiten, etwa im Hinblick auf die Durchsetzung niedrigerer Durchleitungsgebühren. „Der Regulator soll nicht nur von mehr Wettbewerb reden, er muss auch dafür sorgen können.“

Energieeffizienz sei nicht nur für die Ökologie gut, sondern nütze auch der Wirtschaft, so Leitl. „Die Umweltindustrien sind die Leitindustrie des 21. Jahrhunderts. Nur wer von Anfang in dieser Zukunftsbranche mitmischt, wird sich ein entsprechend großes Stück von diesem Kuchen abschneiden können“, betonte Leitl und verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die österreichische Umwelt- und Energietechnikbranche jährlich ein Exportwachstum von 25 Prozent erwirtschaftet. Das ist drei Mal so viel wie das durchschnittliche Exportwachstum, bei dem Österreich unter den 15 „alten“ EU-Ländern Europameister ist. „Wenn wir in Zukunft noch stärker als bisher den Weg der Energieeffizienz gehen wollen, brauchen wir Partner. Dazu gehört auch das Portal des Energy Globe“, so Leitl.

Energy Globe - Das Portal zum Thema Energie

Unter http://www.energyglobe.com wird ein breites Spektrum an Maßnahmen, Informationen und Kontakten geboten. Gleichzeitig dient das Portal als Drehscheibe, die Konsumenten, Produzenten, Dienstleister und Energieversorgungsunternehmen zusammenführt. So können interessierte Kunden eine Energieberatung oder einen Energieausweis anfordern, sich über Produkte oder Dienstleistungen informieren oder gleich die nötigen Materialien zur Realisierung ihrer Energieeffizienz-Maßnahme bestellen.

„Das Portal bietet den Schulterschluss zwischen den Hilfesuchenden und den Ausführenden“, sagte Neumann. „Für Häuslbauer und Sanierer etwa stellt sich die Frage: Wie viel Energie brauche ich – und was kann ich tun, um meine Werte zu senken?’ Die Antworten findet sich durch die Online-Planung bzw. den virtuellen EnergieCheck mit Online-Sanierung.“ Auch Unternehmen können die Angebote des Portals nutzen und sich in einem eigenen Bereich über betriebliches Energiemanagement informieren, so Neumann.
 
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