Bozen (lpa) - Auf Einladung von Papst Benedikt XVI. hat sich Landeshauptmann Luis Durnwalder am 09.08. zum
Vier-Augen-Gespräch mit dem Kirchenoberhaupt in Brixen eingefunden. Der Papst äußerte dabei seine
Freude über den gelungenen Aufenthalt in Südtirol, lobte aber auch den Einsatz des Landes im Bereich
der Restaurierung von Kirchen und der Förderung von Privatschulen.
"Eigentlich wollte ich den Heiligen Vater bei seinem Aufenthalt in Brixen nicht stören, denn schließlich
verbringt er hier seinen Urlaub", so der Landeshauptmann. Der Anruf von Papst-Sekretär Georg Gänswein
am gestrigen Freitag sei deshalb überraschend gekommen. "Ich habe mich über die Einladung zur Privataudienz
sehr gefreut", so Durnwalder, der sich heute kurz vor der Verleihung der Brixner Ehrenbürgerschaft an
Papst Benedikt XVI. mit diesem zu einem rund zwanzigminütigen Gespräch getroffen hat.
Durnwalder hat den Heiligen Vater in der Unterredung über die Zusammenarbeit von Land und Kirche in Südtirol
unterrichtet und dabei vor allem das soziale Engagement der Kirche hervorgehoben. Zudem erläuterte der Landeshauptmann
dem Papst, dass man auch in Sachen Kirchenrestaurierung eng zusammenarbeite. Und schließlich ging es in dem
Gespräch um die Förderung der Privatschulen. "Wir sehen diese als Ergänzung zum öffentlichen
Schulangebot und fördern deren Tätigkeit und Investitionen", so Durnwalder. Ein Engagement, das
von Benedikt XVI. sehr positiv aufgenommen worden sei.
Der Papst habe Durnwalder gegenüber seine Zufriedenheit über die soziale Situation in Südtirol geäußert.
Er freue sich über die Entwicklung, die das Land hinter sich habe und die den Bürgern ein Leben in Sicherheit
und Wohlstand ermögliche.
Der Heilige Vater habe ihm gegenüber betont, wie wohl er sich in Südtirol fühle und ihm stellvertretend
für alle Südtiroler für die herzliche Aufnahme und die Gastfreundschaft gedankt, so der Landeshauptmann.
Durnwalder seinerseits nutzte die Gelegenheit, um den Papst erneut nach Südtirol einzuladen. "Wir hoffen
natürlich, dass der Heilige Vater seinen Urlaub noch einmal hier verbringen wird", so Durnwalder. Benedikt
XVI. habe ihm aber nur geantwortet, was er auch bereits auf die ersten Einladungen immer geantwortet habe: "Wenn
Gott es erlaubt..."
Die gesamte Landesregierung hat heute (10. August) am öffentlichen Angelus-Gebet mit Papst Benedikt XVI. in
Brixen teilgenommen. "Es ist uns eine Ehre, dass der Papst Südtirol besucht hat, und daher kein Pflichttermin,
sondern eine Freude, mit dem Heiligen Vater und tausenden begeisterten Südtirolern den Engel des Herrn zu
beten", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.
Angelus-Gebet mit der Landesregierung
Im Anschluss an die für den 10.08. anberaumte Sondersitzung (siehe eigene Mitteilung) haben der Landeshauptmann
und die Landesräte mit rund 9000 Gläubigen zunächst mit Bischof Wilhem Egger die Messe auf dem Brixner
Domplatz gefeiert. Punkt 12.00 Uhr stand dann das Angelus-Gebet mit Papst Benedikt XVI. auf dem Programm. "Es
ist beeindruckend, welche Begeisterung der Heilige Vater auszulösen imstande ist", so der Landeshauptmann
nach der Feier. Auch bewundere er die Fähigkeit des Papstes, tiefgründige Gedanken mit einfachen Worten
ausdrücken zu können. "Man spürt, dass er damit alle Menschen erreicht", so Durnwalder.
Am Rande des Angelus-Gebets ist der Landeshauptmann heute mit Finanzminister Giulio Tremonti zusammengetroffen.
"Dies ist sicher nicht der Anlass, um politische Gespräche zu führen", so Durnwalder. Man habe
lediglich vereinbart, sich nach den Mittsommer-Feiertagen in Rom zu treffen. "Schließlich müssen
wir mit dem Finanzminister über den von der Regierung ins Auge gefassten Steuerföderalismus und damit
über die künftige Finanzregelung für unser Land verhandeln", so der Landeshauptmann, der auch
den in Südtirol urlaubenden Ex-Staatspräsidenten Francesco Cossiga begrüßen konnte.
Im Anschluss an das Angelus-Gebet hat der Landeshauptmann begleitet von Landesrat Florian Mussner der Gemeinsamen
Einsatzleitung des Zivilschutzes einen Besuch abgestattet. "Es war mir ein Bedürfnis, den Einsatzleitern
stellvertretend für die vielen hundert Freiwilligen, die heute auf dem und um den Domplatz im Einsatz waren,
zu danken", so Durnwalder. "Sie haben hervorragende Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass die
beiden Papst-Großveranstaltungen in Brixen reibungslos über die Bühne gegangen und damit eine gute
Visitenkarte für unser Land sind", erklärte der Landeshauptmann. Im Einsatz waren mehr als 500 Einsatzkräfte
des Zivilschutzes, Freiwillige genauso wie Profis aus der Zivilschutzzentrale des Landes, die mit Technik und Know
How zur Verfügung standen. |