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Verkehrspolitik |
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erstellt am
07. 08. 08
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Kukacka:
Faymanns Bilanz in der Verkehrspolitik mehr als dürftig
ÖBB-Reform von Faymann verhindert, dabei höchst notwendig, um ÖBB zu einem
börsefähigen Unternehmen zu machen
Wien (övp-pk) - "Die Bilanz von Verkehrsminister Faymann ist mehr als dürftig. Von
den 13 selbstständigen Gesetzesvorlagen, die während seiner Amtszeit vorgelegt wurden, waren 80 Prozent
Umsetzungen internationaler Vorschriften und EU- Verordnungen. In Erinnerung wird nur die Rücknahme der Aktion
‚Licht am Tag' bleiben", zieht ÖVP-Verkehrssprecher Mag. Helmut Kukacka Bilanz über die Verkehrspolitik
Werner Faymanns.
"Die dringend notwendige Reform des Schienenverkehrs ist nicht passiert. Faymann hat peinlich vermieden an
der Großbaustelle ÖBB anzustreifen - auch auf Druck der Eisenbahngewerkschaft und ihres Bosses Wilhelm
Haberzettl. Wir brauchen aber eine moderne Bahn und eine umfassende Modernisierung des Schienenverkehrs in Österreich.
Eine Fortsetzung der ÖBB-Reform ist betriebswirtschaftlich notwendig und auch verkehrpolitisch und volkswirtschaftlich
sinnvoll", so Kukacka und weiter: "Die ÖBB ist auf dem besten Weg, in die Zeiten der monopolistischen
Staatsbahn zurückzufallen, mit einem Gewerkschaftschef als Schattengeneraldirektor, der auch im ÖBB-Aufsichtsrat
die erste Geige spielt und dort die politische Linie vorgibt. Faymann hat auch eine umfassende Umfärbung beim
ÖBB- Management auf Druck des linken Flügels der SPÖ und der Gewerkschaft betrieben."
Die jährlichen Zahlungen inklusive Haftungen des Bundes an die ÖBB betragen rund fünf Milliarden
Euro. "Auf alle Österreicher heruntergebrochen bedeutet das, dass jeder Österreicher rund 700 Euro
jährlich für die ÖBB bezahlt, egal ob er die Bahn nutzt oder nicht", so Kukacka. Mit einer
Milliarde Euro Direktzuschuss unterstützt der Bund die Erhaltung und den Betrieb des Schienennetzes. Mit 1,9
Milliarden Euro werden Neuinvestitionen gestützt und der Bund schießt jährlich 1,4 Milliarden Euro
für die Pensionen zu, da die Einsenbahner-Pensionsbeiträge nur zu 20 Prozent durch die Eisenbahner-Pensionsversicherung
selbst, aber zu 80 Prozent vom Staat getragen werden. Um einen Vergleich anzustellen: Die Ausgaben für die
Bahn mit fünf Milliarden jährlich sind weitaus höher als die Ausgaben für alle österreichischen
Universitäten, die mit 2,2 Milliarden Euro vergleichweise gering gefördert werden.
"Der Finanzaufwand für die ÖBB ist immens und beträgt rund sieben Prozent der jährlichen
Staatsausgaben. Auch der Rechnungshof hat in seinem Bericht zur Gebarung der ÖBB den dringenden Reformbedarf
bestätigt", so Kukacka. "Faymann hat seine Eigentümerrolle nicht wahrgenommen, sondern hat
diese kampflos den Gewerkschaftern überlassen. Aber alles, was SPÖ und Gewerkschaft in der letzten Legislaturperiode
kritisiert haben, wurde auch unter der SPÖ-Führung nicht geändert. Auch bei der ASFINAG ergibt sich
das gleiche Bild. Die Änderung des Vorstandes kostete zwei Millionen Euro, wobei sich die Vertragsbedingungen
nicht änderten."
"Faymanns Anbiederung an die Gewerkschaft ist ein fachlicher und politischer Fehler. Für das Unternehmen
ÖBB ist dies die falsche Entwicklung. Der Reformweg muss weiter gegangen und das Unternehmen weg vom monopolistischen
Staatsunternehmen, hin zu einem börsefähigen Unternehmen gemacht werden. Faymann soll sich die deutsche
Bahn-Privatisierung unter einem SPD-Verkehrsminister zum Vorbild nehmen. Die SPÖ muss endlich erkennen, dass
Verkehrspolitik nicht mit ideologischen Scheuklappen gemacht werden kann", so Kukacka abschließend. |
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Kräuter: Kritik ist grotesk - Faymann hat für Modernisierung des Schienenverkehrs gesorgt
Personalentscheidungen bei ÖBB wurden von Personalberatungsagenturen begleitet - von
Umfärbung kann keine Rede sein
Wien (sk) - "Auch wir wollen eine moderne Bahn und eine umfassende Modernisierung des Schienenverkehrs
- in dieser Frage stimmen wir mit Helmut Kukacka überein", so SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther
Kräuter am 06.08. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Gerade deshalb sind unter Verkehrsminister Faymann
60 Prozent an zusätzlichen Mitteln für Infrastrukturinvestitionen im Vergleich zu den letzten zehn Jahren
ermöglicht worden. "Der entsprechende Rahmenplan wurde gemeinsam mit Koalitionspartner beschlossen",
erinnerte Kräuter. Auch der scheidende ÖVP-Abgeordnete Kukacka hat die Investitionen in Straße
und Schiene gelobt, am 30. März 2007 hatte dieser im Parlament betont, dass es niemals eine so hohe Investitionsquote
in der zweiten Republik gegeben habe. "Wenn Kukacka jetzt die Neuinvestitionen kritisiert, ist das grotesk".
"Unbestritten ist auch, dass Faymann bei der ÖBB wichtige Reformschritte gesetzt hat", so Kräuter.
So wurde etwa die DLG aufgelöst und die Zusammenarbeit zwischen Bau- und Betriebs AG wurde bereits in den
ersten Monaten seiner Amtszeit auf den Weg gebracht. Darüber hinaus sei in letzter Zeit ein Aufschwung im
Passagier- und Güterverkehr der ÖBB zu verzeichnen.
Nicht stehen lassen will Kräuter auch den Vorwurf der Umfärbungen. "Dazu ist anzumerken, dass alle
Bestellungen durch Personalberatungsagenturen begleitet und vom Aufsichtsrat der jeweiligen Gesellschaften beschlossen
wurden. Es wurden bei jeder Entscheidungen entsprechend der Empfehlung der Personalberater im Sinne der besten
Kandidatinnen und Kandidaten für das Unternehmen entschieden", unterstrich der SPÖ-Abgeordnete.
Des Weiteren wurde der Vertrag von Generaldirektor Klugar vom Aufsichtsrat um 20 Prozent niedriger dotiert als
die Vorstandsverträge aus der Zeit von Kukacka, der selbst von 2003 bis 2007 Staatssekretär im Verkehrsministerium
gewesen und damit für die Ausgestaltung der hoch dotierten Verträge aus dieser Zeit verantwortlich ist.
"Verkehrssprecher Kukacka soll bei der Wahrheit bleiben - auch wenn Wahlkampf ist", so Kräuter abschließend.
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Moser: Verkehrspolitik der ÖVP als reiner Ausverkauf für "Börsenhaie"
BürgerInnen-Bahn statt Börse-Bahn gefordert
Wien (grüne) - "Die ÖBB dürfen nicht den einzigen Ertragsbringer, die Rail Cargo,
an Investoren verscherbeln. Wir brauchen eine "Reform-ÖBB" für die BürgerInnen und nicht
für Großanleger an den Börsen. Die "Börse-Bahn" in Deutschland hat zu erheblichen
Verschlechterungen von Zugverbindungen geführt und verfolgt ein Einsparprogramm auf Kosten der Fahrgäste.
Kukacka hat mit seiner ÖBB-Reform und seinem ÖBB-Management (Huber, Söllinger) - die laut Rechnungshof
die selbst gesteckten gesetzlichen Ziele zu 100 Prozent verfehlten - jede Kompetenz in Sachen ÖBB-Reform verloren.
Nun will er noch - nachdem die Immobilienzuckerl der ÖBB durch Huber zu Lasten der Republik privatisiert wurden
- das Unternehmen selbst Privaten zuschanzen. Damit deklassiert sich die Verkehrspolitik der ÖVP als reiner
Ausverkauf für "Börsenhaie"", reagiert die Verkehrssprecherin der Grünen, Gabriela
Moser, auf die Forderungen des ÖVP-Verkehrssprechers Helmut Kukacka. Gerade die ÖVP trägt durch
ihre Manager-Bestellung die Verantwortung für die 613 Mio Euro-Verluste der ÖBB durch Börsen-Spekulationen.
Dem Bahn-Privatisierungs-Programm der ÖVP stellen die Grünen eine "Reform-ÖBB" nach Schweizer
Muster gegenüber: klare, gesicherte Infrastruktur-Investitionen auf Basis von Umwelt- bzw. Fahrgasterfordernissen
und Verkehrsprognosen, Einführung von Taktverkehren, Sicherung des Bestandes, und transparente Konzernführung
durch kompetentes Management jenseits politischer Seilschaften. |
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Haberzettl: Kukacka-Attacken auf Verkehrsminister absolut entbehrlich
"Mit seinem Ausscheiden aus der Politik erweist Kukacka der Republik den wohl größten
Dienst in seiner Laufbahn als Politiker"
Wien (vida/ögb) - "Es ist ein Hohn, auf welche absolut entbehrliche Art und Weise der größte
verkehrspolitische Verhinderer der letzten 18 Monate und Verursacher der total vermurksten ÖBB-Reform 2003
Verkehrsminister Faymann anzupatzen versucht", kritisierte der Vorsitzende der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft
vida, Wilhelm Haberzettl, die Aussagen von ÖVP-Verkehrssprecher Kukacka. Nicht zuletzt auch der Rechnungshof
habe in seiner Kritik an der ÖBB-Reform 2003 festgestellt, dass die selbst auferlegten Ziele nicht erreicht
wurden. "Die Anschuldigungen des Reformverweigerers Kukacka gegenüber dem Verkehrsminister entbehren
deshalb jeglicher sachlichen Grundlage", so Haberzettl.
"Kukacka und die ÖVP haben in den vergangenen über eineinhalb Jahren vernünftige Weichenstellungen
in sämtlichen Gremien der ÖBB verhindert. Und auch durch die sture Haltung der ÖVP im Parlament
war es nicht möglich, auch nur die geringste Verbesserung in Richtung einer vernünftigen Reform der gescheiterten
ÖBB-Reform 2003 zu verwirklichen", sagte Haberzettl weiter. "Und dies sogar um den Preis, dass in
vielen ÖBB-Bereichen die Kompetenzen unklar und somit auch die Verantwortlichkeiten verwischt waren. Auch
die unter Ex-Verkehrsstaatssekretär Kukacka gefällten personellen Entscheidungen sprechen für sich
- siehe Derivatgeschäfte und Immobiliendeals", unterstrich der vida-Sektionsvorsitzende.
"So ist auch die letzte Sitzung des Verkehrsausschusses symptomatisch für die Haltung von Kukacka und
der ÖVP in den letzten 18 Monaten gewesen. Aus dem Ministerrat konnten keine Entwürfe an den Verkehrsauschuss
zwecks Beschluss von Verbesserungen bei den ÖBB weitergeleitet werden. Im Ausschuss hat die ÖVP mit ihrer
Blockadetaktik dann auch noch alle 12 Tagesordnungspunkte vertagt und somit auf Eis gelegt", kritisierte der
Gewerkschafter und ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzende.
"Abgesehen davon kann zur Person des ÖVP-Verkehrssprechers nur noch hinzugefügt werden, dass Kukacka
mit seinem Ausscheiden aus der Politik der Republik den wohl größten Dienst in seiner Laufbahn als Politiker
erweist", stellte Haberzettl abschließend fest. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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