Bozen (lpa) - Frieden geschlossen haben Landeshauptmann Luis Durnwalder und Ex-Staatspräsident Francesco
Cossiga 04.08. Letzterer hatte Südtirol die Freundschaft aufgekündigt, nachdem sein Gesetzentwurf über
eine Volksabstimmung zur Zugehörigkeit Südtirols nicht die erwartete Unterstützung gefunden hatte.
"Ich meinerseits habe Cossiga immer als Freund betrachtet", so Durnwalder.
Kurz vor seinem 80. Geburtstag im Juli hatte sich der ehemalige Minister- und Staatspräsident per Telegramm
beim Landeshauptmann gemeldet und ein Treffen zur "Versöhnung" vorgeschlagen, das Durnwalder postwendend
akzeptiert hat. Besagtes Treffen hat heute am Amtssitz des Landeshauptmanns im Palais Widmann in Bozen stattgefunden.
Cossiga betonte bei seiner halbstündigen Aussprache mit Durnwalder, dass er stets Südtirol und die Rechte
der Minderheiten verteidigt habe. Er kenne und schätze Land und Leute, so der ehemalige Staatspräsident.
Sein Gesetzentwurf sei in erster Linie dazu gedacht gewesen, eine Diskussion über die staatliche Zugehörigkeit
Südtirols zu entfachen.
Landeshauptmann Durnwalder hat diese Worte heute mit Genugtuung entgegen genommen. Gleichzeitig hat er aber auch
betont, dass er Cossiga immer als Freund Südtirols betrachtet habe. "Ich schätze ihn und habe ihn
immer geschätzt, auch weil er in allen Positionen, die er bekleidet hat, immer zu Südtirol gestanden
ist, und zwar auch in schwierigen Zeiten", so der Landeshauptmann nach dem Treffen in Bozen. Der ehemalige
Staatspräsident sei ein großer Politiker und ein großer Humanist, dem er - Durnwalder - immer
freundschaftlich verbunden gewesen sei. Entsprechend sei er nun auch erfreut darüber, dass die Meinungsverschiedenheiten
aus dem Weg geräumt seien. |