A 9 Pyhrnautobahn: Vollausbau Lainbergtunnel abgeschlossen   

erstellt am
14. 08. 08

LH.-Stv. Hiesl: Ab heute stehen dem Verkehr zwei moderne Tunnelröhren zur Verfügung
Linz (lk) - Mit dem 14.08. wird der Lainbergtunnel (A 9 Pyhrn Autobahn / Oberösterreich) in Vollbetrieb genommen. Damit steht den Verkehrsteilnehmern nun ein voll modernes, zweiröhriges Tunnelsystem zur Verfügung. Der Vollausbau der A 9 Pyhrn Autobahn wird damit zügig fortgesetzt und ein weiteres Nadelöhr entschärft. Ein wichtiger Aspekt im Sinne der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die ASFINAG setzt damit ihre Tunnelsicherheitsoffensive konsequent fort. "Einröhrige Tunnel sind eine Gefahrenquelle - und da nehmen wir viel Geld in die Hand, um das zu ändern", betont ASFINAG Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Alois Schedl. "Seit dem letzten Lückenschluss auf der A 9 in Oberösterreich im Dezember 2004 (Inzersdorf - Schön) ist das Verkehrsaufkommen um 35 % gestiegen. Um auch in Zukunft größtmögliche Sicherheit gewährleisten zu können, ist der Vollausbau des Lainbergtunnels und in weiterer Folge des Bosrucktunnels und der bislang teils noch halbausgebauten Tunnelkette Klaus unabdingbar. Das bedeutet bei den Tunneln durchgehend zwei Röhren sowie im Freiland vier Fahrstreifen mit baulicher Mitteltrennung", so Schedl.

Für Oberösterreichs Straßenbaureferent Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl ist der Vollausbau des Lainbergtunnels ein weiterer Schritt konsequenter Straßenbaupolitik: "Seit 2002 läuft in Oberösterreich die größte Straßenbauinfrastrukturoffensive in der Geschichte unseres Bundeslandes. Das steigert einerseits die Mobilität und damit Lebensqualität der Bevölkerung, stellt einen massiven Impuls für die Wirtschaft dar und verbessert die Sicherheit auf unseren Straßen. Gerade in den kritischen, einröhrigen Tunnelbereichen erreichen wir durch den Ausbau zweiter Röhren eine Entspannung der Situation. Frontalzusammenstöße können damit künftig vermieden und Leben gerettet werden."

Mit dem nunmehrigen Vollbetrieb des Lainbergtunnels sollen Staus aufgrund von Verkehrsüberlastung oder Unfällen künftig möglichst vermieden werden. Auch eine Umleitung auf die B 138 (Pyhrnpass Straße) und die Waldner Höhe ist in Zukunft nicht mehr erforderlich. Im Ereignisfall (Panne, Unfall) wird der Verkehr dann durch die jeweils unbehindert zu befahrende zweite Röhre geführt.

Das gegenständliche rund 2,5 Kilometer lange Baulos Lainberg umfasste die Errichtung der jeweils zweiten Röhren für den Lainbergtunnel (rd. 2,2 km) und den im Norden vorgelagerten Kurztunnel (knapp 200 m) sowie den Bau des 2. Tragwerkes für die rd. 100 m lange Teichlbrücke.

Der nunmehr voll ausgebaute Lainbergtunnel ist dem modernsten Stand der Technik und den aktuellen RVS (Richtlinien für Verkehr und Straßenbau) entsprechend ausgerüstet.

Die wichtigsten sicherheitstechnischen Einrichtungen:
* Richtungsverkehr mit je einer Tunnelröhre pro Richtungsfahrbahn
* drei Abstellnischen
* zwei befahrbare und fünf begehbare Querschläge im Abstand von 250 m bis 380 m
* 26 Notrufnischen
* Notruf- und Fluchtwegkennzeichnung
* Helle reflektierende Tunnelwand-Beschichtung (bis zu 4,5 m Höhe)
* Einfahrts-, Durchfahrts- und Notbeleuchtung
* Bordsteinreflektoren beidseits der Fahrbahn
* Videoüberwachung des Tunnels von der Tunnelzentrale Ardning aus
* Tunnelfunkanlage für Verkehrsfunk, Einsatzkräfte und Betrieb

Daten und Fakten Vollausbau Lainbergtunnel:
Gesamtlänge: ca. 2,5 km
Spatenstich 2. Tragwerk Teichlbrücke: 8. April 2005
Baubeginn 2. Röhre Lainberg- und Kurztunnel: 24. Jänner 2006
Kalottendurchschlag: 28. September 2006
Inbetriebnahme 2. Röhren: 28. Februar 2008
Gesamtfertigstellung (inkl. Sanierung Bestandsröhre) und damit Vollbetrieb: 13. August 2008
Gesamtkosten: netto ca. € 48 Mio
Unfallstatistik: 2004 - 2007: 19 Unfälle mit 39 Verletzten
Die Finanzierung erfolgt aus den ASFINAG-Einnahmen aus Maut, Vignette und Lkw Road Pricing.

Rück-/Ausblick Vollausbau A 9 Pyhrn Autobahn in OÖ
Vor nunmehr 14 Jahren begann das Lückenschlussprogramm auf der Pyhrn Autobahn in Oberösterreich und von diesem Zeitpunkt an haben die Baumaschinen die A 9 nicht mehr verlassen. Sukzessive erfolgte seither der Ausbau der fehlenden rd. 32 Kilometer zwischen den Anschlussstellen Roßleithen und Inzersdorf. Wenn im Jahr 2019 auch die restliche, bisher halb ausgebaute Tunnelkette Klaus (ca. 8 km) voll ausgebaut sein wird, dann steht den Verkehrsteilnehmern in OÖ eine durchgehende, vierspurige bzw. in den Tunneln zweiröhrige A 9 zur Verfügung.

Chronologie

1994: Start Vortriebsarbeiten 1. Röhre Lainbergtunnel
1997: Verkehrsfreigabe 1. Röhre Lainbergtunnel
1997: Start Vortriebsarbeiten Tunnelkette Klaus (AST Schön - Lainbergtunnel Nord)
2001: Start Lückenschluss Inzersdorf - Schön
2003: Verkehrsfreigabe Tunnelkette Klaus
2004: Verkehrsfreigabe Inzersdorf - Schön

Seither ist die gesamte 230 km lange Pyhrn Autobahn vom Knoten Voralpenkreuz in OÖ bis zur Österreichisch-Slowenischen Staatsgrenze bei Spielfeld durchgehend befahrbar und eine attraktive Nord-Süd-Route im Europäischen Verkehrsgeschehen.

Für den weiteren Ausbau der A 9 in Oberösterreich laufen die Planungsarbeiten auf Hochtouren. Es handelt sich dabei um den Vollausbau der beiden Projekte

* Bosrucktunnel
* Tunnelkette Klaus

Das rd. sieben Kilometer lange Baulos Vollausbau Bosrucktunnel umfasst die Errichtung der Bosrucktunnel-Weströhre (ca. 5,5 km) inkl. der Sanierung und Aufrüstung der Bestandsröhre sowie die Herstellung der zweiten Tragwerke für die Pyhrnbachbrücke (190 m) und die Hangbrücke Ardning (900 m). Mit der Errichtung der Brückentragwerke wurde im November 2007 begonnen. Der Startschuss für die zweite Röhre des Bosrucktunnels soll im Sommer 2009 fallen. Die Fertigstellung der neuen Westöhre ist für 2012 geplant, im Anschluss daran wird die Bestandsröhre generalsaniert und dem Richtungsverkehr angepasst. Der Vollbetrieb (beide Tunnelröhren) ist für Sommer 2014 vorgesehen.

Die knapp 14 km lange Tunnelkette Klaus zwischen der Anschlussstelle Schön bis zum Lainbergtunnel-Nordportal ist seit 19. September 2003 in Betrieb. Sie umfasst insgesamt zehn Tunnel, sieben Brückenobjekte und drei Anschlussstellen. Rund sechs Kilometer sind bereits voll ausgebaut, darunter die beiden Tunnel Kienberg und Hungerbichl. Der Vollausbau der restlichen acht Kilometer zwischen den Anschlussstellen Klau und St. Pankraz soll im Anschluss an den Bosrucktunnel in Angriff genommen werden und bis 2019 abgeschlossen sein
 
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