Land kann Fachhochschulen errichten   

erstellt am
13. 08. 08

Bozen (lpa) - Das Land Südtirol wird sein Bildungsangebot im technischen Bereich weiter ausbauen. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür wurden mit dem kürzlich in Kraft getretenen Sammelgesetz geschaffen. „Mit dieser Gesetzesbestimmung wird uns die Zuständigkeit für die höhere technische Bildung übertragen“, erklärt Bildungslandesrat Otto Saurer, „was uns wiederum zur Errichtung von Fachhochschulen ermächtigt.“

Wenn es nach den Vorstellungen von Bildungslandesrat Saurer geht, so wird Südtirol künftig auch in der höheren Berufsbildung in die Offensive gehen. Handwerksmeister, Absolventen von Berufsfachschulen aber auch Oberschulabsolventen sollen die Möglichkeit einer höheren technischen Ausbildung haben. An Fachhochschulen sollen sie zu Technikern und Fachkräften mit hoher beruflicher Kompetenz ausgebildet werden. Die Ausbildung soll vor allem in Bereichen angeboten werden, die der technischen Innovation und der Internationalisierung der Märkte besonders unterworfen sind. Die Abschlussdiplome der Fachschulen sind auf jeden Fall den Abschlussdiplomen der Höheren Technischen Institute (im Sinne des Dekrets des Ministerpräsidenten aus dem vergangenen Januar) gleichgestellt.

Die rechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung der Fachhochschulen schafft der Artikel 40 des so genannten Omnibus-Gesetzes (LG Nr. 4/2008), das am 25. Juni 2008 in Kraft getreten ist. Es handelt sich dabei um eine Änderung und Ergänzung der Berufsbildungsordnung. Die Landesregierung wird dadurch zur Errichtung von dreijährigen Fachhochschulen als Teil des Berufsbildungssystems ermächtigt. Ebenso werden ihr die entsprechenden Zuständigkeiten übertragen. „Als nächsten Schritt muss nun die Landesregierung die Durchführungsverordnung für die Studiengänge erarbeiten“, sagt Landesrat Saurer, der seiner Genugtuung darüber Ausdruck gibt, dass auf dem Weg zu Aufwertung und Ausbau der Berufsbildung eine weitere wichtige Hürde genommen wurde. „Die Anbindung an die Berufsbildung“, erklärt Landesrat Saurer, „war deshalb notwendig, weil wir damit unsere primäre Zuständigkeit in diesem auch für die Wirtschaft wichtigen Ausbildungsbereich einfordern konnten und schlussendlich auch bekommen haben“.
 
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