Anlieferungen entwickeln sich unterschiedlich
Wien (bmlfuw/aiz) - Im ersten Halbjahr 2008 sind in der EU gut 1 Mio. t mehr Milch an die Molkereien
angeliefert worden, das waren um 0,9% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Milcherzeugerpreise haben in der ersten
Jahreshälfte nach dem starken Preisanstieg gegen Ende 2007 wieder nachgegeben. Sie liegen aber weiter über
den Werten von 2007. Im Mai und Juni bewegten sich die Anlieferungen im Schnitt auf dem Vorjahresniveau.
Den ausgeprägten expansiven Tendenzen in Frankreich und in den Niederlanden stand ein reduziertes Angebot
in Deutschland und Österreich (unter anderem aufgrund von Lieferstreiks) gegenüber, teilt die Zentrale
Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in Bonn mit.
Insgesamt ist in der EU derzeit kein eindeutiger Trend beim Lieferverhalten der Landwirte zu erkennen. Während
in Frankreich und den Niederlanden ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist und die rückläufigen Tendenzen
im Vereinigten Königreich etwas abgeflaut sind, ist in Irland und Dänemark trotz höherer Milchpreise
und erhöhter Quoten bisher keine Ausweiterung der Milchanlieferung festzustellen. In Osteuropa bewegen sich
vor allem in Polen und im Baltikum die Milchmengen deutlich über dem Vorjahresniveau. In Schweden und in Finnland
war im Mai ähnlich wie im Vereinigten Königreich ein Abflachen der zuletzt stark rückläufigen
Tendenz zu erkennen.
Günstige Grundfuttersituation
Im Juli dürfte sich das Milchaufkommen im EU-Durchschnitt wieder über dem Vorjahresniveau bewegt haben.
Dafür sprechen wieder höhere Anlieferungen in Deutschland und weiterhin größere Mengen in
Frankreich. Zudem war die Witterung in weiten Teilen Europas im Juni von ausreichenden Niederschlägen gekennzeichnet,
was für die Grundfuttersituation eine günstige Ausgangsbedingung darstellt. Außerdem zeichnen sich
schwächere Getreidepreise ab, was eine günstigere Kraftfutterversorgung zulassen wird. Auch bei den Energiepreisen
scheint der Höhepunkt überschritten zu sein, so die ZMP. |