Eröffnung Frühjahr 2009 – Beckstein: "Neues Zuhause steht – Freistaat investiert
in Kunst als menschlichen Selbstausdruck jenseits ökonomischer Erfordernisse"
München (staatskanzlei) - Das neue Bauwerk für die Sammlung Udo und Anette Brandhorst ist fertiggestellt
und kann nach Vollendung der Restarbeiten und Platzierung der Kunstwerke im Frühjahr 2009 eröffnet werden.
Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein besichtigte zusammen mit Kunstminister Dr. Thomas Goppel den
Museumsbau. "Das neue Museum ist nicht nur das neue Zuhause für die Sammlung Brandhorst, einem außerordentlichen
kulturellen Zugewinn für Bayern, sondern auch selbst ein Kunstwerk und zudem ein innovativer Museumsbau mit
einem ökologischen Konzept zur Energieversorgung und Klimatisierung", machte Beckstein deutlich. Die
vielfarbige Fassade des Museums wirke selbst wie ein abstraktes Gemälde. "Im Inneren bietet das Museum
beste Ausstellungsbedingungen auf drei Ebenen mit natürlicher Belichtung in drei Viertel der Ausstellungsräume",
so Beckstein weiter. "Der Bau besticht nicht nur durch sein gelungenes äußeres Erscheinungsbild,
sondern auch durch seine kluge Einteilung und die durchdachte Raumgestaltung", ergänzte Goppel. "Hier
ist Platz für die optimale und ästhetische Präsentation der besonderen Sammlung von Werken der klassischen
Moderne. Ergänzend zu den Ausstellungen der Pinakothek der Moderne steht bei der Sammlung Brandhorst die Auseinandersetzung
mit charismatischen Künstlerpersönlichkeiten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt."
Beckstein würdigte auch die nachhaltige Ausgestaltung des Museumsbaus: "Besonderes Augenmerk wurde auf
ein wirtschaftliches und ökologisches Konzept zur Energieversorgung und Klimatisierung gelegt. Das spart Energie,
CO2 und Betriebskosten." Grundwasserwärmepumpen helfen bei der Klimatisierung der Räume, Wärmerückgewinnungssysteme
und die direkte Temperierung der Wände reduzieren die Energiekosten.
Als neuen Glanzpunkt auf dem Museumsareal bezeichnete Beckstein den Neubau. "Das Museumsareal gewinnt damit
international weiter an Bedeutung. Nicht nur die Attraktivität bei Publikum und Fachwelt nimmt zu. Auch andere
Sammler und Mäzene fühlen sich eingeladen, Leihgaben und Zuwendungen zu stiften und so einem großen
Publikum den Zugang zu eröffnen", freute sich der Ministerpräsident. Das Museum Brandhorst ergänzt
auf dem Museumsareal die Alte und Neue Pinakothek, die Pinakothek der Moderne, die Glyptothek, die Antikensammlung
und das städtische Lenbachhaus. Erweitert wird dieses Forum in Zukunft noch durch den Neubau des Ägyptischen
Museums und den zweiten Bauabschnitt der Pinakothek der Moderne für die Staatliche graphische Sammlung. Auch
das historische Türkentor als letztes Relikt der ehemaligen Türkenkaserne wird saniert und als Ausstellungsraum
genutzt werden. "Die Weiterentwicklung des Pinakothekenareals bleibt eine wichtige Angelegenheit. Es liegen
einige Ideen auf dem Tisch, die gemeinsam mit allen Beteiligten fortzuführen sind", kündigte Beckstein
an.
Bayern ist, so Beckstein, ein zuverlässiger Partner, Kunst in vielfacher Form einer breiten Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. "Kunst strebt nach einem menschlichen Selbstausdruck jenseits von ökonomischen
Erfordernissen. Die öffentliche Auseinandersetzung mit Kunst schafft für viele Menschen einen Raum der
Besinnung auf das Wesentliche. Kunst wird damit zur geistigen Nahrung der Persönlichkeitsbildung", betonte
der Ministerpräsident. Deshalb hat die Bayerische Staatsregierung die Museumslandschaft mit ihren 1.150 Museen
in Bayern in den letzten Jahren in erheblichem Umfang erweitert und die Pinakothek der Moderne, das Neue Museum
in Nürnberg, den Würzburger Kulturspeicher, das Museum der Phantasie in Bernried und das Museum für
die Sammlung Schäfer in Schweinfurt gebaut. Zudem investiert der Freistaat jährlich mehr als eine halbe
Milliarde Euro in die Förderung der Kultur. Ein eigener Kulturfonds unterstützt außerdem mit jährlich
rund 10 Millionen Euro innovative künstlerische und kulturelle Projekte Bayerns.
Die Sammlung Udo und Anette Brandhorst umfasst weit über 700 bedeutende Werke wegweisender Künstler des
20. Jahrhunderts. Schwerpunkte dieser hochkarätigen Sammlung bilden Werke der klassischen Moderne sowie Werke
von Künstlern, die die zweite Hälfte der Kunst des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägten. Pablo
Picasso, Cy Twombly, Andy Warhol, Sigmar Polke, Bruce Nauman, Mike Kelley und viele andere sind mit exemplarischen
Werkgruppen vertreten. |