Winkler: "Brauchen Frieden mit Verantwortung"   

erstellt am
25. 08. 08

Staatsekretär Hans Winkler bei den Politischen Gesprächen in Alpbach
Alpbach (bmeia) - "Konflikte können mit militärischen Mitteln alleine nicht gelöst werden. Ohne ein sicheres Umfeld kann dauerhafter Frieden nicht wirksam werden. Prioritäres Ziel der Friedenskonsolidierung müssen die Verhinderung des Wiederauflebens von gewaltsamen Auseinandersetzung und der Aufbau von Strukturen sein, die es einer Gesellschaft ermöglichen, Konflikte künftig ohne die Anwendung von Gewalt zu lösen", sagte Staatssekretär Hans Winkler in seiner Rede zum Thema "The UN and Peacebuilding in Africa" beim Europäischen Forum in Alpbach.

Winkler bezeichnete die Wiederherstellung von öffentlicher Sicherheit und Ordnung als eine der Hauptzielrichtungen der internationalen Bemühungen. "Nachhaltiger Erfolg bedarf der vollen Unterstützung und Einbindung der Konfliktparteien, sowie aller Teile der Bevölkerung. Eigenverantwortung, Verantwortlichkeit und der Aufbau eines funktionierenden parlamentarischen Systems sind elementare Schlüsselprinzipien. Ein besonderer Focus sollte auch auf die verstärkte Einbindung von Frauen gelegt werden", so Winkler, der gleichzeitig zu bedenken gab, dass gerade die Umsetzung all dieser Elemente in der Praxis die größten Schwierigkeiten bereite. "Nur durch eine enge Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft können wir positive Erfolge erzielen."

"Nicht zuletzt auch aus diesem Grund wurde die Kommission für Friedenskonsolidierung der Vereinten Nationen - ein Gremium, welches das Engagement der internationalen Gemeinschaft in der Übergangsphase zwischen Krisenmanagement des Sicherheitsrates unmittelbar nach Ende eines Konflikts und langfristigem Wiederaufbau koordiniert - geschaffen. Mit ihr wurde eine allseits wahrgenommene institutionelle Lücke im System der Vereinten Nationen geschlossen. Bereits im kurzen Zeitraum ihres Bestehens konnte sie wichtige Beiträge leisten", zeigte sich der Staatssekretär überzeugt.

Winkler hob in diesem Zusammenhang auch die zunehmende Bedeutung von regionalen Organisationen wie ECOWAS und SADC hervor, die die UNO im Bereich der Friedenserhaltung und -konsolidierung unterstützen sollen. "Die Hauptverantwortung für die Errichtung und Aufrechterhaltung des internationalen Friedens und der Sicherheit liegt weiterhin bei den Vereinten Nationen. Es muss uns daher ein Anliegen sein, ihr die notwendigen Mittel dafür zur Verfügung zu stellen und sie bei der Durchführung ihrer Mission entsprechend der österreichischen Tradition zu unterstützen."

Winkler: "Das langjährige österreichische Engagement im Bereich der Vereinten Nationen weist viele Facetten auf. Österreich hat sich unter anderem neben der Beteiligung an militärischen UN-Friedenseinsätzen wie nun im Tschad von Anbeginn an für die Gründung der UNO-Kommission zur Friedenskonsolidierung und der Einrichtung eines `UN Peacebuilding Fund´ eingesetzt und sich im Bereich der Herrschaft des Rechts besonders engagiert."

Zum Thema Friedenskonsolidierung tagen derzeit zahlreiche UNO-Botschafter in Alpbach. Die Veranstaltung ist Ausdruck des Afrikaschwerpunktes des Außenministeriums und zielt darauf ab, im Rahmen von informellen Gesprächen Wege für die bessere und effektivere Zusammenarbeit der diversen Akteure im Bereich der Friedenskonsolidierung zu erarbeiten.
 
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