Nach Ablehnung im Ministerrat fordert Silhavy neuen Anlauf für EU-Informationsprogramm
Wien (bpd/sts) - Anlässlich der Veröffentlichung einer Studie über die Einstellung
der österreichischen Bevölkerung zur EU erneuert Regionalministerin Silhavy ihre Forderung, das bereits
fertig ausgearbeitete EU-Informationsprogrammt zu beschließen. "Die IFES-Studie bestätigt es: Der
Schlüssel zur Zufriedenheit der österreichischen Bürgerinnen und Bürger mit der EU ist das
subjektive Informiertheitsgefühl. Unverständliche Informationen machen die Menschen zu Recht skeptisch.
Die Studie zeigt, wie wenig sich die Österreicherinnen und Österreicher von der Arbeit des EU-Parlaments
informiert fühlen."
Laut der aktuellen Studie fühlt sich nur ein Viertel der 1.000 Befragten über die Arbeit und die Aufgaben
des EU-Parlaments gut informiert. Gar nur 14 Prozent fühlen sich über die Arbeit der österreichischen
Abgeordneten im EU-Parlament gut informiert. Drei Viertel wünschen mehr Informationen. Die Informationen wünschen
sich die Befragten über das Fernsehen (74 Prozent) und das Radio (53 Prozent). Ein Drittel begrüßt
Veranstaltungen in ihrer Gemeinde und die Zusendung von Broschüren. Schon 40 Prozent äußern den
Wunsch nach regelmäßigen Internet-Newslettern, ein Fünftel sucht das Gespräch mit österreichischen
EU-Abgeordneten.
Silhavy: "Aus diesem Grund haben wir seitens des Bundeskanzleramtes eine breite Informationskampagne geplant
um einen entscheidenden Beitrag zu leisten, EU-Angelegenheiten klarer und verständlicher darzustellen. Unser
Ziel ist es, Brüssel vor die Haustüren und in die Schulen in den Regionen zu bringen. Nach der Ablehnung
im Ministerrat will ich einen neuen Anlauf unternehmen, das Paket doch noch gemeinsam umzusetzen. Die aktuellen
Zahlen sind dafür das beste Argument." Das Programm hätte unter anderem zahlreiche Aktivitäten
für Schülerinnen und Schüler wie Workshops für Schulzeitungen, Lehrerinnen und Lehrer-Konferenzen,
Aufsatzwettbewerbe sowie Austauschprogramme für Haupt- und Berufsschülerinnen beziehungsweise -schüler
vorgesehen. Die bereits jetzt kaum überblickbare Menge an Informationsmaterialien der unterschiedlichsten
Stellen soll in Zukunft koordiniert über das Europatelefon der Bundesregierung sowie über die Homepage
www.zukunfteuropa.at abgerufen werden können. "Wir wollen über alle Aspekte der Mitgliedschaft -
positive wie auch negative - ausführlich informieren", so Silhavy.
Erfreut zeigte sich die Ministerin für Regionalpolitik darüber, dass eine Einigung erzielt werden konnte,
von der EU mitfinanzierte Projekte besser zu kennzeichnen und besser darüber zu informieren. In diesem Zusammenhang
verwies Silhavy auch auf die Homepage des Bundeskanzleramts: "Unter www.strukturfonds.at können sich
Interessierte zum Beispiel darüber informieren, wie EU-Förderungen vor Ort eingesetzt werden und wie
sich diese Mittel auswirken. Selbstverständlich kann man über diese Seite auch mit uns direkt Kontakt
aufnehmen." |