Wachstum, Innovation und Beschäftigung als
Ziele der Förderung
Wien (pk) - Der nunmehr dem Parlament vorliegende Bericht der Bundesregierung über das Jahresprogramm
2008 des ERP-Fonds gibt einen detaillierten Überblick über die Zielsetzungen für die ERP-Kreditvergabe
und das zahlenmäßige Ausmaß der im Wirtschaftsjahr 2008 einzusetzenden Fondsmittel und geht dabei
von der grundsätzlichen Vorgabe aus, dass ERP-Kredite auch im Jahr 2008 in Kontinuität zu den Vorjahren
ein wesentliches Instrument zur Förderung von Wachstum, Innovation und Beschäftigung darstellen.
Ansätze für die Förderungstätigkeit bilden, wie der Bericht vorausschickt, die mit bestimmten
Projekten verbundenen gesamtwirtschaftlich positiven externen Effekte, insbesondere die nachhaltigen Auswirkungen
auf den Arbeitsmarkt, wobei die Auswahlkriterien für die Förderung von Projekten auch Investitionshöhe,
Additionalität und Finanzierungsbedarf berücksichtigen.
Die Verteilung der Fondsmittel auf die einzelnen Wirtschaftssektoren erfolgt im Jahr 2008 – wie in den Vorjahren
– zu rund 90 % auf den Sektor Industrie und Gewerbe und zu rund 10 % auf die Sektoren Tourismus, Land- und Forstwirtschaft
sowie Verkehr.
Das aktuelle Jahresprogramm, das insbesondere auf die Möglichkeit der Inanspruchnahme von EU-Mitteln im Rahmen
der EU-Strukturfondsperiode 2007 bis 2013 Bedacht nimmt, setzt seine Schwerpunkte und besonderen Akzente der Förderungstätigkeit
vor allem in den Bereichen Regionalförderung, kleine und mittlere Unternehmen, Innovation und Technologie,
Umwelt und Energietechnik sowie Infrastruktur für Lehrlingsausbildung.
Regionalförderung soll Wirtschaftsstandort sichern
Was die Regionalförderung betrifft, übernimmt der ERP-Fonds im Rahmen der EU-Strukturfondsperiode
2007 bis 2013 eine wichtige Rolle für die Abwicklung von Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale
Entwicklung (EFRE) im Bereich Industrie und Gewerbe. Der Bericht gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass
in Österreich in der Periode 2007-2013 geringere EU-Mittel als in der abgelaufenen Periode 2000-2006 zur Verfügung
stehen. Dadurch erhalten die nationalen Instrumente eine zusätzliche Dimension in der Sicherung des Standortes
Österreich für Produktions- und Dienstleistungsbetriebe. Der Schwerpunkt der Förderung liegt hier
bei der Unterstützung von technologisch anspruchsvollen, strukturverbessernden Projekten in den Regionalförderungsgebieten.
Der Bericht unterstreicht vor allem die Rolle der Regionalförderung als Innovations- und Technologiepolitik
und betont, eine rasche Förderungsentscheidung und eine substanzielle Förderungshöhe können
ausschlaggebend sein, einen österreichischen Standort wesentlich zu stärken.
ERP-Fonds will KMU stärken
Technologisch anspruchsvolle Investitionsprojekte von wachstumsorientierten kleinen und mittleren Unternehmen
stehen im Mittelpunkt der Kreditvergabe an KMU. Wie auch bei der Regionalförderung sind die nachhaltige Unternehmensentwicklung
und die Schaffung und Sicherung von Beschäftigung wesentliche Ziele neben der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit,
heißt es dazu im Bericht.
Schwerpunkt Innovation und Technologie
Im Bereich Innovation und Technologie unterstreicht der Bericht das zentrale Anliegen des ERP-Fonds, mit seinen
Förderungsaktivitäten einen wesentlichen Beitrag zur Forcierung des Technologietransfers in die Unternehmen
zu leisten, sei es durch die Umsetzung selbst entwickelter neuer Technologien oder durch die Anwendung zugekaufter
modernster Technologien. Das ERP-Technologieprogramm fördert dabei Forschungsüberleitung im Sinne experimenteller
Entwicklung, im ERP-KMU-Programm und im ERP Regionalprogramm werden zu diesem Schwerpunkt Projekte der Forschungsanwendung
und innovationsorientierte Investitionsprojekte unterstützt. Über die ERP-Programme erfolgt somit auch
bei der Investitionsförderung eine Fokussierung auf die Verbesserung der technologischen Basis der Unternehmen.
Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang, wie der Bericht weiters erläutert, auch dem gezielten
Ausbau von entsprechenden Infrastruktureinrichtungen zu, wie z.B. Technologietransfereinrichtungen sowie Gründer-
und Innovationszentren. Parallel zu den auf Forschung und Technologie ausgerichteten ERP-Kreditprogrammen werden
Mittel aus Zinserträgen des ERP-Eigenblocks zur Unterstützung von zusätzlichen Maßnahmen der
Bundesregierung im Rahmen der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung verwendet.
Der ERP-Fonds und die Klimapolitik
Im Rahmen der KMU-, Regional- und Technologieförderung des ERP-Fonds soll der Schwerpunkt Umwelt- und Energietechnik
weitergeführt werden. Der ERP-Kredit wird hier vorzugsweise gemeinsam mit dem Garantieinstrument der Austria
Wirtschaftsservice (aws) eingesetzt, um die Anwendungsentwicklung und Marktdurchdringung von ökoeffizienten,
ressourcenschonenden und in Bezug auf die Klima- Ziele relevanten Technologien zu unterstützen, präzisiert
der Bericht. Die Richtlinien des ERP-KMU-, Regional und Technologieprogramms sind dabei als Rechtsbasis für
die Vergabe von Mitteln aus dem Klima- und Energiefonds (KLI.EN) vorgesehen. Auf Basis einer entsprechenden Beauftragung
des KLI.EN können Zuschüsse aus dem KLI.EN in Form eines Klima-Bonus zu Projekten gewährt werden,
die sowohl den Auswahlkriterien der ERP-Kreditvergabe als auch den Zielen des KLI.EN entsprechen.
Lehrlingsausbildung im Visier des Förderungsprogramms
Das ERP-Jahresprogramm 2008 trägt schließlich auch der Rolle der Lehrlingsausbildung als wesentlicher
Baustein in der Jugendbeschäftigung und in der Deckung des Fachkräftebedarfs Rechnung. In diesem Sinn
sollen ergänzend zu dem von den Sozialpartnern präsentierten Maßnahmenkatalog materielle Investitionen
in die Infrastruktur für die Lehrlingsausbildung im Bereich der sachgüterproduzierenden Industrie und
den unternehmensbezogenen Dienstleistungen als förderbare Kosten in die KMU-, Regional- und Infrastrukturförderung
des ERP-Fonds aufgenommen werden. |