Burgstaller: Jährlich
rund eine Million Euro in den kommenden fünf Jahren für die PMU
Salzburg (lk) - Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität, das Land Salzburg und der private
Sponsor Dietrich Mateschitz werden in den kommenden fünf Jahren jährlich rund eine Million Euro in die
medizinische Forschung investieren. Ziel ist es, den Wissenschafts- und Forschungsstandort Salzburg zu festigen
und weiter auszubauen. Neben der hochwertigen Ausbildung sei die medizinische Forschung eine Kernaufgabe, denn
eine Medizinische Universität werde nicht zuletzt an der Qualität ihrer Forschung gemessen, sagte dazu
Gesundheits- und Forschungsreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 21.08.
"Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität hat sich in den fünf Jahren seit ihrer Gründung
in der Ausbildung erstklassig entwickelt, vor kurzem haben bekanntlich die ersten Absolventinnen und Absolventen
ihre Promotion gefeiert", erklärte Landeshauptfrau Burgstaller. "Auch in der Forschung hat sich
die PMU bereits sehr erfolgreich entwickelt, wie Bewertungen nach internationalen Kriterien belegen. Mit den zusätzlichen
Geldern, die Land, PMU und ein privater Sponsor nun zur Verfügung stellen, wird jetzt in der Forschung gewissermaßen
die zweite Stufe der Rakete PMU gezündet. Forschung ist der Schlüssel, um als Universität einen
internationalen Ruf zu erwerben", so Burgstaller.
Das Land Salzburg stellt auf Burgstallers Initiative ab heuer für die nächsten fünf Jahre 350.000
Euro jährlich für den Forschungsfonds zur Verfügung. Derselbe Betrag wird auch von der Firma Red
Bull an die PMU fließen. Die Landeshauptfrau konnte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz dafür gewinnen,
die Forschungsförderung des Landes zu verdoppeln. Zusätzlich mit den 300.000 Euro, die die PMU aus Eigenmitteln
für die Forschung bereitstellt, ergibt das in Summe eine Million Euro für die Forschung.
Medizinische Forschung für die Menschen
"Medizinische Forschung ist teuer, wenn sie auf höchstem Niveau betrieben werden soll. Mit insgesamt
rund einer Million Euro pro Jahr sind die Forschungsaufgaben der PMU auf einem sehr hohen, anspruchsvollen Niveau
mittelfristig garantiert", betonte Landeshauptfrau Burgstaller, die sich als Stiftungsratsvorsitzende der
PMU und als Forschungsreferentin des Landes bei Red Bull für das außergewöhnliche finanzielle Engagement
bedankte: "Die medizinische Forschung ist kein Selbstzweck. Sie soll und muss den Patientinnen und Patienten
in unseren Kliniken zugute kommen."
Das Land fördert die Forschung der PMU bereits mit der Einrichtung der Stiftungsprofessur für Molekulare
Regenerationsmedizin ab 2008 mit 350.000 Euro jährlich für die kommenden fünf Jahre, weiters mit
dem Aufbau der Pflegeforschung beginnend 2008 mit jeweils 100.000 Euro in den nächsten beiden Jahren sowie
mit Forschungsstipendien in der Höhe von 18.400 Euro.
Die interdisziplinäre Forschung in der Molekularen Regenerationsmedizin beschäftigt sich mit der Implantation
natürlicher oder künstlicher Gewebe beziehungsweise der Beeinflussung körpereigener Mechanismen
der Zellregeneration. Eine induzierte Regeneration von Zellen und Geweben oder deren Ersatz wird immer dann sinnvoll
und/oder notwendig, wenn körpereigene Mechanismen zur ausreichenden Selbsterneuerung nicht fähig sind.
Bei einer Vielzahl von Krankheiten entzündlicher, degenerativer, traumatischer oder von einem Tumor bedingter
Natur führen Defekte beziehungsweise eine Insuffizienz der Selbsterneuerung von Zellen und Geweben letzten
Endes zum Organversagen. Regenerative Medizin kann demnach definiert werden als die Summe der Maßnahmen und/oder
Technologien, die einen Gewebsersatz ermöglichen. Dies kann durch Implantation von künstlichen oder natürlichen
Geweben erfolgen, aber auch Maßnahmen, die endogene Mechanismen beeinflussen, können zu Regeneration,
Wiederaufbau oder Erneuerung von Zellen und Geweben führen und damit eine ausreichende Organfunktion ermöglichen.
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