Wirtschaftskammer unterstützt Betriebe bei Erschließung internationaler Geldquellen
Wien (pwk) - „Die österreichischen Unternehmen sind wichtige und aktive Partner in der Entwicklungszusammenarbeit
und sie wollen das in Zukunft noch stärker sein als bisher“, sagt Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin
der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Angesichts der Eintrübung der Konjunkturaussichten in den
USA und Europa würden die Emerging Markets als „die globalen Wachstumskaiser“ immer interessanter. Zudem sei
es wichtig, die Privatwirtschaft in die Entwicklungszusammenarbeit einzubinden – „und zwar, weil das für die
Entwicklungsländer ganz einfach der bessere Weg ist, um zu mehr Wohlstand zu gelangen.“
Betreuung österreichischer Unternehmen in Emerging Markets
Die WKÖ hat auf die Herausforderungen in den Emerging Markets mit der Einrichtung des Fachbereiches „Netzwerk
Projekte International“ innerhalb der Außenwirtschaft Österreich (AWO) reagiert. Ziel ist, die österreichischen
Unternehmen bei der Erschließung internationaler Geldquellen zu unterstützen und heimische Unternehmen
zu betreuen, die an Aufbau-Projekten in Emerging Markets interessiert sind. So wurden in den letzten Monaten Spezialisten
vor Ort eingesetzt, die den österreichischen Exporteuren bei der konkreten Umsetzung von Projekten in Afrika,
Asien und Zentralamerika helfen. Zudem werden bereits erste internationale Klimaschutzprojekte durch eine neu geschaffene
Beratungsförderung im Rahmen der Internationalisierungsoffensive unterstützt.
Allein die EU vergibt jährlich über sogenannte Drittstaatenprogramme rund 12 Milliarden Euro. Hinzu kommen
50 Milliarden Euro von Finanzierungsinstitutionen wie Weltbank, EBRD etc. Das Gros dieser Vorhaben mit dem Ziel
der Armutslinderung hat einen klaren „Wirtschaft und Entwicklung“-Fokus und zielt auf die Verbesserung der Infrastruktur
ab, also etwa des Transport-, Energie-, Gesundheits-, Bildungs- und Umweltsektors. „Das sind genau jene Bereiche,
in denen österreichische Unternehmen dank ihres Know-how punkten können“, so Hochhauser.
Beim Anzapfen internationaler Geldtöpfe gibts es noch viel Potenzial
Eine Erhebung der WKÖ brachte jedoch zutage, dass die österreichischen Unternehmen beim Anzapfen internationaler
Geldtöpfe für die Emerging Markets noch nicht so erfolgreich sind wie sie das aufgrund ihrer Fähigkeiten
sein könnten. Während die Performance der österreichischen Unternehmen bei EU-Ausschreibungen in
Mittel- und Osteuropa sowie in Südosteuropa gut ist, gibt es in anderen Regionen noch viel Potenzial.
Hochhauser: „Das ist ein klarer Auftrag. Jetzt heißt es volle Kraft voraus, um die Beteiligung österreichischer
Unternehmen an den Drittstaatenprogrammen zu erhöhen.“ Die Wirtschaftskammer unterstütze die Betriebe
aktiv – durch gezielte Informationen, Partnerbörsen und konkrete Beratung.
Die Gründung der Oesterreichischen Entwicklungsbank Anfang dieses Jahres sei ein weiterer wichtiger Schritt
gewesen, um die Privatwirtschaft stärker in die Entwicklungszusammenarbeit einzubinden. „Hilfe zur Selbsthilfe
ist im Vergleich zu bloßen Geldgeschenken oder Schuldennachlässen ein echter Beitrag zu einer nachhaltigen
Entwicklung“, so die WKÖ-Generalsekretärin abschließend. |