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Mitarbeiter entwickelten System zur Patientenbefragung |
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Eigene Software erstellt individuellen Fragebogen
für jeden Patienten – Außerordentlich hohe Rücklaufquote: 16.000 Mal Feedback pro Jahr Schwarzach/Salzburg (khschwarzach) - Im Krankenhaus Schwarzach bei Salzburg haben zwei Mitarbeiter ein bemerkenswertes System zur Patientenbefragung entwickelt. Rund 16.000 Fragebögen, die per Computersoftware individuell erstellt werden, erhält das Spital jährlich ausgefüllt zurück, Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung werden Schritt für Schritt umgesetzt. Das Befragungstool stößt auch in anderen Krankenhäusern auf großes Interesse. Mehrere Tausend Arbeitsstunden haben die beiden Krankenpfleger Volker Hübl und Alexander Lämmle in das System investiert. Die Beiden sind im Schwarzacher Krankenhaus auch im Bereich Qualitätsmanagement tätig und haben sich ein klares Ziel gesetzt: "Wir wollten das Feedback unserer Patienten praxisrelevant, transparent und leicht evaluierbar präsentieren. Es sollte mit einem kurzen patientenspezifischen Fragebogen möglichst viel Rückmeldung gewonnen werden", erklärt Hübl. Hübl und Lämmle erarbeiteten ein geniales Konzept: Die verschiedenen Abteilungen und Bereiche des Krankenhauses erstellten insgesamt rund 400 Fragen. Aus diesem Pool wählt der Computer auf Knopfdruck zufällig acht zum Patienten passende Fragen aus. Jeder stationär Behandelte erhält also eine andere Fragenkonstellation und Patienten, die öfter im Spital sind, bekommen auch nie die gleichen Fragen gestellt. Hohe Akzeptanz auch bei Mitarbeitern wichtig Die Rücklaufquote ist mit über 50 Prozent sehr hoch, im Schnitt landen über 40 Fragebögen pro Tag in den Feedback-Kästen des Krankenhauses. Dreimal pro Woche werden diese von Volker Hübl geleert. Er speist die Daten in das Computerprogramm ein, um sie im 3-Monats-Rhythmus auszuwerten. "Wir erhalten zum einen ganz konkrete Hinweise auf mögliche Verbesserungen in den verschiedensten Bereichen, zum anderen erkennen wir im Quartalsvergleich Trends und sehen, ob eingeleitete Maßnahmen bereits gegriffen haben", so Hübl. Wichtig war den beiden Entwicklern nicht nur die Akzeptanz des Verfahrens bei den Patienten sondern auch bei den Mitarbeitern im Krankenhaus. Durch deren Einbindung wurde von Anfang an eine starke Identifikation mit dem Projekt erreicht. Gemeinsam mit allen Abteilungen werden das System und der Fragenkatalog ständig weiterentwickelt. "Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen entscheidend" Entscheidend ist aber natürlich die Verwertung der gewonnenen Erkenntnisse. "Die ausgefeilte Technik ermöglicht den Abteilungen kleine aber effektive Änderungsschritte", sagt Hübl und nennt konkrete Beispiele. So wurde ein eigener Folder erstellt, um Patienten auf einen Blick die wichtigsten Informationen zum Krankenhaus-Ablauf zu geben. Auf der Unfallstation, wo sich besonders viele gehbehinderte Patienten befinden, wurde die Höhe der WC-Sitze aufgrund der Rückmeldungen der Patienten festgelegt. Befragungsergebnisse aus der Kinder- und Jugendstation fließen in die aktuelle Planung des neuen Kinderspitals ein, um eine jugendgerechte Ausstattung zu sichern. Das Befragungstool, welches sowohl auf der Softwareplattform SAP als auch als Stand-alone-Lösung läuft und in Schwarzach auch in englischer Sprache im Einsatz ist, hat schon in anderen Spitälern großes Interesse geweckt. Das Krankenhaus Wels greift bereits auf die Dienste der beiden Schwarzacher Entwickler zurück. Bei einem großen internationalen Wettbewerb um die besten Innovationen für den Qualitätsbereich im Gesundheitswesen belegten die Beiden übrigens den zehnten Platz unter 200 Projekt-Einreichungen. Der größte Erfolg für Hübl und Lämmle ist aber die messbare Qualitätsverbesserung in ihrem Krankenhaus. Über das System wird nämlich auch ein langfristiger Index über die allgemeine Patientenzufriedenheit erstellt - seit der Einführung des neuen Befragungstools hat sich dieser in Schwarzach stetig verbessert. Informationen: http://www.kh-schwarzach.at/ |
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