"Kluge Köpfe brauchen noch klügere Förderstrukturen"   

erstellt am
19. 08. 08

Stärkung des Forschungsstandortes Österreich mit gezielter Personenförderung
Alpach (bmwf) - „Die nachhaltigste Sicherung des Forschungsstandortes Österreich stellen Investitionen in den wissenschaftlichen Nachwuchs dar. Gut qualifizierte Forscher/innen, für die es attraktive Arbeitsbedingungen gibt, sind die Grundlage, um Österreich in den nächsten Jahren an die europäische Spitze zu führen“, sagt Bundesminister Johannes Hahn am 19.08. im Rahmen der einer Pressekonferenz im Vorfeld zu den Alpbacher Technologiegesprächen.

Nicht nur der Österreichische Forschungsdialog, sondern auch eine hochrangige Expert/innengruppe der Europäischen Kommission haben sich in den letzten Monaten mit der Frage einer gezielten und strukturierten Nachwuchsförderung und Erweiterungsmöglichkeiten für die Mobilität zu Lernzwecken auseinandergesetzt. „Die Ergebnisse auf EU Ebene bestätigen unsere Strategie der Ausweitung von Mobilitätsprogrammen für Studierende und Graduierte“, so Hahn. Bis 2020 sollen 50 Prozent aller Hochschulabsolvent/innen im Rahmen ihres Studiums mindestens einen Studien-, Forschungs- oder Praxisaufenthalt im Ausland absolviert haben, 25 Prozent aller Professuren mit Frauen besetzt sein und 50 Prozent aller PhD-Absolvent/innen weiblich sein.

„Mit Maßnahmen zur Steigerung der Studierenden- und Graduiertenmobilität wie der Weiterentwicklung der Postgraduate-Stipendien, um Doktorand/innen Forschungsaufenthalte von bis zu 12 Monaten im Ausland zu ermöglichen oder auch der Bereitstellung von Mitteln zur Förderung eines zweiten Auslandsaufenthaltes von Studierenden im Rahmen ihrer Ausbildung, wollen wir einen Europäischen Wissensraum schaffen und den europäischen Binnenmarkt stärken“ präsentiert Bundesminister Hahn eine von insgesamt vier Initiativen in die das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) in den nächsten Jahren investieren wird.

Weitere Ziele sind die Erhöhung der Beteiligung an ERASMUS MUNDUS, die gezielte Frauenförderung im wissenschaftlichen Nachwuchs sowie die Schaffung eines positiven Umfelds für Forscher/innen.

Das Programm ERASMUS MUNDUS der Europäischen Union, welches darauf abzielt, die Attraktivität des europäischen Hochschulraums für Studierende aus Drittstaaten zu erhöhen, erlebt ab 2009 eine Neuauflage. Mit dem Projekt AUSTRIA MUNDUS soll die Beteiligung österreichischer Universitäten und Fachhochschulen an ERASMUS MUNDUS II erhöht werden.

„Das wissenschaftliche Umfeld bietet für Frauen nach wie vor oft unüberbrückbare Hürden. Diese Hürden müssen im Interesse der Frauen, aber auch im Interesse des Forschungs- und Wissenschaftsstandortes Österreich überwunden werden.“, sagt der Forschungsminister und startet eine Informationskampagne, um Frauen gezielt auf die vorhandenen Fördermöglichkeiten aufmerksam zu machen und sie bei der Antragstellung im Bereich der Förderprogramme zu unterstützen. „Wir wollen Frauen Mut machen sich dem Wettbewerb zu stellen.“, so Hahn.

Als viertes Ziel soll ein positives Umfeld für Forschende geschaffen werden um im globalen Wettbewerb um die besten Köpfe erfolgreich sein zu können. Um die Attraktivität des Forschungsstandortes Österreich für junge Wissenschafter/innen zu sichern und zu erhöhen sollen Servicestellen für Forscher/innen geschaffen werden. Diese Servicestellen sollen im Rahmen der Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten eingerichtet werden und durch die Vermittlung von Arbeitsstellen für Partner/innen von Forschenden oder die Vermittlung von Kindergartenplätzen die Universität als Arbeitgeber attraktiver machen.
 
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