Brenner informierte über aktuelle Vorhaben und Entwicklungen in der Kulturförderung
Salzburg (nlk) - Noch nie gab das Land Salzburg so viel für seine Kultur aus. Geht es nach dem
Landesvoranschlag 2009 werden 48,2 Millionen Euro im kommenden Jahr in die heimische Kultur fließen. "Das
Land war immer und bleibt ein verlässlicher Partner bei der Finanzierung der heimischen Kultur", sagte
Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner am 27.08. bei einem Informationsgespräch,
bei dem er über aktuelle Vorhaben und Entwicklungen in der Kulturförderung informierte. Der Landesvoranschlag
soll im Herbst im Landtag beschlossen werden. Das Budget für die freie Kultur wächst um mehr als 25 Prozent,
somit können wichtige Investitionen durchgeführt werden.
Mehr denn je für Kultur
- Das Kulturbudget des Landes Salzburg wird im Jahr 2009 48,2 Millionen Euro betragen, das ist um 3,26 Millionen
Euro oder 7,3 Prozent mehr als im Jahr 2008.
- Damit kam es binnen zwei Jahren zu einer Steigerung um 15,9 Prozent.
- Im Vergleich zu 2003 ist das Kulturbudget des Landes um neun Millionen Euro angewachsen. Das Kulturbudget wird
somit in dieser Legislaturperiode um 23 Prozent gestiegen sein.
- Hinzu kommt noch ein außerordentliches Investitionsbudget 2009 im kommenden Jahr für die Kultur
im Umfang von 5,7 Millionen Euro.
Die beiden größten Schwerpunkte im Kulturbudget sind der Bereich Musik und darstellende Kunst mit 21,4
Millionen Euro. Darin enthalten sind unter anderem das Landestheater, das
Musikum Salzburg, das Mozarteum Orchester, die Salzburger Festspiele und die restliche Musik- und Theaterförderung.
Einen weiteren großen Teil machen die Museen mit rund 13
Millionen Euro aus.
Fünf Impulse für die Freie Kultur
"Besonders wichtig ist mir, dass neben den großen Einrichtungen die so genannte freie Kultur ihren Stellenwert
hat", betonte Kulturreferent David Brenner. Die freie Szene umfasst Künstler, Kulturvermittler und Kulturveranstalter
abseits der großen, starken und etablierten Kultureinrichtungen. 2009 werde mehr Geld für die freie
Kultur bringen, mehr Sicherheit durch zusätzliche Fördervereinbarungen, wichtige Investitionen, mehr
Geld direkt für Künstlerinnen und Künstler über Kunst am Bau und neue Impulse über die
Fortschreibung des erfolgreichen Projektes "Podium ´08", so Brenner.
Budget für freie Szene steigt stark
"Das so genannte freie Kulturbudget für Künstler, Kulturvermittler und Kulturveranstalter betrug
im Jahr 2008 4,55 Millionen Euro. Im Jahr 2009 wird es 5,85 Millionen Euro betragen, das ist eine überdurchschnittliche
Steigerung von 28,6 Prozent. Diese Steigerung ermöglicht es, wichtige Investitionen in der ArgeKultur, im
Künstlerhaus und im Republic zu finanzieren, ohne dass deswegen Kürzungen in Bereichen der freien Kultur
nötig werden. Im Gegenteil: Es kommt zusätzlich zu deutlichen Ausweitungen der Förderungen.
Fördervereinbarungen können ausgebaut werden
2009 soll es mehr mittelfristige Fördervereinbarungen denn je geben. Fördervereinbarungen bieten
den Einrichtungen mehr Sicherheit durch längere Förderzusagen. Zu Beginn der Legislaturperiode gab es
fünf dieser Vereinbarungen, 2009 sollen es mindestens 13 sein. Kulturreferent David Brenner: "Ich kann
heute garantieren, dass es bei den Einrichtungen mit mehrjährigen Förderzusagen zu keinen Subventionskürzungen,
sondern durch die Bank zu Subventionserhöhungen kommen wird."
Derartige zweijährige Fördervereinbarungen werden mit folgenden freien Kultureinrichtungen abgeschlossen:
Galerie Fotohof, Galerie 5020, Kunstverein Künstlerhaus, Szene, Sead, ARGEkultur Nonntal, Nexus Saalfelden,
Schauspielhaus, Jazzit, Literaturhaus, Rockhouse, Kulturverein Goldegg, Toihaus.
Investieren in Kultureinrichtungen
"Wir werden ein umfangreiches Sanierungs- und Investitionspaket für Kultureinrichtungen schnüren:
Sowohl im ArgeKulturgelände Nonntal als auch im Künstlerhaus wie auch im Republic sind Sanierungsmaßnahmen
dringend erforderlich, die gemeinsam mit dem Partner Stadt Salzburg im nächsten Jahr angegangen werden",
schilderte der Kulturreferent. Insgesamt steht dafür 2009 knapp eine Million Euro zur Verfügung. Geplant
ist auch das Projekt für einen barrierefreien behindertengerechten Zugang im Kulturzentrum Schloss Goldegg.
Auch hier wird das Land einen Mitfinanzierungsbeitrag neben der Gemeinde und neben EU-Geldern leisten.
310.000 Euro für Kunst am Bau
Im kommenden Jahr werden 310.000 Euro für Kunst am Bau-Projekte eingeplant. 2008 waren es 200.000 Euro. Diese
Projekte haben in doppelter Hinsicht große Bedeutung: Zum einen sorgen sie für mehr Präsenz der
Kunst im öffentlichen Raum, zum anderen handelt es sich hier um eine Förderung, die direkt Künstlerinnen
und Künstlern zugute kommt.
Generationengerechtigkeit in der Kultur
"Wir werden selbstverständlich auch im Jahr 2009 die heuer begonnene, höchst erfolgreiche Förderaktion
‘Podium ´08‘ fortsetzen. Bei Podium ´08 gab es mehr als 80 Einreichungen, das ist ein Rekord unter
vergleichbaren Ausschreibungen, die im Kulturressort in den vergangenen Jahren durchgeführt worden sind",
freut sich David Brenner. Im nächsten Jahr wird die Ausschreibung unter Podium ´09 firmieren. "Der
Name wandelt sich jedes Jahr, doch das Ziel bleibt: Die Kunst der neuen Generation wird gezielt gefördert",
so der Kulturreferent.
Investitionen in die Kultur sind keine verlorenen Ausgaben
Investitionen in die Kultur sind keine verlorenen Ausgaben. "Jeder in die Kultur investierte Cent ist
gut angelegtes Geld", ist sich Brenner sicher. Kunst und Kultur sind wichtige Instrumente zur Reflexion, Kritikfähigkeit
und Weiterentwicklung einer Gesellschaft. Darüber hinaus kann man anhand von vielen Beispielen zeigen, dass
Kunst und Kultur – sozusagen als erfreulicher Nebeneffekt – auch wirtschaftliche Umwegrentabilität bringt.
Brenner nannte zwei Beispiele: Im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur hat das
Institut für höhere Studien (IHS) Wien, eine Studie zu den ökonomischen Wirkungen von geförderten
Kunst- und Kultureinrichtungen erstellt. Untersucht wurde beispielsweise die Wertschöpfung der Salzburger
Festspiele, die insgesamt 86 Millionen Euro beträgt. Durch die Salzburger Festspiele wird ein Beschäftigungseffekt
in Höhe von 1.612 Vollzeitäquivalenten erzeugt. An Steuern und Abgaben werden mehr als 27 Millionen Euro
generiert, davon gehen direkt vier Millionen Euro an die Länder und die Gemeinden.
Analog ist die Bedeutung des Jazzfestivals Saalfelden für den Pinzgau zu bewerten, die touristische und wirtschaftliche
Bedeutung ist enorm. 15.000 zahlende Zuschauer bringen auch für die Gastronomie und Hotellerie in der Region
bedeutende Zugewinne. Saalfelden profitiert neben den direkten Festivalbesuchern vor allem auch von der breiten
Berichterstattung in ganz Europa über dieses besonders unter Kennern hochgeschätzte Festival. 160 Journalisten
aus der ganzen Welt waren akkreditiert, via Ö1 wurden Konzerthighlights in mehr als 30 Länder übertragen.
Der Werbewert für Saalfelden ist also enorm.
"Leider hat sich die durch die Kultur zu erzielende Umwegrentabilität noch nicht überall herumgesprochen.
Ich habe daher an der Fachhochschule Salzburg, Studienzweig Betriebswirtschaft, eine Studie in Auftrag gegeben,
die diesen Mehrwert regionaler Kulturarbeit konkret analysieren und aufzeigen soll", erklärte Kulturreferent
Brenner: "Die Ergebnisse dieser Studie werden Anfang nächsten Jahres vorliegen und präsentiert.
Ich möchte diese Ergebnisse nutzen, um mit möglichst vielen Bürgermeistern Gespräche über
die Bedeutung einer verstärkten Kulturförderung zu sprechen und sie davon überzeugen, dass ein Engagement
in diesem Bereich von Vorteil für alle in der Region ist."
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