Maßnahmen für 17 gefährliche "Hot-Spots"
St. Pölten (nlk) - Auf Grund der Häufung tragischer Unfälle an schienengleichen Eisenbahnkreuzungen
wurde von einer Expertenkommission eine „Hot-Spots"-Liste mit den gefährlichsten Eisenbahnkreuzungen
erstellt.
Schon im Jahr 2007, noch vor der „Hot-Spots"-Liste, wurde mit Sofortmaßnahmen, dem Aufbringen von neuen
Bodenmarkierungen, begonnen. Diese neuen Bodenmarkierungen (Streifen, die quer zur Fahrbahn verlaufen und sich
in Richtung Eisenbahnkreuzungen verengen) sollen zum langsam fahren animieren. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
hat für diese Sicherheitsmaßnahmen eine Million Euro zur Verfügung gestellt. An 370 Eisenbahnkreuzungen
in Niederösterreich wurde diese Markierung bereits aufgebracht.
Zur Umsetzung der „Hot-Spots"-Liste sagt Landeshauptmann Pröll: „Kreuzungen zwischen Straßen und
Eisenbahnen sind besonders gefährliche Punkte. Wir wollen daher diese Kreuzungen sicherer machen."
Für die 17 Eisenbahnkreuzungen der Liste wurden folgende Maßnahmen vereinbart: an acht Stellen ist eine
Schrankenanlage geplant, zwei Eisenbahnkreuzungen werden mit Lichtzeichen gesichert, an sechs Kreuzungen werden
bzw. wurden bereits Wechselverkehrszeichen aufgestellt (bei Annäherung von Fahrzeugen blinken LED-Tafeln mit
der Anzeige des Gefahrenzeichens „Bahnübergang ohne Schranken") und an einer Kreuzung wurden Fahrbahnlichter
errichtet. Das Land Niederösterreich und die ÖBB übernehmen jeweils 50 Prozent der Kosten, in Summe
werden 4,4 Millionen Euro in diese Maßnahmen investiert.
Von diesen 17 Eisenbahnkreuzungen wurden im Frühjahr 2008 drei Bahnübergänge (Pernegg, Sigmundsherberg,
Kilb) entschärft, drei weitere Bahnübergänge wurden in den vergangenen Tagen fertig gestellt: In
Waidhofen an der Thaya, Allentsteig und Bernschlag wurden Wechselverkehrszeichen angebracht.
Neben diesen 17 gefährlichen Kreuzungen werden auch andere Gefahrenstellen entschärft: In der Gemeinde
Willendorf wird im Bereich Dörfles eine Eisenbahnkreuzung an der Landesstraße L 4111 mit einer Lichtzeichenanlage
versehen. Die Anlage kostet 375.000 Euro, wird großteils vom Land Niederösterreich finanziert und soll
im Herbst dieses Jahres in Betrieb gehen. Zur Hebung der Verkehrssicherheit sind weiters derzeit vier Niveaufreimachungen
von Eisenbahnkreuzungen mit Baukosten von rund 20 Millionen Euro geplant. |