Tagung im Touriseum belegt Interesse an Andreas Hofer   

erstellt am
08. 09. 08

Bozen (lpa) - Schon im Vorfeld des Gedenkjahres 2009, in dem sich der Tiroler Freiheitskampf zum 200. Mal jährt, hat das Touriseum mit einer gut besuchten Tagung am Wochenende Andreas Hofer wieder ins Blickfeld gerückt. "2009 wird man sich der Figur Hofer nicht entziehen können", so Konrad Köstlin, wissenschaftlicher Leiter der Tagung, die das rege Interesse am Tiroler Helden eindrucksvoll belegt habe, so Köstlin.

80 Interessierte haben am Wochenende die Tagung "Andreas Hofer - ein Tourismusheld?" verfolgt, die das Landesmuseum für Tourismus in Meran organisiert hatte. In 13 Referaten ging es auf Schloss Trauttmansdorff um den Tiroler Freiheitshelden und dessen Auswirkungen auf den Tourismus. Reinhard Johler von der Uni Tübingen betonte etwa, dass der Mythos Andreas Hofer in England und Norddeutschland konstruiert und von außen nach Tirol gebracht worden sei. Über die Figur Hofer sei Tirol bekannt geworden und der Fremdenverkehr habe sich auch deshalb im 19. Jahrhundert entwickeln können.

Dass Hofer nicht nur in den Anfangsjahren für den Tourismus interessant war, zeigt eine Studie, die Brigitte Strauß mit dem Touriseum erstellt hat. Sie weist Hofer auch heute noch einen Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent bei Urlaubern aus dem deutschsprachigen Raum zu. Dies bestätigt auch Frieda Rauch von der Eurac, die Andreas Hofer auch im Jahr 2008 als großes Potential für den Tourismus im Passeiertal ausmacht.

Der wissenschaftliche Leiter der Tagung, Konrad Köstlin, betonte, dass 2009 nicht ein von oben verordnetes Jubeljahr sei, sondern auf waches Interesse stoßen werde. "Die Tagungsteilnehmer haben gemerkt - und das ist in den Referaten durchgehend zum Ausdruck gebracht worden -, dass Hofer eine vielfach uminterpretierte Rolle eingenommen hat und dass es 2009 wieder eine neue Interpretation geben wird."

Das 2009er Jubiläum rücke Andreas Hofer wieder in den Mittelpunkt des Interesses der Südtiroler und ermögliche ein kollektives Nachdenken über den Helden. "Ich wünsche mir, dass es eine heftige, aber eine vernünftige und aufgeklärte Diskussion über Hofer geben wird", so Köstlin, der zudem auf rund 15.000 Einträge im Internet zu den Stichworten Andreas Hofer und Gedenkjahr verweist. "Hofer war also nicht nur bei dieser Tagung ein Thema, sondern wird auch 2009 eines werden", so Köstlin.
 
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