Brüssel (eu-int) - Die Europäische Kommission begrüßt, dass ihr Vorschlag für
eine Verordnung zur Vereinfachung der Genehmigung wasserstoffbetriebener Kraftfahrzeuge am 03.09. die Unterstützung
des Europäischen Parlaments gefunden hat. Damit ist man dem Ziel, die Entwicklung und Verbeitung sauberer
und sicherer Wasserstofffahrzeuge zu fördern, einen weiteren Schritt näher gekommen. Solche Fahrzeuge
werden daher bald öfter auf Europas Straßen zu sehen sein, und die europäische Automobilindustrie
kann ihre Position im weltweiten Wettbewerb stärken, indem sie die Führung in der Wasserstofftechnik
übernimmt. Das Votum des EP beruht auf einem mit den Mitgliedstaaten ausgehandelten Kompromiss. Die Verordnung
soll demnächst verabschiedet werden.
Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen, zuständig für Unternehmen und Industrie: „Das heutige
Votum des Parlaments ist ein bedeutender Schritt hin zur stärkeren Verbreitung von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb.
Solche Fahrzeuge sind geeignet, die Luft sauberer zu machen und Europas Abhängigkeit von fossilen Energieträgern
zu vermindern. Einheitliche Vorschriften für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge gewährleisten die Sicherheit
der Bürger und fördern die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Kfz-Hersteller. Jetzt haben
die Mitgliedstaaten das Wort, und ich hoffe auf ihre Unterstützung.“
Derzeit werden Kraftfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb nicht vom EG-Typgenehmigungssystem erfasst. Deshalb bekommen
die Hersteller Schwierigkeiten, wenn sie solche Fahrzeuge in der EU auf den Markt bringen wollen. Besteht für
ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug eine Typgenehmigung oder Einzelgenehmigung mit nationaler Geltung, so ist nicht
garantiert, dass es auch in jedem anderen Mitgliedstaat zugelassen werden kann. Außerdem haben die Mitgliedstaaten
die Möglichkeit, voneinander abweichende Typgenehmigungsvorschriften zu erlassen. Das führt zur Zersplitterung
des Marktes für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge und zu langwierigen und kostspieligen Genehmigungsverfahren
und behindert die Einführung dieser umweltfreundlichen Technik.
Deshalb wird eine EU-weit gültige Typgenehmigung für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge vorgeschlagen. Die
geplante Verordnung gewährleistet auch, dass alle in der EU auf den Markt kommenden Fahrzeuge dieser Art mindestens
ebenso sicher sind wie konventionelle Kraftfahrzeuge. Aus einer Studie der Kommission geht hervor, dass die Fahrzeughersteller
dank Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens im Zeitraum 2017-2025 bis zu 124 Mio. Euro an Genehmigungskosten
einsparen können.
Wasserstoff ist ein sauberer Energieträger. Er kann sowohl in Verbrennungsmotoren als auch in Brennstoffzellensystemen
eingesetzt werden und erzeugt keinerlei Kohlenstoffemissionen (Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, unverbrannte Kohlenwasserstoffe
oder Feinstaub). Daher wird sich die Luftqualität in den Städten durch den Einsatz von Wasserstoff verbessern.
Zudem stoßen diese Kraftfahrzeuge keine Treibhausgase aus. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die
Erzeugung von Wasserstoff nicht ihrerseits zu einem Anstieg der CO2-Emissionen führt. Das lässt sich
durch den Einsatz nicht fossiler Energiequellen oder mit CO2-Speicherung erreichen. |