Österr. Investmentfonds weiterhin in schwierigem Finanzmarktumfeld   

erstellt am
15. 09. 08

Entwicklung der inländischen Investmentfonds im zweiten Quartal 2008
Wien (oenb) - Schwierige volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen und die negative Börsenentwicklung haben bei österreichischen Investmentfonds auch im zweiten Quartal ihre Spuren hinterlassen. Kursverluste von knapp über 1 Mrd Euro und weiterhin sehr vorsichtiges und zurückhaltendes Anlegerverhalten führten zu einer Abnahme des veranlagten Kapitals (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) von 3,1 Mrd Euro bzw. 2,4%. Ende Juni betrug das netto in Investmentfonds veranlagte Kapital 124,1 Mrd Euro.

Für das erste Halbjahr 2008 ergab sich eine kapitalgewichtete durchschnittliche negative Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds von 5,3%. Dabei verzeichneten Aktienfonds Kursverluste von 20,1%, Mischfonds ein Minus von 5,8% und Alternative Fonds eine negative Performance von 3,4%. Selbst die sonst so stabilen Geldmarktfonds rentierten in dem besonders schwierigen Finanzmarktumfeld mit -0,35% leicht negativ. Rentenfonds waren mit -0,45% ebenfalls leicht im Minus. Nur die österreichischen Immobilienfonds konnten sich mit +2,1% weiterhin dem Sog fallender Immobilienmärkte entziehen und waren im ersten Halbjahr die am besten performende Anlagekategorie.

Im zweiten Quartal 2008 verringerten die 28 österreichischen KAGs ihre Angebotspalette um 7 Fonds und verwalteten mit den per Ende Juni aufgelegten 2.330 Investmentfonds (1.634 Publikumsfonds und 696 Spezialfonds1))) einen Vermögensbestand (inkl. „Fonds in Fonds“ Veranlagungen) von 148,9 Mrd Euro (Ende März 2008: 153,3 Mrd Euro). Dieser verringerte sich im 2. Quartal um 4,4 Mrd. Euro bzw. 2,8%. Verantwortlich dafür waren mit einem Minus von 2,4 Mrd Euro (-3,0%) vor allem die Rentenwerte. Bei den Aktien- und Beteiligungspapieren zeigten nur die ausländischen Papiere einen Rückgang (-1,0 Mrd Euro bzw. -5,9%), während die inländischen Aktien um 5,1% (0,17 Mrd Euro) zugenommen haben. Das einzige Veranlagungssegment mit - wenn auch geringen Zuwächsen (+0,16 Mrd Euro bzw. +8,9%) - waren Veranlagungen in Immobilien.

Nach den sehr hohen Kursverlusten im ersten Quartal (7,2 Mrd Euro) bescherte das weiterhin sehr schwierige Finanzmarktumfeld den österreichischen Investmentfonds im zweiten Quartal ein besseres, aber dennoch negatives Ergebnis von 1,0 Mrd Euro.

Die schwierigen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die weiterhin vorherrschende Unsicherheit auf den Märkten stimmten die Anleger in ihren Veranlagungsentscheidungen sehr vorsichtig, sodass sich insgesamt ein Nettokapitalabfluss von 2,1 Mrd Euro bzw. -2,5% (Nettomittelabfluss von 1,64 Mrd Euro und Ausschüttungen von 0,46 Mrd Euro) ergab. Das netto in Investmentfonds veranlagte Kapital (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) reduzierte sich somit im zweiten Quartal um 3,1 Mrd Euro bzw. 2,4% und betrug Ende Juni 124,1 Mrd Euro.

Fallende Aktienmärkte und die schwach negative Entwicklung der Rentenfonds drückten auf die Gesamtperformance. So ergab sich von Anfang Jänner bis Ende Juni eine negative kapitalgewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds (Publikumsfonds und Spezialfonds) von 5,3%. Aktienfonds waren besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Von den insgesamt 453 aufgelegten österreichischen Aktienfonds waren nur 9 positiv und verzeichneten insgesamt einen Kursverlust von 20,1%. Mischfonds wiesen ein Minus von 5,8% und Alternative Fonds eine negative Performance von 3,4% auf. Selbst die risikoarmen Geldmarktfonds rentierten in dem besonders schwierigen Finanzmarktumfeld mit -0,35% leicht negativ. Rentenfonds waren mit -0,45% im Minus. Die österreichischen Immobilienfonds entzogen sich mit +2,1% weiterhin dem Sog fallender Immobilienmärkte und waren im ersten Halbjahr die am besten performende Anlagekategorie.

Mit einem Anteil von 60,9% (75,6 Mrd Euro) wird die Struktur des veranlagten Kapitals von Rentenwerten dominiert, gefolgt von den Aktien und Beteiligungspapieren mit 16,2% (20,1 Mrd Euro), den ausländischen Investmentzertifikaten mit 11,7% (14,5 Mrd Euro) und den sonstigen Vermögensanlagen mit 9,7% (12,1 Mrd Euro). In Immobilien- und Sachanlagenvermögen war per Ende Juni 2008 ein Volumen von 1,90 Mrd Euro (1,5%) investiert. Der Anteil an inländischen Aktien und Beteiligungspapieren betrug weiterhin nur 2,8% des von Fonds veranlagten Kapitals.

Per Ende Juni 2008 wurden in den Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich) 61,9 Mrd Euro (49,9%), in Ländern der übrigen Welt 32,6 Mrd Euro (26,2%) und im Inland 29,6 Mrd Euro (23,9%) veranlagt.
 
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