Ergebnisse der wissenschaftlichen Expedition auf der Donau 2007 liegen vor
Wien (bmlfuw) - Die Qualität der Donau in Österreich lässt die Früchte der strengen
Auflagen und die Errichtungen von Kläranlagen in den letzten Jahrzehnten deutlich erkennen: Nährstoffe,
organische Verschmutzungen und Schadstoffe sind auf der österreichischen Donau nirgendwo mehr ein Problem.
Dies zeigte sich auch in der Gewässergüte, die entlang der österreichischen Donau nur eine geringe
Abweichung vom natürlichen Zustand zeigen“, so Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll am 11.09.
im Rahmen der Bekanntgabe der zentralen Ergebnisse der Donaumessfahrt - Joint Danube Survey 2 -, die von der Internationalen
Kommission zum Schutz der Donau im Sommer des Vorjahres von der Quelle bis ins Schwarze Meer in insgesamt 10 Ländern
durchgeführt und heute präsentiert wurde.
„In den letzten Jahren hat sich die Wasserqualität seit der letzten Messfahrt im Jahr 2001 deutlich verbessert,
das ist sehr erfreulich. Und trotzdem ist – betrachtet man den gesamten Donauverlauf - noch einiges zu tun“, so
Pröll weiter. In einigen Ländern sind weitere Maßnahmen zur Reduktion von Nährstoffen und
organischer Verschmutzung aus häuslichen Abwässern und Landwirtschaft notwendig, vor allem unterhalb
der großen Städte im Unterlauf der Donau, wie Budapest, Belgrad und Bukarest. Auch Schadstoffe sind
einigen Abschnitten der Donau noch ein deutliches Problem.
Im Oberlauf der Donau, in Österreich und Deutschland, haben sich allerdings bei der ökologischen Analyse
der Donaudaten andere Belastungen bemerkbar gemacht: Stauhaltungen, Veränderungen in den Gewässerstrukturen,
Begradigungen und Uferregulierungen haben in den letzten Jahrzehnten den Lebens- und Ausbreitungsraum der Pflanzen
und Tiere stark verändert.
Erstmals wurden bei der Messfahrt im letzten Jahr über die Gesamtlänge der Donau die Fischfauna, Bodentiere,
Algen und Wasserpflanzen sowie die strukturellen Verhältnisse des Gewässerbetts (Hydromorphologie) untersucht.
Sie brachten das erstaunliche Ergebnis, dass es trotz intensiver Nutzung der Donau zum Beispiel als Schifffahrtsstraße
noch immer wesentliche Donauabschnitte naturnah erhalten sind. Es konnten noch zahlreiche natürliche Pflanzen-
und Tierarten in der Donau nachgewiesen werden, die allerdings für ihren Erhalt den verstärkten Schutz
ihres Lebensraumes brauchen.
29 WissenschafterInnen aus ganz Europa – darunter auch 13 ÖsterreicherInnen – verbrachten sechs Wochen im
August und September 2007 auf einem Forschungsschiff auf der Donau und untersuchten auf einer Gewässerstrecke
von 2.375 Kilometern in 10 Ländern die Chemie und Biologie des Wassers und der Sedimente. Besonderes Augenmerk
wurde auf die Untersuchung des chemischen und ökologischen Zustandes nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie gelegt.
Das Lebensministerium und das Bundesamt für Wasserwirtschaft waren sowohl finanziell, als auch fachlich an
der Expedition maßgeblich beteiligt. |