Körnermaismenge dürfte um 16% über Vorjahresniveau liegen
Wien (bmlfuw/aiz) - Nach aktuellen Schätzungen der Erntereferenten der Statistik Austria wird
sich die Getreideernte 2008 (ohne Körnermais) auf 3,2 Mio. t belaufen, was gegenüber dem Vorjahr einem
Plus von 15% entsprechen würde. Das langjährige Mittel könnte somit um 9% übertroffen werden.
Für diese Produktionssteigerung wird einerseits die vergrößerte Anbaufläche aufgrund der Aufhebung
der Stilllegungsverpflichtung verantwortlich gemacht, andererseits lässt die diesjährige Ernte auch ein
überdurchschnittlich hohes Ertragspotenzial erwarten.
Die Qualität des Erntegutes hängt heuer sehr stark vom Erntezeitpunkt ab. So dürfte in vielen Regionen,
darunter Tullner Feld, Weinviertel und Alpenvorland, das Korn aufgrund des regnerischen Wetters während des
Reifeverlaufs vermehrt Pilzbefall und Auswuchs aufweisen, während sehr früh (um Mitte Juli) geerntete
Ware wesentlich bessere Qualitäten zeigt. Besonders bei Roggen, Triticale und Weizen müssen zum Teil
beachtliche Qualitätseinbußen und ein entsprechend niedriges Preisniveau in Kauf genommen werden. Gerste
hingegen dürfte als schlechtwettertolerantere Art kaum Qualitätsmängel aufweisen.
Brotgetreideernte dürfte 1,9 Mio. t ausmachen
Bei Wintergetreide wird die Produktion mit voraussichtlich 2,5 Mio. t um 14% über dem Vorjahresniveau
notieren. Die Prognosen für Sommergetreide gehen gegenüber der geringen Vorjahresproduktion von einer
Erntesteigerung um 18% auf 690.700 t aus - aufgrund der Flächenreduktion ist dies dennoch ein unterdurchschnittliches
Ergebnis.
Bei Brotgetreide (Weizen, Roggen, Wintermenggetreide) wird von einer Ernte um 1,9 Mio. t (+17% zu 2007) ausgegangen,
was auch deutlich über dem langjährigen Mittel liegt (+16%). Davon würden 1,6 Mio. t auf Weizen
(+17% gegenüber 2007) entfallen und 221.300 t auf Roggen (+17%). Die Produktion von Weichweizen wird aus derzeitiger
Sicht satte 1,5 Mio. t (+15%) betragen. Bei Hartweizen könnte sich, verursacht durch Flächenausweitung
um 16% und ein ausnehmend hohes Ertragsniveau, die Erntemenge mit 83.100 t sogar mehr als verdoppeln (+56% gegenüber
dem Vorjahr).
Menge bei Futtergetreide deutlich über dem Vorjahresniveau
An Futtergetreide (ohne Körnermais) sollten auf rückläufiger Anbaufläche 1,3 Mio. t eingebracht
werden, was einer durchschnittlichen Menge entsprechen würde, aber ebenfalls deutlich über dem Vorjahresniveau
(+13%) liegt. Dies wird auf die gute Ertragslage von Gerste (937.200 t; +16%) sowie auf die stark vergrößerte
Anbaufläche bei Triticale (+19%) zurückgeführt. Die ursprünglich recht optimistischen Ertragserwartungen
bei Körnererbsen mussten deutlich nach unten revidiert werden, sodass auf ohnehin stark reduzierter Fläche
(-21%) nur noch mit einer Ernte von 46.700 t (-18%) gerechnet wird.
Körnermais: Etwa 2 Mio. t erwartet
Bei Körnermais wurde die Anbaufläche massiv ausgeweitet (+14% gegenüber 2007), erste Prognosen gehen
von einer Erntemenge um 2 Mio. t aus (+16%), womit sich die gesamte Getreideernte auf über 5 Mio. t belaufen
könnte. Auch bei Sonnenblumen bahnt sich, bedingt durch sehr hohe Ertragserwartungen, ein enormes Plus von
40% auf 83.500 t an. Mit 53.900 t könnte die Erntemenge von Sojabohnen leicht über dem Vorjahr (+2%)
liegen und auch bei Spätkartoffeln (-1%) und Silomais inklusive Grünmais (+2%) liegen die Ernteprognosen
in etwa im Vorjahresbereich. |