Österr. Getreideernte beläuft sich heuer auf 3,2 Mio. t   

erstellt am
12. 09. 08

Körnermaismenge dürfte um 16% über Vorjahresniveau liegen
Wien (bmlfuw/aiz) - Nach aktuellen Schätzungen der Erntereferenten der Statistik Austria wird sich die Getreideernte 2008 (ohne Körnermais) auf 3,2 Mio. t belaufen, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 15% entsprechen würde. Das langjährige Mittel könnte somit um 9% übertroffen werden. Für diese Produktionssteigerung wird einerseits die vergrößerte Anbaufläche aufgrund der Aufhebung der Stilllegungsverpflichtung verantwortlich gemacht, andererseits lässt die diesjährige Ernte auch ein überdurchschnittlich hohes Ertragspotenzial erwarten.

Die Qualität des Erntegutes hängt heuer sehr stark vom Erntezeitpunkt ab. So dürfte in vielen Regionen, darunter Tullner Feld, Weinviertel und Alpenvorland, das Korn aufgrund des regnerischen Wetters während des Reifeverlaufs vermehrt Pilzbefall und Auswuchs aufweisen, während sehr früh (um Mitte Juli) geerntete Ware wesentlich bessere Qualitäten zeigt. Besonders bei Roggen, Triticale und Weizen müssen zum Teil beachtliche Qualitätseinbußen und ein entsprechend niedriges Preisniveau in Kauf genommen werden. Gerste hingegen dürfte als schlechtwettertolerantere Art kaum Qualitätsmängel aufweisen.

Brotgetreideernte dürfte 1,9 Mio. t ausmachen
Bei Wintergetreide wird die Produktion mit voraussichtlich 2,5 Mio. t um 14% über dem Vorjahresniveau notieren. Die Prognosen für Sommergetreide gehen gegenüber der geringen Vorjahresproduktion von einer Erntesteigerung um 18% auf 690.700 t aus - aufgrund der Flächenreduktion ist dies dennoch ein unterdurchschnittliches Ergebnis.

Bei Brotgetreide (Weizen, Roggen, Wintermenggetreide) wird von einer Ernte um 1,9 Mio. t (+17% zu 2007) ausgegangen, was auch deutlich über dem langjährigen Mittel liegt (+16%). Davon würden 1,6 Mio. t auf Weizen (+17% gegenüber 2007) entfallen und 221.300 t auf Roggen (+17%). Die Produktion von Weichweizen wird aus derzeitiger Sicht satte 1,5 Mio. t (+15%) betragen. Bei Hartweizen könnte sich, verursacht durch Flächenausweitung um 16% und ein ausnehmend hohes Ertragsniveau, die Erntemenge mit 83.100 t sogar mehr als verdoppeln (+56% gegenüber dem Vorjahr).

Menge bei Futtergetreide deutlich über dem Vorjahresniveau

An Futtergetreide (ohne Körnermais) sollten auf rückläufiger Anbaufläche 1,3 Mio. t eingebracht werden, was einer durchschnittlichen Menge entsprechen würde, aber ebenfalls deutlich über dem Vorjahresniveau (+13%) liegt. Dies wird auf die gute Ertragslage von Gerste (937.200 t; +16%) sowie auf die stark vergrößerte Anbaufläche bei Triticale (+19%) zurückgeführt. Die ursprünglich recht optimistischen Ertragserwartungen bei Körnererbsen mussten deutlich nach unten revidiert werden, sodass auf ohnehin stark reduzierter Fläche (-21%) nur noch mit einer Ernte von 46.700 t (-18%) gerechnet wird.

Körnermais: Etwa 2 Mio. t erwartet

Bei Körnermais wurde die Anbaufläche massiv ausgeweitet (+14% gegenüber 2007), erste Prognosen gehen von einer Erntemenge um 2 Mio. t aus (+16%), womit sich die gesamte Getreideernte auf über 5 Mio. t belaufen könnte. Auch bei Sonnenblumen bahnt sich, bedingt durch sehr hohe Ertragserwartungen, ein enormes Plus von 40% auf 83.500 t an. Mit 53.900 t könnte die Erntemenge von Sojabohnen leicht über dem Vorjahr (+2%) liegen und auch bei Spätkartoffeln (-1%) und Silomais inklusive Grünmais (+2%) liegen die Ernteprognosen in etwa im Vorjahresbereich.
 
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