Wien (bmukk) - "Mit Bettina Götz habe ich eine in der Architektur-Szene anerkannte Persönlichkeit
für die Biennale gewinnen können. Ihre Beiträge im Beirat für Architektur im Kunstministerium
waren hoch professionell und ihre Projekte und ihre Arbeit sprechen für sich. Besonders beeindruckt hat mich
ihre Arbeit im Zusammenhang mit dem Zubau zu einem Bauernhof im Marchfeld mit dem Titel 'Raum Zita Kern'. In einer
offenen und doch subtilen Art wird die traditionelle Bau- und Lebensweise mit einem zeitgenössischen Umbau
den Lebensbedürfnissen der Hauseigentümerin angepasst", so Kulturministerin Claudia Schmied bei
der Pressekonferenz zur Architektur-Biennale in Venedig.
Die Ministerin betont die Leistungen von Bettina Götz: "Es ist Bettina Götz gelungen, mit dem Budget
von 400.000 Euro eine großartige Ausstellung mit wegweisenden Konzepten, gebauten Visionen so zu gestalten,
dass sie für ein breites Publikum verständlich ist und zu einer wichtigen Informationsplattform werden
wird", so Schmied.
Bettina Götz ist in dieser Funktion als Kommissärin erst die zweite Frau, nach Martha Schreieck, 2004,
die eine Architekturbiennale organisiert. Die Kommissäre seit 1991 für Österreich waren Architekt
Hans Hollein (3 mal), Dietmar Steiner (2002) Architekturzentrum Wien, Architektin Martha Schreieck(2004) und Architekt
Wolf D. Prix (2006) von Coop Himmelblau.
"Das Thema des österreichischen Beitrags 'Before Architecture. Vor der Architektur' zeigt, ganz im Sinne
meiner politischen Haltung, dass gesellschaftliche Veränderungen, die Bedürfnisse der Menschen und die
architektonische Dimension in einen Diskurs gebracht werden müssen. Das Bauwerk alleine reicht nicht mehr
aus, damit wir uns in unserer modernen Welt 'zu Hause' zu fühlen", so Schmied.
"Mit dem programmatischen Thema dieser Ausstellung setzt Österreich einen starken Akzent für die
Öffnung neuer Wege in der Architektur.
Sie zeigt zu dem eine der wesentlichen Stärken der österreichischen Architekturentwicklung des 20. Jahrhunderts
bis heute auf. Es geht um die Hinterfragung und Reflexion dessen, was Architektur ist und was sie für die
Gesellschaft leisten kann. Architektur ist nicht nur gebaute Wirklichkeit, sondern vor allem das materielle Manifest
einer gesellschaftlichen Idee, die aktiv mitgestaltet", ergänzt Kulturministerin Claudia Schmied und
zitiert in diesem Kontext den Architekten Josef Lackner: "Ideen sollten unser Handeln bestimmen.
Die Architektur drückt Ideen aus - oft fehlen diese und man baut trotzdem. In diesem Fall wäre die Idee,
es nicht zu tun, die beste"
"Als Bundesministerin für Kunst und Kultur stehe ich für eine Architekturförderung, die in
hohen Maßen die Lebensvorstellungen der heutigen und künftigen Gesellschaft mitdefiniert. Architektur
wird dadurch zu einem starken sichtbaren Zeichen einer demokratischen Entwicklung eines Landes. Ich freue mich,
dass in dieser Ausstellung Raum für den Wohnbau und seine Bedeutung für die zukünftige städtische
Struktur geschaffen wurde und die Funktion des Wohnbaus für einen gesellschaftlichen Wandel beleuchtet wird",
so Schmied.
"Ich möchte mich sehr herzlich bei Frau Architektin Bettina Götz und den beteiligten Architektinnen
und Architekten für ihr Engagement bedanken", so Claudia Schmied abschließend. |