Produktionsanstieg zum Stillstand gekommen - Herstellung in Österreich höher
Wien (bmlfuw/aiz) - Der Käsemarkt der Europäischen Union war in den ersten Monaten 2008
eher durch Stagnation gekennzeichnet, während die Produktion in den Vorjahren kontinuierlich gestiegen war.
In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres war die Erzeugung noch leicht expansiv. Im März wurde die
Käseherstellung vermutlich aufgrund gestiegener Bestände in den Käsereien gedrosselt und sank unter
das Vorjahresniveau. Auf eine Ausweitung im April folgte dann wieder eine deutlichere Produktionseinschränkung
im Mai, teilt die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in Bonn mit. In Österreich hielt der Trend
steigender Käseproduktion jedoch im ersten Halbjahr 2008 weiter an.
In den ersten fünf Monaten 2008 wurden in der EU insgesamt 3,44 Mio. t Käse hergestellt, das waren 20.000
t mehr als im Vorjahreszeitraum. Berücksichtigt man den Schalttag am 29.02., so ergibt sich im Tagesdurchschnitt
prozentual betrachtet sogar eine leichte Einschränkung der Produktion um 0,1%. Im Jahr 2007 war die Käseproduktion
im gleichen Zeitraum um 100.000 t ausgedehnt worden.
Kein Wachstum im Exportgeschäft
Offensichtlich konnten laut ZMP die zusätzlichen Milchmengen, die 2008 in der EU angeliefert worden sind,
nicht ohne Weiteres in den Käsemarkt gelenkt werden. Die Produktion musste anscheinend immer wieder der Bestandsentwicklung
angepasst werden. Über Exporte nach Drittländern konnte der Käsemarkt im bisherigen Verlauf von
2008 nicht wachsen. In den ersten fünf Monaten wurden mit 223.000 t rund 16.000 t Käse weniger aus der
EU ausgeführt.
Schwankende Preise
Die Käsepreise waren im bisherigen Verlauf von 2008 von deutlichen Schwankungen gekennzeichnet. Die Notierungen
für Standard-Schnittkäse gaben seit Jahresbeginn bis in den Mai hinein nach. Im Juni zogen die Preise
wieder an, konnten sich im Juli allerdings auf dem erhöhten Niveau teilweise nicht behaupten.
Mehr Käse in Österreich hergestellt
In Österreich wurde von Jänner bis Juli 2008 die Erzeugung von Käse (inklusive Topfen) weiter gesteigert.
Mit rund 89.300 t lag sie um 1,5% über dem Vorjahresniveau. Nach Berechnungen der AMA wurde in diesem Zeitraum
auch die Produktion anderer Milchprodukte erhöht. Bei Butter nahm sie um 5% auf gut 20.000 t zu, bei flüssigen
Milchprodukten um 3,6% auf 628.000 t und bei Vollmilchpulver um 19% auf etwa 2.000 t. Möglich war diese Zunahme,
weil die Bauern ihre Milchanlieferung im Berichtszeitraum um 2% auf 1,635.700 t erhöhten. Bereinigt um den
Schalttag Ende Februar wurde immer noch ein Anlieferungsplus von 1,5% registriert. Zieht man nur die Anlieferung
im neuen Quotenjahr 2008/09 zum Vergleich heran, so ergab sich von Anfang April bis zum zweiten Augustdrittel gegenüber
dem Vorjahreszeitraum eine Zunahme um 0,3%. |