Umwelttechnik entwickelt sich zu Österreichs dynamischsten Wirtschaftszweig   

erstellt am
10. 09. 08

Umweltminister Pröll und WKOÖ-Vizepräsidentin Rabmer-Koller unterstreichen die Bedeutung der „Energie-Zukunft“ – Fortführung der Internationalisierungsoffensive gefordert
Wien (pwk) - Österreichs innovative Umwelttechnik hat sich in den letzten Jahren zu einem zugkräftigen Motor der Wirtschaft entwickelt und damit zur Basis zusätzlicher Einkommen und Arbeitsplätze. Mit kräftigen Umsatzsteigerungen von mehr als zwölf und einem Beschäftigungszuwachs von 6,6 Prozent pro Jahr ist die Branche der am stärksten wachsende Wirtschaftszweig. Allein die Zahl der heimischen Umwelttechnologiefirmen hat sich von 1993 bis 2007 von 248 auf 375 erhöht. Dies geht aus einer aktuellen WIFO-Studie hervor, die Umweltminister Josef Pröll, die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Ulrike Rabmer-Koller und der Geschäftsführer von ACT (Austrian Clean Technology), Gerhard Fallent, am 10.09. im neuen ACT-Kompetenzzentrum für Umwelt- und Energietechnologie in Mödling bei Wien präsentierten.

Umwelttechnologie ist Eckpfeiler beim Klimaschutz
2007 erwirtschaftete die Umwelttechnikindustrie einen Umsatz von sechs Milliarden Euro, wovon zwei Drittel im Export erlöst wurden, was einem Anteil von 2,2 Prozent am nominellen BIP entspricht. „Der Einsatz moderner Umwelttechnologien ist nicht nur Jobmotor, sondern auch ein wichtiger Eckpfeiler zur Erreichung der Klimaschutzziele“, betonte Pröll.

Der im Regierungsprogramm festgehaltene „Masterplan Umwelttechnologie“ (MUT) soll die Entwicklung Österreichs zum weltweit führenden Anbieter von Umwelttechnologien weiter vorantreiben. Zur Erreichung dieser Ziele wurde vom Umweltministerium das ACT-Kompetenzzentrum eingerichtet, das seit Juni 2008 als Drehscheibe zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung fungiert. Auch die vom Ministerium gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich getragene „Exportoffensive Umwelttechnologie“ zielt in diese Richtung, indem sie neue Märkte erschließt und die Bekanntheit österreichischen Umwelt-Know Hows weltweit vorantreibt. Die Schwerpunkte der Exportinitiative werden in den kommenden Jahren auf den Ländern Mittel-, Ost- und Südeuropas sowie auch auf Südostasien, Russland und der GUS liegen.

Umwelttechnologie erschließt neue Märkte

„Damit wir mit unseren Möglichkeiten voll punkten können, fordern wir von der neuen Regierung eine gezielte Unterstützung der Umwelttechnologie-Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte, speziell auch mit Hilfe der Internationalisierungsoffensive, die unbedingt fortgesetzt werden soll. Dies würde die Voraussetzungen schaffen, die riesigen Chancen für österreichische Unternehmen zu nutzen“, sagte Rabmer-Koller. Wie die Umwelttechnolgie-Expertin unter Hinweis auf eine aktuelle ÖGUT-Studie erklärte, habe Ost- und Südosteuropa einen Investitionsbedarf von rund 200 Milliarden Euro im Bereich der Umwelt- und Energietechnik. Die entsprechenden Investitionen in Russland werden in diesem Bereich sogar auf mindestens 820 Milliarden Euro geschätzt. „Moderne Umwelttechnologien sind zu einem großen Teil in den jeweiligen Ländern noch unbekannt. Dies eröffnet unseren Unternehmen, die über viel Know How verfügen, die vielfältigsten Möglichkeiten“.

Verstärkte Kooperation erhöht die Wettbewerbsfähigkeit

Wie Rabmer-Koller weiter ausführte, handelt es sich bei den heimischen Umwelttechnologiefirmen überwiegend um Klein- und Mittelbetiebe. Deshalb sei es umso wichtiger, die einzelnen Unternehmen zu vernetzen und durch verstärkte Kooperation die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen. Die Vizepräsidentin hob in diesem Zusammenhang die AWO (Außenwirtschaft Österreich)-Initiative „Netzwerk Projekte International“ hervor, die Unternehmen bei Geschäften in „Emerging Markets“ unterstützt. Als zentraler Ansprechpartner im Bereich internationaler Projekte übernimmt das neue AWO-Netzwerk insbesondere die Rolle eines Koordinators, der interessierte Unternehmen gezielt über geeignete Projekte informiert und auch mit potenziellen Projektpartnern zusammenführt.

ACT-Geschäftsführer Fallent informierte abschließend über den bevorstehenden „Kick Off“-Event am 17. September, bei dem die Aktivitäten der „Austrian Clean Technology“ einem interessierten Fachpublikum präsentiert werden. Etwa 20 Prozent der heimischen Umwelttechnikfirmen sind in Niederösterreich beheimatet, was Minister Pröll auf eine gute Standortpolitik des Landes sowie auf die Anziehungskraft bereits bestehender Betriebe auf interessierte „Newcomer“ zurückführt.
 
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