Umweltminister Pröll und WKOÖ-Vizepräsidentin Rabmer-Koller unterstreichen die
Bedeutung der „Energie-Zukunft“ – Fortführung der Internationalisierungsoffensive gefordert
Wien (pwk) - Österreichs innovative Umwelttechnik hat sich in den letzten Jahren zu einem zugkräftigen
Motor der Wirtschaft entwickelt und damit zur Basis zusätzlicher Einkommen und Arbeitsplätze. Mit kräftigen
Umsatzsteigerungen von mehr als zwölf und einem Beschäftigungszuwachs von 6,6 Prozent pro Jahr ist die
Branche der am stärksten wachsende Wirtschaftszweig. Allein die Zahl der heimischen Umwelttechnologiefirmen
hat sich von 1993 bis 2007 von 248 auf 375 erhöht. Dies geht aus einer aktuellen WIFO-Studie hervor, die Umweltminister
Josef Pröll, die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Ulrike Rabmer-Koller und
der Geschäftsführer von ACT (Austrian Clean Technology), Gerhard Fallent, am 10.09. im neuen ACT-Kompetenzzentrum
für Umwelt- und Energietechnologie in Mödling bei Wien präsentierten.
Umwelttechnologie ist Eckpfeiler beim Klimaschutz
2007 erwirtschaftete die Umwelttechnikindustrie einen Umsatz von sechs Milliarden Euro, wovon zwei Drittel
im Export erlöst wurden, was einem Anteil von 2,2 Prozent am nominellen BIP entspricht. „Der Einsatz moderner
Umwelttechnologien ist nicht nur Jobmotor, sondern auch ein wichtiger Eckpfeiler zur Erreichung der Klimaschutzziele“,
betonte Pröll.
Der im Regierungsprogramm festgehaltene „Masterplan Umwelttechnologie“ (MUT) soll die Entwicklung Österreichs
zum weltweit führenden Anbieter von Umwelttechnologien weiter vorantreiben. Zur Erreichung dieser Ziele wurde
vom Umweltministerium das ACT-Kompetenzzentrum eingerichtet, das seit Juni 2008 als Drehscheibe zwischen Wirtschaft,
Politik und Verwaltung fungiert. Auch die vom Ministerium gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich getragene
„Exportoffensive Umwelttechnologie“ zielt in diese Richtung, indem sie neue Märkte erschließt und die
Bekanntheit österreichischen Umwelt-Know Hows weltweit vorantreibt. Die Schwerpunkte der Exportinitiative
werden in den kommenden Jahren auf den Ländern Mittel-, Ost- und Südeuropas sowie auch auf Südostasien,
Russland und der GUS liegen.
Umwelttechnologie erschließt neue Märkte
„Damit wir mit unseren Möglichkeiten voll punkten können, fordern wir von der neuen Regierung eine gezielte
Unterstützung der Umwelttechnologie-Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte, speziell auch
mit Hilfe der Internationalisierungsoffensive, die unbedingt fortgesetzt werden soll. Dies würde die Voraussetzungen
schaffen, die riesigen Chancen für österreichische Unternehmen zu nutzen“, sagte Rabmer-Koller. Wie die
Umwelttechnolgie-Expertin unter Hinweis auf eine aktuelle ÖGUT-Studie erklärte, habe Ost- und Südosteuropa
einen Investitionsbedarf von rund 200 Milliarden Euro im Bereich der Umwelt- und Energietechnik. Die entsprechenden
Investitionen in Russland werden in diesem Bereich sogar auf mindestens 820 Milliarden Euro geschätzt. „Moderne
Umwelttechnologien sind zu einem großen Teil in den jeweiligen Ländern noch unbekannt. Dies eröffnet
unseren Unternehmen, die über viel Know How verfügen, die vielfältigsten Möglichkeiten“.
Verstärkte Kooperation erhöht die Wettbewerbsfähigkeit
Wie Rabmer-Koller weiter ausführte, handelt es sich bei den heimischen Umwelttechnologiefirmen überwiegend
um Klein- und Mittelbetiebe. Deshalb sei es umso wichtiger, die einzelnen Unternehmen zu vernetzen und durch verstärkte
Kooperation die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen. Die Vizepräsidentin hob in diesem
Zusammenhang die AWO (Außenwirtschaft Österreich)-Initiative „Netzwerk Projekte International“ hervor,
die Unternehmen bei Geschäften in „Emerging Markets“ unterstützt. Als zentraler Ansprechpartner im Bereich
internationaler Projekte übernimmt das neue AWO-Netzwerk insbesondere die Rolle eines Koordinators, der interessierte
Unternehmen gezielt über geeignete Projekte informiert und auch mit potenziellen Projektpartnern zusammenführt.
ACT-Geschäftsführer Fallent informierte abschließend über den bevorstehenden „Kick Off“-Event
am 17. September, bei dem die Aktivitäten der „Austrian Clean Technology“ einem interessierten Fachpublikum
präsentiert werden. Etwa 20 Prozent der heimischen Umwelttechnikfirmen sind in Niederösterreich beheimatet,
was Minister Pröll auf eine gute Standortpolitik des Landes sowie auf die Anziehungskraft bereits bestehender
Betriebe auf interessierte „Newcomer“ zurückführt. |