Palfrader: "Rundgemälde wird langfristig erhalten und zeitgemäß präsentiert!"   

erstellt am
10. 09. 08

Landesrätin nimmt zur geplanten Übersiedelung auf den Bergisel Stellung.
Innsbruck (lk) - In dem seit Ende 2006 anhängenden Verfahren um die Übersiedlung des Riesenrundgemäldes „Die Schlacht am Bergisel“ in das geplante Museum am Bergisel hat das Bundesdenkmalamt einen radikalen Schwenk vollzogen und einen ablehnenden Bescheid angekündigt. Landesrätin Beate Palfrader erinnerte in einer Pressekonferenz an die Zusage des Denkmalamts vom Februar 2007 und bekräftigt die Position des Landes: „Die Landesregierung wird mit allen rechtlichen und politischen Mitteln darum kämpfen, das Gemälde langfristig sichern und zeitgemäß präsentieren zu können!“

„Mit tiefem Befremden“, erklärt die Kulturlandesrätin, „habe ich zur Kenntnis genommen, dass das Bundesdenkmalamt einen radikalen Schwenk um 180 Grad vollzogen hat. Bisher hat das Denkmalamt immer nur Bedenken wegen einer möglichen Beschädigung des Gemäldes geäußert und eine sinnvolle Nachnutzung der Rotunde am Rennweg gefordert. Die vom Land auf Vorschlag des Denkmalamts bestellten Gutachter haben klar nachgewiesen, dass eine Übersiedlung des Gemäldes ohne gravierende Schäden möglich ist. Die Landesregierung hat außerdem schriftlich erklärt, gemeinsam mit der Stadt Innsbruck für eine adäquate Nachnutzung der Rotunde zu sorgen.

„Nachdem wir alle Bedingungen des Denkmalamts für die Übersiedlung erfüllt haben, teilt man uns jetzt plötzlich mit, die Einheit von Gemälde und Gebäude sei unantastbar,“ ist die Landesrätin verwundert. Die dazu vorgelegten neuen Gutachten seien weder schlüssig noch brächten sie Argumente, die nicht schon seit langem bekannt sind. Diese Gutachten werden wir entkräften.“

„Eine Realisierung des neuen Museums am Bergisel ohne das Rundgemälde ist“, so Landesrätin Palfrader, „weder sinnvoll noch machbar“. Dieses Gemälde ist ein zentrales Denkmal der Geschichte und der Erinnerungskultur Tirols. Im neuen Museum am Bergisel wird es zusammen mit den Sammlungen der Tiroler Kaiserjäger in einem zeitgemäßen, europäischen Kontext interpretiert. „Das ist eine geschichtspolitische Notwendigkeit“, erklärt die Kulturlandesrätin. „Das Gemälde muss nicht nur restauriert und konservatorisch gesichert, sondern auch inhaltlich entstaubt und entlastet werden. Beides ist in der Rotunde am Rennweg nicht mehr möglich.“ Das neue Museum wird nach den jüngsten Berechnungen 19 bis 20 Millionen Euro kosten, wovon rund 15 Millionen Euro bereits durch Drittmittel gesichert sind, darunter auch vier Millionen Euro vom Bund.

„Der Bund kann doch nicht einerseits das neue Museum mit vier Millionen Euro mitfinanzieren und ihm andererseits das wichtigste Exponat entziehen!“ In diesem Sinn wird Landesrätin Palfrader in den nächsten Tagen auch mit Bundesministerin Claudia Schmied sprechen und auf eine Einhaltung der bisherigen Linie des Bundesdenkmalamtes drängen.
 
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