Zürich (idw) - Eine Einmonatsspritze gegen Diabetes Typ 2 scheint möglich zu werden. Erste Zwischenergebnisse
einer Nachfolgestudie der Universität Zürich und des Universitätsspitals bestätigen die Erfolgsaussichten
der neuen Therapie, die im April 2007 vorgestellt worden war. Die neuen Resultate wurden von Prof. Marc Donath
am 08.09. am internationalen Diabetes-Kongress in Rom präsentiert, wo er als erster Schweizer mit dem Novartis-Preis
für Diabetes ausgezeichnet wird.
Im April 2007 wies eine Forschungsgruppe der Universität und des Universitätsspitals Zürich im "New
England Journal of Medicine" an Patienten nach, daß das Molekül namens Interleukin-1beta für
das Versagen der Insulinproduktion bei Diabetes Typ 2 ein Rolle spielt. Diese Studie führte zu mehreren Nachfolgestudien
zur Implementierung der Therapie. Unter der Leitung von Prof. Marc Donath wurden zwei Studien durchgeführt,
je eine in den USA und in Europa. 40 Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 2 erhielten dabei einen neu entwickelten
Blocker des Interleukin-1beta.
"Die ersten Resultate zeigen weit bessere Ergebnisse als erwartet", erklärt Prof. Donath. Eine einzige
Spritze reichte aus, damit sich der Blutzucker während eines Monats wesentlich verbesserte. Die Halbwertzeit
des Medikaments erlaubt es nun, den Patienten nur noch einmal pro Monat eine Spritze zu verabreichen. "Das
Spektakulärste an den Resultaten ist jedoch, daß sich die Insulinproduktion der Patientinnen und Patienten
verbesserte", so Donath. Noch nach drei Monaten war eine über 50prozentige Verbesserung der Insulinproduktion
nachzuweisen. Somit bestätigt sich auch die wichtige Aussage der ersten Studie aus dem Jahr 2007, daß
mit dieser Therapie zum ersten Mal das Fortschreiten der Krankheit gebremst beziehungsweise rückgängig
gemacht werden kann. Dies im Gegensatz zu allen bisherigen Therapien, die den Verlauf der Krankheit nicht beeinflussen
können. Da die Einmonatsspritze gegen Diabetes keine wesentlichen Nebenwirkungen zeigte, können weitere
Studien bis zur Einführung der Therapie geplant werden.
Preis für Prof. Donath Im Rahmen des Kongresses im Rom wurde Marc Donath als erster Schweizer der "Novartis-Preis
für Diabetes" verliehen. Der mit 25.000 US Dollar dotierte Preis anerkennt ausserordentliche Persönlichkeiten,
die sich der Verbesserung des Lebens von Patienten mit Diabetes widmen. Die Auswahl der Preisträger erfolgte
durch eine Novartis-unabhängige, internationale wissenschaftliche Kommission. |