Wirtschafts- und Arbeitsstaatssekretärin vertritt Österreich bei der Tagung des Wettbewerbsfähigkeitsrates
in Brüssel
Brüssel (bmwa) - "Österreich begrüßt das von der Europäischen Kommission
vorgeschlagene Konzept einer verbesserten Produktpolitik für umweltfreundlichere Produkte. Der Fokus bei der
Lebenszyklusbetrachtung von Produkten sollte dabei aber vor allem auf den Aspekten der Energie- und Ressourceneffizienz
liegen, während die Heranziehung von anderen Parametern abgelehnt wird, da zum Beispiel die Ermittlung des
CO2-Ausstoßes von Produkten für Unternehmer mit hohem finanziellem und administrativem Aufwand verbunden
und angesichts der Unterschiede im nationalen Energiemix wenig aussagekräftig wäre", betonte Wirtschafts-
und Arbeitsstaatssekretärin Christine Marek heute bei der Tagung des Wettbewerbsfähigkeitsrates in Brüssel.
Nachhaltige Produktion sollte einerseits durch ökologisch orientierte öffentliche Beschaffungspraxis
und andererseits durch Bereitstellung von Fördermitteln zur Entwicklung und Marktdurchdringung von nachhaltigen
Technologien und Produkten unterstützt werden, fuhr Marek fort. "Diese Zielsetzungen werden in Österreich
einerseits durch die derzeit laufende Überarbeitung der Leitlinien für das öffentliche Beschaffungswesen
und andererseits durch die Errichtung des Klima- und Energiefonds verwirklicht."
Marek sprach sich auch für globale Übereinkommen aus, um die externe Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
Industrien zu bewahren. Beispielsweise müssten die energieintensiven Unternehmen bis zur Schaffung gleicher
Bewertungsgrundlagen von einer Versteigerung von Emissionsrechten ausgenommen und ein WTO-konformer Grenzausgleichsmechanismus
erarbeitet werden. Ausdrücklich begrüßte Marek eine Diskussion über die Auswirkungen von Preissteigerungen
und Wettbewerbsnachteilen als Folge der CO2-Zertifikate. Von besonderer Bedeutung ist für Marek die Schaffung
effizienter Mechanismen einschließlich geeigneter institutioneller Strukturen, um Stabilität und Liquidität
des EU-Zertifikatemarktes zu gewährleisten.
KMU/Small Business Act
Angesichts der Auswirkungen, die das verlangsamte Wirtschaftswachstum, die Verschärfung der Finanzmarktkrise
und die Inflation auf die kleinen und mittleren Unternehmen haben, sprach sich Staatssekretärin Marek für
eine Verbesserung der Transparenz auf internationaler Ebene, eine verstärkte Zusammenarbeit der Finanzmarktaufsichtsbehörden
und eine bessere Durchschaubarkeit der Ratingagenturen aus. Kleine und Mittlere Unternehmen als Wachstums- und
Wohlstandsträger in Europa - "Entrepreneurship" - seien gerade in Zeiten eines verlangsamten Wirtschaftswachstums
auf Wachstumsimpulse durch Bereitstellung ausreichender Finanzmittel zu vernünftigen Bedingungen angewiesen,
um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zu begrüßen sei daher die Entscheidung der Finanzminister
beim Finanzministertreffen in Nizza vom 12. und 13. September, dass die Europäische Investitionsbank den Mittelstand
stärker fördert und die Ausleihungskapazität für Darlehen an KMU im Ausmaß um 15 Milliarden
auf rund 45 Milliarden Euro erhöht. |