4 % des BIP für Forschung bis 2020 und Forschungskompetenzen in eine
Hand
Wien (bmwf) - „Die internationale Krise der Finanzmärkte und die daraus folgenden Auswirkungen auf
die globale, aber auch österreichische Konjunktur verlangen nach verantwortungsvollen und nachhaltig wirkenden
Antworten seitens der Politik“, bekräftigt Wissenschaftsminister Johannes Hahn im Rahmen einer Pressekonferenz
gemeinsam mit Molekularbiologin Renée Schroeder die Notwendigkeit eines hohen Innovationsniveaus um langfristig
wettbewerbsfähig bleiben zu können. „Eine hervorragende Ausbildung und Investitionen in Forschung und
Entwicklung können die notwendige Qualitätssteigerung sichern.“, so Hahn.
In den letzten Jahren sind die österreichischen Ausgaben für Forschung und Entwicklung signifikant angestiegen
und werden 2008 bei 2,63 % des heimischen BIP liegen. „Österreich muss Kurs halten und die hervorragende Entwicklung
der letzten Jahre weiterverfolgen“, sagt der Forschungsminister. Nach dem 3 %-Ziel, welches Österreich als
eines von wenigen EU-Ländern 2010 erreichen kann, müssen zu Beginn der neuen Legislaturperiode umgehend
die Weichen für eine langfristig positive Entwicklung des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Österreich
gestellt werden. Ziele für 2020 sind daher: 4 % des BIP in Forschung und Entwicklung, 2 % in tertiäre
Bildung und 1 % in die Grundlagenforschung investieren, die die Basis für Innovation und wissenschaftliche
Weiterentwicklung ist. Um diese Ziele zu erreichen sollen bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode mindestens
1,2 Milliarden Euro zusätzlich investiert werden.
Besonders begeistert im Hinblick auf Österreichs überdurchschnittlich hohe Investitionen in Forschung
und Entwicklung zeigt sich Renée Schroeder: „Für mich besonders erfreulich war die Einführung
von Overheads für vom Fonds für Wissenschaft und Forschung (FWF) eingeworbenen Drittmittel durch Bundesminister
Hahn. Mit den Overheads sehe ich erstmals die Chance, erfolgreiche junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter
an den Universitäten karrieremäßig zu stärken. Gerade für exzellente Frauen aus den Firnberg-
und Richter-Programmen war dies eine Hürde für ihre weitere wissenschaftliche Karriere", so die
Molekularbiologin. Aus ihrer Erfahrung während der vergangenen zwei Jahre folgert Schroeder: „Bundesminister
Hahn hat die Anliegen junger Wissenschafterinnen und Wissenschafter ernst genommen und Perspektiven für ihre
Zukunft geschaffen. Es würde mich persönlich sehr freuen, wenn er über den 28. September hinaus
Verantwortung für Wissenschaft und Forschung in diesem Land tragen würde.“
Für die nächste Legislaturperiode fordert Hahn eine Neuordnung der Ressortkompetenzen im Bereich der
Forschung und Innovation: „Eine Zusammenführung aller Kompetenzen und Ressourcen in einem einzigen Forschungsministeriums
wäre fachlich sinnvoll und wirtschaftlich effizient. So könnten finanzielle Fehlallokationen vermieden
werden, die Forschungsstrategie gezielt vorangetrieben und konsequent umgesetzt werden. Gerade der Übergang
von der Grundlagenarbeit zur industriellen Anwendung, die so genannte translationale Forschung, muss aufgrund ihrer
hohen Bedeutung für die Innovation in den nächsten Jahren gestärkt werden.“, so Hahn. |