Neuer Schwung für die Umsetzung der UN-Resolution 1325
Brüssel (ec.europa.eu/austria) - Auf Initiative der EU-Kommissarin für Außenbeziehungen
und Europäische Nachbarschaftspolitik, Benita Ferrero-Waldner, haben über 40 Frauen in Führungspositionen
in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft UN-Generalsekretär Ban Ki Moon aufgefordert, 2010 ein Treffen
auf Ministerebene einzuberufen, um die Umsetzung der Sicherheitsratsresolution 1325 "Frauen, Frieden und Sicherheit"
zu überprüfen. Diese Initiative geht auf die Konferenz "Frauen: Stabilität für eine unsichere
Welt" zurück, auf der eine herausragende Gruppe von über 40 Frauen in Führungspositionen aus
allen Teilen der Welt auf Einladung der EU-Kommissarin Ferrero-Waldner im März 2008 zusammengetroffen sind.
EU-Kommissarin Ferrero-Waldner sagte hierzu: "Auf unserer Konferenz im März haben wir uns dazu verpflichtet,
uns mit der besonderen Gefährdung von Frauen durch Sicherheitsbedrohungen zu befassen, uns dafür einzusetzen,
dass Frauen bei der Konfliktlösung eine größere Rolle spielen und den Dialog mit denjenigen Regierungen
und führenden Politikern auszubauen, die der Notwendigkeit zur Stärkung der Rolle der Frau skeptisch
gegenüberstehen. Heute handeln wir gemeinsam, um auf die uneingeschränkte Umsetzung der UN-Resolution
1325 zu drängen, die ein unverzichtbares Instrument zur Verwirklichung dieser Ziele ist."
Ergänzend führte sie aus: "Die Ziele der Sicherheitsratsresolution 1325 - stärkere Mitwirkung
von Frauen in Konfliktbeilegungs- und Friedensprozessen auf allen Entscheidungsebenen, Berücksichtigung der
Geschlechterperspektive in Friedensübereinkünften, Berücksichtigung der Auswirkungen von Konflikten
auf Frauen, Schutz der Frauen vor sexuellem Missbrauch sowie strafrechtliche Verfolgung sexuellen Missbrauchs -
sind heute genauso aktuell wie bei ihrer Verabschiedung im Jahr 2000. Zwar wurden einige Fortschritte erzielt,
doch bleibt noch sehr viel mehr zu tun. Deswegen sind wir davon überzeugt, dass wir der Umsetzung neuen Schwung
verleihen müssen, indem wir führende Persönlichkeiten aus der ganzen Welt zusammenbringen, damit
sie sich erneut zur Verwirklichung dieser Ziele verpflichten."
Das Schreiben, das UN-Generalsekretär Ban Ki Moon diese Woche überreicht wurde, trägt die Unterschrift
hochrangiger Politikerinnen wie der finnischen Präsidentin Tarja Halonen, der Premierministerin der Ukraine,
Julia Timoschenko, der stellvertretenden Premierministerin der Republik Moldau, Zinaida Greceanii, sowie der früheren
Präsidentin Lettlands, Vaira Vike-Freiberga, und der früheren Präsidentin Sri Lankas, Chandrika
Bandaranaike Kumaratunga. Zahlreiche Ministerinnen und führende Vertreterinnen internationaler Organisationen
und Aktivistinnen aus aller Welt haben das Schreiben ebenfalls unterzeichnet.
In dem Schreiben an Ban Ki Moon wird folgendes ausgeführt
"Trotz all dem, was bereits bei der Umsetzung der Resolution 1325 des Sicherheitsrats erreicht wurde,
gibt es weiterhin eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen. Wir brauchen ein wirksames Monitoring der
Umsetzung der Resolution 1325, um die Mitgliedstaaten und den Sicherheitsrat auf Mängel bei der Umsetzung
aufmerksam zu machen. Wir brauchen ein stärkeres System zur Durchsetzung der Rechenschaftspflicht und ein
entschiedeneres Vorgehen bei Verstößen gegen die Rechte von Frauen im Laufe von Konflikten und im Anschluss
daran.
Hier können wir viel unternehmen. Wo wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, sollten wir sicherstellen, dass
diese in der Praxis Standard werden. Wo es Mängel bei der Umsetzung gibt, sollten wir spezifische Maßnahmen
ermitteln, mit denen diese behoben werden können. In einer Welt, in der andere Prioritäten immer wieder
in den Vordergrund drängen, sollten wir Frauen und Männern in Führungspositionen die Chance bieten,
konkrete Verpflichtungen einzugehen, um die Ziele, die wir uns in der Sicherheitsratsresolution 1325 gesetzt haben,
zu verwirklichen, und wir sollten sicherstellen, dass Frauen sich gleichberechtigt daran beteiligen, eine sicherere
Zukunft für sich selbst, ihre Gemeinschaften, ihre Länder und unsere Welt zu gestalten." |