Bozen (lpa) - Eine Steuerentlastung für Bürger und Unternehmen hat am 23.09. der Südtiroler
Finanzlandesrat in Rom gefordert. In Vertretung des Landeshauptmanns hatte er dem Ministerrat Südtirols Anliegen
in Sachen Staatshaushalt sowie Finanzgesetz 2009 erläutert und auch eine klare Zusicherung zur Finanzierung
von BBT und Zulaufstrecken verlangt.
"Die Südtiroler Bürger und Unternehmen erhoffen sich eine Steuerentlastung", so der Finanzlandesrat
heute vor der versammelten Regierung unter Vorsitz von Silvio Berlusconi. Südtirol sei vom vergleichsweise
hohen Steuerdruck besonders betroffen, betonte der Landesrat. Dies, weil es wegen der geografischen und auch sprachlichen
Nähe in unmittelbarem Wettbewerb mit Staaten stehe, deren Unternehmenssteuern um ein Vielfaches geringer seien.
Neben der Forderung nach einer Steuerentlastung hat der Finanzlandesrat heute zudem jene nach einer Zusicherung
zur Finanzierung der neuen Brennerbahn vorgebracht. Dies gelte für den Brennerbasistunnel (BBT), aber auch
- und vor allem - für dessen südliche Zulaufstrecken, nachdem diese allein von Italien finanziert werden
müssten.
Thema des heutigen Treffens war darüber hinaus der Steuerföderalismus. "Der schwelende Konflikt
und die Eifersüchteleien zwischen Regionen mit Normal- und solchen mit Sonderstatut müssen überwunden
werden", unterstrich heute der Finanzlandesrat, der als Ziel "eine auch auf lange Sicht tragfähige
Lösung im Sinne des Autonomiestatuts" vorgegeben hat.
Vom Ministerrat gab's heute schließlich auch die neuesten Wirtschaftsdaten. Demnach hätten sich die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Italiens im Laufe des Sommers verschlechtert. Insbesondere musste das erwartete
Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr von 0,5 auf 0,1 Prozent korrigiert werden. Dennoch halte man am
Ziel fest, die Neuverschuldung schrittweise abzubauen, hieß es im Ministerrat. |