IV-Präsident Sorger: "Wildgans-Preis als deutliches Zeichen für die österreichische
Gegenwartsliteratur"
Wien (PdI) - Die österreichische Schriftstellerin Sabine Gruber erhielt am 23.09. den von der
Industriellenvereinigung (IV) gestifteten und mit 10.000 Euro dotierten Anton Wildgans-Preis. „Sabine Gruber verführt
die Lesenden zum Hierbleiben in unserer Welt und zum exakten Hinschauen auf das, was wir Leben nennen“, so die
Laudatorin und Schriftstellerin Mag. Barbara Neuwirth. Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Dr.
Veit Sorger, betonte, dass es der hochkarätigen Jury wieder einmal gelungen sei, den Kriterien des Preises
– eine österreichische Schriftstellerin der jüngeren und mittleren Generation aufgrund ihrer außergewöhnlichen
schriftstellerischen Leistungen auszuzeichnen – gerecht zu werden. Die Begründung der Jury für die Auswahl
von Gruber: „Was die Texte von Sabine Gruber ganz besonders auszeichnet ist, dass sie von präziser Beobachtung,
atmosphärischer Dichte und durchschimmerndem Humor getragen sind. Sie sind realistisch und setzen gleichzeitig
auf die realitätsabweisende Wirkung der Literatur, mit der man sich am Tod rächen kann.“
Sabine Gruber wurde 1963 in Meran geboren, wuchs in Lana auf und lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Sie studierte
Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck und Wien und war von 1988-1992 Lektorin an der Universität
Cà Foscari in Venedig. Gruber ist Autorin von Prosa, Lyrik, Hörspielen und Theaterstücken. Vor
allem ihre Romane "Aushäusige" (1996), "Die Zumutung" (2003), "Über Nacht"
(2007) und ihr Lyrikband "Fang oder Schweigen" (2002) fanden Beachtung. Gruber erhielt bisher u.a. den
Reinhard-Priessnitz-Preis, den Förderungspreis zum Österreichischen Staatspreis für Literatur sowie
den Walther-von-der-Vogelweide-Förderpreis.
Die Autorin wurde von einer dreiköpfigen Jury bestehend aus der Laudatorin und Wildganspreisträgerin
2005, der Schriftstellerin Mag. Barbara Neuwirth, der Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für
Literatur, Dr. Marianne Gruber und dem Leiter des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck, Uvi-Prof.
Dr. Johann Holzner ausgewählt. Der Anton Wildgans-Preis wurde heuer zum 46. Mal von der IV vergeben und gilt
als deutliches Zeichen für die österreichische Gegenwartsliteratur. Der Name „Anton Wildgans-Preis“ sollte
von Beginn an „die Wertschätzung und Ehrerbietung vor diesem großen Dichter kundtun, der wie wenige
andere das Österreichische in seinem besten Sinn verkörperte“, so Sorger.
Bisherige Wildgans-Preisträger waren unter anderem Thomas Bernhard, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Ernst
Jandl, Christoph Ransmayr, Brigitte Hamann, Michael Köhlmeier und Peter Rosei. Im Vorjahr wurde der Vorarlberger
Schriftsteller Wolfgang Hermann ausgezeichnet. |