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Wechsel bei den Grünen |
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erstellt am
06. 10. 08
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Van
der Bellen tritt als Bundessprecher zurück
Eva Glawischnig wird Nachfolgerin
Wien (grüne) - Alexander Van der Bellen tritt nach fast elf Jahren als Grüner Bundessprecher
ab. Ihm soll seine derzeitige Stellvertreterin Eva Glawischnig folgen. Das teilte Van der Bellen in einer Pressekonferenz
anlässlich des Erweiterten Bundesvorstandes der Grünen am Nachmittag des 03.10. mit.
Glawischnig wird die Agenden Van der Bellens sofort übernehmen. Beim Erweiterten Vorstand gab es zu dieser
Lösung nur eine Gegenstimme, die vom EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber kam. Ausständig ist nun noch
die Bestätigung Glawischnigs durch einen außerordentlichen Bundeskongress.
Ein Abschied aus der Politik ist Alexander van der Bellens Rückzug von der Parteispitze nicht. Er legt lediglich
die Funktion des Bundessprechers zurück.
Van der Bellen stand den Grünen seit Dezember 1997 vor. Größter Erfolg des 64-Jährigen war
die Wahl 2006, wo die Grünen Platz drei erreichten und dadurch in der Folge erstmals in der Volksanwaltschaft
und im Präsidium des Nationalrats vertreten waren.
Die leichten Verluste beim Urnengang am Sonntag bedeuteten die ersten Einbußen der Grünen unter der
Führung Van der Bellens, der viermal als Spitzenkandidat angetreten war - und als solcher die Grünen
von 4,8 auf auf über zehn Prozent geführt hat. |
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Cap: Immer bemüht um konstruktive Gesprächsbasis mit anderen Parteien
"Ich habe Van der Bellen im Parlament als leidenschaftlichen Parlamentarier kennengelernt…"
Wien (sk) - Mit Alexander Van der Bellen legt ein integrer Politiker, dem es immer um eine sachliche Auseinandersetzung
gegangen ist, die Parteiführung der Grünen zurück, so SPÖ-Klubobmann Josef Cap zum Rückzug
des Grünen Bundessprechers von der Parteispitze. Van der Bellen habe sich in den elf Jahren als Parteichef
auch bei allen politischen Unterschieden zwischen den Parteien durch den Willen zur sachlichen Zusammenarbeit und
zu einer konstruktiven Gesprächsbasis ausgezeichnet. "Ich habe Van der Bellen im Parlament als leidenschaftlichen
Parlamentarier kennengelernt, der auch in Zukunft einen positiven Beitrag im österreichischen Nationalrat
leisten wird", so Cap gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. |
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Schüssel: Ein höchst seriöser Fachpolitiker verläßt die Spitze der Grünen
Van der Bellen war ein Parteichef, der immer den Gesamtinteressen gegenüber Parteiinteressen
den Vorrang gab
Wien (övp-pk) - Mit Bedauern nahm ÖVP-Klubobmann Dr. Wolfgang Schüssel den Rücktritt von
Grünen-Bundessprecher Dr. Alexander Van der Bellen zur Kenntnis. "Ohne mich in Entscheidungen anderer
Parteigremien einmischen zu wollen, verlieren wir dennoch mit Alexander Van der Bellen einen angenehmen und über
die Parteigrenzen hinweg allseits respektierten Bundessprecher der Grünen. Van der Bellen war ein Parteichef,
der immer den Gesamtinteressen gegenüber Parteiinteressen den Vorrang gab. Der scheidende Parteiobmann behielt
stets seinen ganz persönlichen Stil - nie verletzend und abwertend - sachlichen Lösungen aufgeschlossen",
so Schüssel. |
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Strache: Van der Bellen war bei allen weltanschaulichen Unterschieden immer ein fairer Mitbewerber
Es sei Van der Bellen hoch anzurechnen, dass er aus dem grünen Wahldebakel die Konsequenzen
gezogen habe
Wien (fpd) - "Bei allen gewaltigen weltanschaulichen Unterschieden war Alexander Van der Bellen
immer ein politischer Mitbewerber, der auf Fairness achtete und mit dem zu diskutieren sich immer lohnte",
meinte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache zum Rücktritt des grünen Bundessprechers. "Daher freue
ich mich, dass er uns im Parlament erhalten bleibt und freue mich auf weitere Rededuelle mit ihm."
Es sei Van der Bellen hoch anzurechnen, dass er aus dem grünen Wahldebakel die Konsequenzen gezogen habe,
so Strache weiter. Allerdings werde es mit Eva Glawischnig an der Spitze mit den Grünen sicher nicht aufwärtsgehen,
denn sie verkörpere die innere Zerrissenheit dieser Partei. Mit ihr werde es bei der nächsten Wahl deutlich
unter zehn Prozent für die Grünen gehen. |
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Strutz: Es wächst nichts Besseres nach
Grün bereitet sich auf eine Feigenblattfunktion bevor
Wien (bzö) - "Bei den bei der Wahl verwelkten Grünen wächst mit Eva Glawischnig
als neue Bundessprecherin nichts Besseres nach. Die stellvertretende Parteiobfrau hat schon bisher an allen grünen
Entscheidungen maßgeblich mitgewirkt und sieht ihre politische Tätigkeit hauptsächlich in der Präsenz
in den Schickimicki-Seiten der Hochglanzmagazine. Das prädestiniert sie jetzt, sich als Grünes Feigenblatt
für eine mögliche Regierungsbeteiligung in Stellung zu bringen. Dabei geht es den Grünen schon lange
nicht mehr um Inhalte und Positionen, sondern in Wirklichkeit nur um Ämter und Posten", stellte BZÖ-Generalsekretär
Martin Strutz zu der Personalrochade bei den Grünen fest.
Für Strutz ist es nur eine Frage der Zeit bis gegen diese Art der Politik, die mehr Show als Inhalt ist, Widerstand
von der Fundi-Fraktion kommt. "Nicht Van der Bellen ist gescheitert, sondern die grünen Spitzenfunktionäre,
die ihn im Regen stehen haben lassen, da sie den Wahlkampf verschlafen haben, in den Ländern nicht präsent
waren und nicht gekämpft haben", sagte der BZÖ-Generalsekretär
"Die Grünen Spitzenfunktionäre sind satt und faul geworden und haben keine politischen Interessen
mehr, sondern sind mit hübschen Fotos in den Medien zufrieden. Deshalb werden die Grünen jetzt von Rot-Schwarz
hofiert, weil sie kein ernstzunehmender politischer Gegner mehr sind, sondern nur mehr ein willfähriger Mehrheitsbeschaffer",
so Strutz abschließend. |
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