Edward Hoppers Melancholie in Zeit und Raum   

erstellt am
02. 10. 08

"Western Motel. Edward Hopper und die zeitgenössische Kunst" in der Kunsthalle Wien
Wien (rk) - Die Kunsthalle Wien zeigt vom 2. Oktober 2008 bis 15. Februar 2009 die Ausstellung "Western Motel. Edward Hopper und die zeitgenössische Kunst": eine Begegnung mit einem der charismatischsten Künstler im Amerika des 20. Jahrhunderts, verknüpft mit zeitgenössischen Werken, die in ihrer Thematik und Ästhetik Hopper nahestehen. Die melancholische Poesie des Alltags, der Blick auf die Szenerien der Großstadt und des Industriezeitalters, die Isolation des Menschen in der modernen Welt verdichtet Hopper zu atmosphärisch dichten Momentaufnahmen in Zeit und Raum, die über die Darstellung einer künstlerisch reflektierten Realität den Blick auf die Innenwelt der Gefühle freigeben. Sein Einfluss auf die Generationen der Künstler nach ihm reicht weit über die Bildende Kunst auch in die Fotografie und die Bildende Kunst.

Mit "Western Motel" stellt die Kunsthalle ein Werk ins Zentrum der Ausstellung, das ikonographisch für das amerikanische Lebensgefühl zwischen Mobilität, Anonymität, Fortschrittsglaube steht. Eine Reihe weiterer Arbeiten Hoppers, Ölbilder wie "High Noon" oder "Dawn in Pennsylvania" und grafische Werke, zieht den Besucher in den Bann der Welt Hoppers, seiner Menschen im alltäglichen Umfeld von Büros und Appartements, der Industrielandschaften, Häuserzeilen, Eisenbahnszenerien, etc, die den amerikanischen Traum und seine Schattenseiten in melancholiascher Poesie auflöst.

Der bis in die Gegenwart spürbare Einfluss Hoppers manifestiert sich in Werken von bildenden Künstlern, Malern und Fotografen. Arbeiten von u. a. Rachel Whiteread, Dawn Clements und Edward Ruscha, Fotografien von Philip-Lorca diCorcia und Tim Eitel, Filmstills von Mark Lewis, Filmsequenzen von Jim Jarmusch geben ein Bild zeitgenössischer Positionen, in denen Hoppers Kunst weiterwirkt. Gustav Deutsch hat eine Installation von Hoppers "Western Hotel" gebaut, die auch betreten werden darf.

Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 19 Uhr, Donnerstag von 10 bis 22 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 8,50 Euro, ermäßigt 7 Euro. Es gibt KuratorInnenführungen, Themenführungen, Schulprogramme etc. und Ausstellungsgespräche, eine Filmschau im Topkino, u. a. mit "Don't Come Knocking" von Wim Wenders und "The Man Who Wasn't There" läuft ebenfalls im Rahmen der Ausstellung im Top-Kino. Ein umfangreicher Katalog ist zur Ausstellung erschienen.

Informationen: http://www.kunsthallewien.at
 
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