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Weinviertel: Stählerner Michael als sichtbarer Schutzengel |
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Bildhauer Oskar Höfinger schuf anlässlich der 900-Jahr-Feier der Pfarre Wullersdorf
stilisierte Engelsgestalt aus Edelstahl für barocke Prandtauer-Kirche Wien (pew) - In Kürze wird eine moderne Statue des Erzengels Michael die Pfarrkirche von Wullersdorf im nördlichen Weinviertel zieren: Der Wiener Bildhauer Prof. Oskar Höfinger schuf eine dreieinhalb Meter hohe, stilisierte Skulptur aus Edelstahl, die spätestens bei der 900-Jahr-Feier der Pfarre wieder auf dem angestammten Platz des Engels am Westgiebel der Pfarrkirche zu sehen sein soll, so Pfarrer P. Godhalm Gleiß OSB am Mittwoch im Gespräch mit "Kathpress". Die ursprüngliche steinerne Michaelsfigur an der von Jakob Prandtauer erbauten Barockkirche war von einem Blitz zerstört worden, der lange verwaiste Platz wird anlässlich der Jubiläumsfeier wieder besetzt. Der Pfarrer beschrieb die neue Höfinger-Statue als modernes Kunstwerk, das einen reizvollen Kontrast zur barocken Kirchenfassade bilde. Der Wiener Künstler, der auch schon den neuen Altar der Kirche Am Hof anlässlich des Papstbesuches 2007 und den Hirtenstab Kardinal Christoph Schönborns gestaltet sowie eine Reihe anderer kirchlicher Aufträge erfüllt hatte, habe eine "körperlich aufgelöste", nur Konturen beschreibende Skulptur geschaffen, die durch stilisiertes Schwert und Schild gleichwohl als beschützender Engel erkennbar sei. Anfängliche Vorbehalte des Bundesdenkmalamtes seien inzwischen ausgeräumt, der Montage der Figur sei am Mittwoch nur der heftige Wind entgegengestanden, berichtete P. Godhalm. Finanziert wurde das Projekt durch einen anonymen Spender, von der Erzdiözese Wien und vom Stift Melk (Wullersdorf ist eine Melker Stiftspfarre). Zu den am 03.10. beginnenden Jubiläums-Feiern der 1108 gegründeten Pfarre werden prominente Festgäste erwartet: Am Freitag kommt der Bischofsvikar für das Viertel Unter dem Manhartsberg, Prälat Matthias Roch, der Melker Abt Georg Wilfinger und Altabt Burkhard Ellegast. Das Pontifikalamt am Sonntag feiert der Passauer Bischof Wilhelm Schraml - zur Erinnerung daran, dass vor 900 Jahren der damalige Passauer Bischof die Kirchweihe vorgenommen hatte. Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll wird anwesend sein. Die dem Heiligen Georg geweihte Pfarrkirche von Wullersdorf im Bezirk Hollabrunn ist eine mächtige, basilikale Emporenkirche mit im 19. Jahrhundert zur Doppelturmfassade ausgebauter Giebelfront. Wieso gerade das kleine Wullersdorf eine so große Pfarrkirche hat und als Mutterpfarre des mittleren Weinviertels gilt, geht auf eine frühere Konkurrenz zwischen den Benediktinerstiften Melk und Göttweig zurück: In Roggendorf wurde seit dem 15. Jahrhundert ein Marienbild verehrt, im Jahr 1695 beauftragte das Stift Göttweig den Baumeister Carlo Antonio Carlone (1635-1708) mit dem Bau einer großen Kirche für die Pilgerströme in ihrer Filialpfarre. Das war dem repräsentationsbewussten Abt von Melk, Berthold Dietmayer, ein Ansporn: Er beauftragte seinen Baumeister Jakob Prandtauer (1660-1726), in Wullersdorf eine noch größere und schönere Kirche zu bauen. 1733 wurde der prachtvolle Kirchenbau vollendet - nur drei Kilometer entfernt von der Roggendorfer Kirche. Erzdiözese Wien: http://stephanscom.at |
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