Graz (fh joanneum) – Die österreichische und europäische Hochschullandschaft
verändert sich radikal. Seit 1998 untersucht das „Institut für Bildungsrecht und Bildungspolitik“ (IBB)
an der FH Joanneum in Graz die rechtlichen Grundlagen und die Auswirkungen dieses Wandels. Am 7. und 8. Oktober
feiert das IBB sein zehnjähriges Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung und einem Symposium zum Thema
„Forschungsförderung in Österreich und in der EU“.
Wie steht es um die Gleichbehandlung im Hochschulbereich? Welche (Rechts-)Stellung haben StudentInnen an Unis und
FHs? Wo liegen die Berührungspunkte von Bildung und Religion? Wie sieht die europäische Perspektive der
österreichischen Bildungspolitik aus? – Das sind einige der komplexen Fragestellungen, auf die das IBB in
den letzten Jahren eingegangen ist. „Es ist uns gelungen, mit dem IBB eine Plattform einzurichten, auf der Fragen
des postsekundären Bildungsrechts und der Bildungspolitik interdisziplinär und auf hohem Niveau behandelt
werden“, sagt Institutsleiter Werner Hauser, im Hauptberuf Professor für Wirtschaftsrecht an der FH JOANNEUM.
Das IBB gilt mittlerweile als wichtige Anlaufstellen für Fragen zum Hochschulrecht in Österreich. Es
hat sich mit seinen regelmäßigen Symposien, Vortragsreihen und Publikationen einen guten Ruf auch über
die Landesgrenzen hinaus erarbeitet. Die zwei wissenschaftlichen Publikationsreihen sowie die vom IBB betreuten
Periodika „Zeitschrift für Hochschulrecht, Hochschulmanagement und Hochschulpolitik“ und „campus/ÖHZ“
werden im ganzen deutschen Sprachraum rezipiert und ausgewertet. Hauser: „Wir sind offen für Beiträge
aus Deutschland und der Schweiz, haben aber auch schon von Professoren aus Übersee Beiträge eingereicht
bekommen.“
FH-Abschluss gilt nun als A-wertig
Dass die Beschäftigung mit Fragen des Bildungsrechts am IBB an der Rechtspraxis orientiert ist, zeigt sich
etwa in der Frage nach der A-Wertigkeit des FH-Studiums. „Unsere kontinuierliche Auseinandersetzung mit diesem
Thema hat mitgeholfen, dass der FH-Abschluss im Lauf der Zeit anders bewertet wurde und nun als A-wertig gilt“,
sagt Werner Hauser. Aktuell beschäftigt sich das IBB intensiv mit den rechtlichen Voraussetzungen für
die Akkreditierung von Studiengängen an Unis und FHs sowie mit der Frage der staatlichen Aufsichtspflicht
gegenüber Universitäten. Die Themen gehen dem Institut also auch in den kommenden Jahren nicht aus. Inhaltliche
Anregungen erhält das IBB oftmals, wenn sich Hochschullehrende oder Studierende mit einer Frage an das Institut
wenden.
Festsymposium am 7. und 8. Oktober 2008
Ein Querschnitt der Themen, die das „Institut für Bildungsrecht und Bildungspolitik“ seit 1998 aufgearbeitet
hat, ist Thema des Festsymposiums am 7. Oktober an der FH Joanneum in Graz. Am 8. Oktober stehen dann rechtliche
Grundlagen und empirische Aspekte der „Forschungsförderung in Österreich und der EU“ im Mittelpunkt des
akademischen Meinungsaustausches. |