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Zu einer künftigen Regierung |
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erstellt am
30. 09. 08
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Faymann:
Wähler sollen das Gefühl haben, wir haben die Botschaft verstanden
Erste Adresse für Koalitionsverhandlungen wäre für Faymann ÖVP
Wien (sk) - SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann erklärte am 30.09. nach der Demissionierung
der Regierung angesprochen auf den Obmann-Wechsel bei der ÖVP, er wolle dazu nicht Stellung nehmen, es handle
sich um "eine Entscheidung, die die ÖVP selbst zu treffen hat". Allerdings sei bekannt, daß
er mit dem neuen geschäftsführenden ÖVP-Obmann Josef Pröll gut zusammenarbeiten könne.
"Jetzt geht es darum, daß die Wähler das Gefühl haben, daß wir die Botschaft verstanden
haben",so Faymann vor Journalisten. Sollte Faymann den Regierungsauftrag erhalten, dann werde er sich zuerst
an die ÖVP zwecks Koalitionsverhandlungen wenden. Die Ablehnung der Option einer Koalition mit FPÖ und
BZÖ bekräftigte Faymann: "Was vor der Wahl gilt, muß auch nach der Wahl gelten."
Zum voraussichtlichen Zeitrahmen von Koalitionsverhandlungen meinte Faymann, daß diese "nicht zu lange
dauern" sollten. Faymann betonte, daß nicht die große Koalition an sich, sondern diese Koalition
abgewählt wurde. "Auch eine kleine Koalition, die so streitet, wäre abgewählt worden."
Es gehe darum, daß konstruktiv gearbeitet wird, das erwarte sich die Bevölkerung, auch vor dem Hintergrund
der Herausforderungen durch die internationale Finanzkrise. Gefordert sei jetzt die Zusammenarbeit für das
Land. "Und das werden sich die Wählerinnen und Wähler sehr genau ansehen."
Streitereien kann Faymann nichts positives abgewinnen, andererseits aber auch nicht "dem Gesundbeten",
wohl aber, Probleme anzugehen und gemeinsam Lösungen zu finden. "Es ist keine Frage der Ideologie, die
kann unterschiedlich sein, sondern es ist eine Frage des Wollens der Personen, des Handelns, des Stils und da habe
ich mit Josef Pröll gute Erfahrungen gemacht", sagte Faymann. |
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Pröll: Keine Festlegung in diesen Tagen auf Koalitionen oder Opposition
Zu seiner Ernennung zum geschäftsführenden ÖVP-Bundesparteiobmann: "Entscheidung
erfüllt mich mit großer Demut"
Wien (övp-pd) - "Die heute gefallene Entscheidung, mich als geschäftsführenden
ÖVP-Bundesparteiobmann einzusetzen, erfüllt mich mit großer Demut", so der neu ernannte geschäftsführende
ÖVP-Bundesparteiobmann Josef Pröll bei der Pressekonferenz im Anschluss an den ÖVP- Bundesparteivorstand
am Abend des 29.09. Pröll betonte, daß der heutige Tag für ihn einen überraschenden Verlauf
genommen habe. Er sei aber auch froh darüber, "daß völlige Handlungsfreiheit für das,
was auf die ÖVP zukommt, in der Entscheidung für Österreich aber natürlich auch in Hinblick
auf das, was für die Partei und uns gemeinsam notwendig ist".
"Ich will nicht nur den Wählerinnen und Wählern und den Funktionären danken, sondern auch ganz
besonders herzlich Wilhelm Molterer. Es ist an einem Tag wie diesem explizit zu sagen: Ohne Wilhelm Molterer wäre
ich nicht in der Politik", so Pröll.
In Bezug auf Koalitionsverhandlungen stellte Pröll fest: "Es gibt in diesen Tagen keine Festlegung auf
Koalitionen oder Opposition in welcher Form auch immer. Wir werden diese Diskussion in der Partei und mit den politischen
Mitbewerbern sehr offensiv in den nächsten Wochen führen und uns Zeit nehmen, in der Partei zu beleuchten
was geschehen ist und was notwendig ist - inhaltlich und personell."
In welcher Rolle die Österreichische Volkspartei Österreich mitgestalten wird, hält Pröll offen:
"Wir wissen heute nicht, ob mit einer Regierungsbeteiligung der ÖVP oder aus der Oppositionsrolle heraus.
Das ist eine klare Entscheidung des Bundesparteivorstandes, zu der ich stehe und die ich für absolut notwendig
erachte." Abschließend betonte Pröll: Er wolle sein Bestes geben, einen Erfolg für die Partei
zu organisieren und auch an der Spitze der ÖVP dafür zu werben, nach den nächsten Wahlen wieder
federführende Verantwortung für das Land wahr zu nehmen. |
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Strache: FPÖ klarer Wahlsieger!
Keine Wiedervereinigung mit dem BZÖ - Sachliche und korrekte Zusammenarbeit mit allen
Parteien im Hohen Haus
Wien (fpd) - In einer ersten Pressekonferenz nach der Nationalratswahl 2008 nahm FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache am 30.09. Stellung zum Ausgang der Wahl und deren Folgen. Zunächst bekundete Strache seine Freude
über den großen Wahlerfolg für die FPÖ und brachte allen Wählern seinen Dank für
das große Vertrauen entgegen, das sie in die FPÖ gesetzt haben. "Dieses Vertrauen werden wir auf
jeden Fall rechtfertigen", hielt der FPÖ-Chef nachdrücklich fest.
Mit der Bestellung von Josef Pröll zum neuen VP-Obmann, merkte Strache an, sei allerdings der Zug wieder in
Richtung einer rot-schwarzen Regierung unterwegs. Er hielt fest, dass das Ergebnis vom Sonntag freilich eine neue
Parteienkonstellation in Österreich mit sich gebracht habe, nämlich, dass es jetzt neben der SPÖ
und der ÖVP als Mittelparteien auch die FPÖ gebe. Was die ÖVP offenbar nicht wahr haben wolle. Pröll
als Großkoalitionär und Ausgrenzer gegenüber der FPÖ würde mit einer rot-schwarzen Neuauflage
jedenfalls nicht den politisch korrekten Weg gehen. Eine Koalition der Wahlverlierer, so Strache, sei keinesfalls
die richtige Konsequenz nach dieser Wahl.
"Die FPÖ hat Recht gehabt", betonte Strache. In Bezug auf die Frage der Lohnsteuersenkung, der Kritik
am EU-Integrationsprozess oder der Kritik an der ungeregelten Massenzuwanderung habe die Position der FPÖ
als soziale Heimatpartei vollste Betätigung gefunden. Strache erklärte zudem, dass dies auch der Weg
gewesen sei, warum die FPÖ auf kürzestem Weg seit der Parteispaltung zu einer Mittelpartei geworden sei.
"33% für die FPÖ bei den unter 30-jährigen zeigt auf, dass die Jugend für Veränderungen
eintritt. Und für diese Veränderungen stehen wir", so Strache. So werde unter anderem die Frage
einer Volksabstimmung über den EU-Verfassungsvertrag und das Abstellen des Missbrauchs im Sozialsystem eine
klare inhaltliche Vorgabe für Koalitionsverhandlungen sein. "Wir stehen zu einer sachlich korrekten Zusammenarbeit
mit allen Parteien im Hohen Haus, sobald sie Bereitschaft zeigen umzudenken. Für Geheimverhandlungen ist die
FPÖ sicherlich nicht zu haben", hielt Strache fest.
Eine Wiedervereinigung mit dem BZÖ konnte Strache auch heute eindeutig ausschließen. "Ich halte
als Bundesparteiobmann der FPÖ fest, dass das Original - die FPÖ - der klare Wahlsieger am Sonntag war.
Die FPÖ ist das Original, das ist eine realpolitische Festmachung", erklärte Strache. Das BZÖ
sei Steigbügelhalter und Stiefelknecht der ÖVP. Daher könne es, wenn schon, lediglich eine Wiedervereinigung
von BZÖ und ÖVP geben. |
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Van der Bellen: Österreich braucht die Grünen nun noch viel notwendiger
"Ich bedanke mich bei allen Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen
das sie mir gegeben haben"
Wien (grüne) - Das Wahlergebnis sieht man bei den Grünen angesichts des Zugewinns der Rechtsparteien
als Auftrag. So sprach Bundessprecher Alexander Van der Bellen bei der Wahlparty von einer "Verpflichtung",
die den Grünen nun aufliege, da es in Österreich ja jemand geben müsse, der "das andere verkörpert",
wie er sagte.
Die stellvertretende Bundessprecherin Eva Glawischnig meinte, dass es nach dem heutigen Tag gelte, für alle
Dinge, für die man gekämpft habe, weiterzukämpfen. Ihre Aussage, Österreich habe die Grünen
nun "noch sehr viel mehr notwendiger", erntete heftigen Applaus des Publikums.
Als Van der Bellen zum Mikrofon griff, brach lautstarker Jubel aus. "Wenn ihr so weiter macht, werde ich ja
noch ganz gerührt sein", bedankte sich der Professor scherzend bei seinen Anhängern. Wie seine Vorrednerinnen
gab sich auch der Parteichef optimistisch. So bekräftigte erneut seine Hoffnung, nach der Wahlkartenauszählung
21 Mandate halten zu können. "Ok, wir haben zwar nicht erreicht, was ich mir erhofft habe, aber wir haben
auch keinen Abfluss nach rechts gehabt von unseren Wählerinnen", fand er einen weiteren positiven Aspekt
am Wahlergebnis. Außerdem sei er auch "froh, dass es jetzt vorbei ist". |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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